Transregionaler SFB 21 "CO.CO.MAT" wird verlängert – Von ultrakalter Materie

Die Wissenschaftler der beteiligten Universitäten Stuttgart, Tübingen und Ulm sowie des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung Stuttgart widmen sich der Erforschung verschiedener Phänomene der Quantenphysik.

Dafür erhalten sie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die zweite Periode insgesamt 7,1 Millionen Euro. Zusätzlich steuern die Forschungseinrichtungen rund 2,2 Millionen Euro aus Eigenmitteln bei. Sprecher des seit 2005 laufenden Verbunds ist Prof. Tilman Pfau vom 5. Physikalischen Institut der Uni Stuttgart.

Die Forscher verbuchten in der ersten Förderperiode beachtliche Erfolge und sind durch vielfältige, zum Teil hoch dotierte Preise ausgezeichnet worden. Weltweit beachtet wurden unter anderem die Quantenkontrolle einzelner Farbzentren in Diamant, die erstmalige Präparation eines magnetischen Quantengases sowie korrelierte Einzelphotonenquellen. In der nächsten Förderperiode sollen Ionen in Quantengasen und neuartige Quantenzustände der Materie untersucht werden.

Zudem wollen die Wissenschaftler ultrakalte Gase mit Nanoröhrchen aus Kohlenstoff in Kontakt bringen. Weiterhin stehen neuartige Zustände der Materie, zum Beispiel Superfluide, die einem darin schwimmenden Gegenstand keinen Widerstand entgegensetzen im Zentrum des Interesses. Hier beeinflussen quantenmechanische Unschärfen die physikalischen Eigenschaften. Die Stuttgarter Forscher haben für ihre Untersuchungen sehr gut kontrollierbare Modellsysteme gewählt, um dem Verständnis von neuartigen Phasenübergängen näher zu kommen. Diese Forschung dient dem besseren Verständnis neuer Materiezustände. Die dabei gefundenen Ergebnisse könnten beispielsweise in die Entwicklung von Quantenmaterialien wie etwa Supraleitern einfließen.

Von insgesamt 19 Projekten gehen in der zweiten Förderperiode des SFB/TRR 21 acht neu an den Start. Hierzu zählt auch das Projekt „CO.CO.MAT goes public“ unter Federführung der Uni Stuttgart, das physikalische Phänomene einer breiteren Öffentlichkeit vermitteln will. Geplant ist eine Dauerausstellung mit Exponaten, an denen die Besucher selbst experimentieren können. Zielgruppe sind dabei Schulklassen. Daneben bildet eine Graduiertenschule den Rahmen für gezielte Networking-Aktivitäten der Doktoranden der verschiedenen Standorte, was die Attraktivität des Forschungsverbundes für Nachwuchswissenschaftler weiter erhöhen soll.

Weitere Informationen zu CO.CO.MAT unter
http://www.physik.uni-stuttgart.de/TR21/
Ansprechpartner: Prof. Tilman Pfau, 5. Physikalisches Institut, Tel. 0711/685-64820, e-mail: tr21@physik.uni-stuttgart.de

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Ursula Zitzler idw

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