Saarbrücker Quantenphysiker an europäisch-israelischem Forscher-Netzwerk beteiligt

Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg, der auch für Wissenschaftler mit vielen Fragezeichen versehen ist. Siebzehn Forschergruppen aus Europa und Israel haben sich jetzt in einem Netzwerk zusammengeschlossen, das von der Europäischen Union unterstützt wird.

In interdisziplinären Teams forschen dort Physiker, Chemiker, Informatiker und Mathematiker zusammen. Sie wollen herausfinden, wie man auf der heute schon vorhandenen, aber nicht perfekten Quanten-Hardware bereits rechnen kann.

In den kommenden Jahren wollen die Forscher dafür möglichst gute Logikoperationen entwerfen. In dem neuen Netzwerk werden die Wissenschaftler die Brücke zwischen der Hardware der Quanteninformation und der Ebene der Quanten-Informatik schlagen. Dafür soll vor allem die so genannte Kontrolltheorie genutzt werden, eine Methode aus der Ingenieurmathematik.

Sie soll die abstrakte Ebene der Quantentechnologien mit der Hardware verbinden. Dieses auch Quantenkontrolle genannte Verfahren wird heute schon auf anderen Gebieten als der Quanteninformation angewendet, zum Beispiel bei Berechnungen der Kernspinspektroskopie oder der biomolekularen Strukturanalysen.

Das neue europäische Netzwerk zum Thema „Optimal control techniques in Quantum Information Processing“ trägt die Abkürzung QUAINT. Es vereint siebzehn Forschergruppen an fünfzehn Universitäten in Europa und Israel, die Federführung hat die University of Southhampton (Großbritannien).

Auf deutscher Seite sind neben der Universität des Saarlandes die Technische Universität München, die Universitäten in Kassel und Ulm sowie das KIT in Karlsruhe beteiligt. Insgesamt werden sich rund 60 Wissenschaftler und 30 Doktoranden mit der Quantenkontrolle beschäftigen. Ziel ist dabei auch, gemeinsame Forschungsziele zu definieren, aus denen sich dann weitere Verbundprojekte der Europäischen Union und der nationalen Forschungsförderung ergeben.

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Frank Wilhelm-Mauch
Lehrstuhl für theoretische Physik
Universität des Saarlandes
Tel. 0681 / 302-3960
fwm@physik.uni-saarland.de

Media Contact

Friederike Meyer zu Tittingdorf Universität des Saarlandes

Weitere Informationen:

http://www.uni-saarland.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer