Quanteneffekte verbessern Möglichkeiten des Cloud Computing

Im Team der Forschungsgruppe des Vienna Center for Quantum Science and Technology (VCQ) an der Universität Wien und des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gelang es Philip Walther, in einem Experiment nachzuweisen, dass Quanteneffekte absolut sicheres Cloud Computing möglich machen. Die Zeitschrift „Science“ publiziert die Ergebnisse in ihrer aktuellen Ausgabe.

Viele Telekommunikationsunternehmen werben im Moment mit der Cloud bei ihrer Kundschaft. Hierbei werden IT-Leistungen in eine Rechnerwolke ausgelagert und sind für die Nutzer von überall abrufbar. Wie steht es aber mit der Sicherheit der Daten?

Der Forschungsgruppe glückte es, in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Belgien, Irland und Singapur, einen Quantencomputer so zu entwerfen, dass alle Ergebnisse der Daten und Rechnungen dem Computer selbst verborgen bleiben. Im Unterschied zu den bisherigen technischen Lösungen wird hier über Quanteneffekte eine außerordentliche Sicherheit gewährleistet.

Zugegeben: Im Moment sind Quantencomputer aufgrund ihrer Komplexität nur als Grundlagenexperimente verfügbar. Daher ist es möglich, dass zunächst diese Technik ausschließlich in wenigen spezialisierten Rechenzentren zur Verfügung stehen wird.

Philip Walther ist Sprecher der Arbeitsgruppe „Grenzen der Quantentheorie“ der Jungen Akademie, die sich mit Randbereichen der Quantentheorie befasst. Er ist sich sicher, dass von den soeben gewonnenen Ergebnissen wichtige Impulse für die zukünftige Arbeit seiner Arbeitsgruppe ausgehen werden.

Publikation: “Demonstration of Blind Quantum Computing”
Stefanie Barz, Elham Kashefi, Anne Broadbent, Joseph Fitzsimons, Anton Zeilinger, Philip Walther
DOI: 10.1126/science.1214707

Weitere Informationen
Forschungsgruppe Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation an der Fakultät für Physik der Universität Wien und Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: http://www.quantum.at/

Vienna Center for Quantum Science and Technology (VCQ): http://vcq.quantum.at/

Ansprechpartnerin: Dr. Ruth Bendels, Geschäftsstelle der Jungen Akademie,
E-Mail: bendels@diejungeakademie.de, Tel. 030 / 20370-650.
Die Junge Akademie wurde im Jahr 2000 als gemeinsames Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gegründet. Sie ist weltweit die erste Akademie des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Die beiden vorrangigen Aufgaben der Jungen Akademie liegen in der Pflege des wissenschaftlichen, insbesondere interdisziplinären Diskurses unter herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern und in der Förderung von Initiativen an den Schnittstellen von Wissenschaft und Gesellschaft.

In den ersten zehn Jahren wurde die Junge Akademie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie – bis 2005 – durch die VolkswagenStiftung finanziert, als Projekt angesiedelt bei der BBAW. Seit 2011 ist sie institutionalisiert und dauerhaft im Haushalt der Leopoldina verankert; die Zuwendungen kommen zu 80% vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie jeweils zu 10% vom Land Sachsen-Anhalt bzw. den Ländern Berlin und Brandenburg.

Die Junge Akademie wird von den beiden Mutterakademien BBAW und Leopoldina getragen. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.

Media Contact

Monika Appmann idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

So soll risikoreiche generative KI geprüft werden

Die beschlossene KI-Verordnung der EU sieht vor, dass Künstliche-Intelligenz-Modelle (KI) „für allgemeine Zwecke mit systemischem Risiko“ besonders strikt überprüft werden. In diese Modellkategorie gehören auch populäre generative KI-Modelle wie GPT4…

Partner & Förderer