Mars-Kameraexperiment mit 2,64 Millionen Euro gefördert

Die Arbeitsgruppe Planetologie und Fernerkundung von Prof. Dr. Gerhard Neukum am Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität Berlin erhält für die nächsten drei Jahre weitere Fördergelder in Höhe von 2,64 Millionen Euro. Damit wird das Vorhaben „High Resolution Stereo Camera (HRSC)“ auf der Mars-Express-Mission der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) unterstützt.

Erfinder der sogenannten Mars-Kamera ist Gerhard Neukum, Professor für Planetologie und Fernerkundung an der Freien Universität. Die Mittel werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie / Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR Raumfahrt-Agentur) bereitgestellt. Darüber hinaus erhalten die Planetenforscher für den Zeitraum vom 1. November 2009 bis 31. Dezember 2009 eine Aufstockung von rund 71.600 Euro.

Seit Januar 2004 umkreist die Raumsonde Mars-Express unseren roten Nachbarplaneten und liefert wichtige Bild- und Messdaten, beispielsweise zur Klimageschichte, zur Morphologie und Topografie sowie zur vulkanischen und fluviatilen, glazialen Vergangenheit des Mars. Durch die Aufnahmen der Stereokamera verfügen die Planetenforscher über ein hochauflösendes Geländemodell, das bereits 56 Prozent der Fläche des Mars in einer lateralen Auflösung von 10-20 Metern/Bildpunkt in Stereo und Farbe abdeckt, was im Vergleich etwa 56 Prozent der kontinentalen Fläche aller Kontinente der Erde entspricht.

Mit der Verlängerung des HRSC-Projekts bis 2012 planen die Forscher, den Mars zu 100 Prozent in 3D zu kartieren. Dabei arbeitet die Gruppe der Freien Universität eng mit dem DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof zusammen, das den Kamerabetrieb und die systematische Grundprozessierung der HRSC-Daten durchführt.

Durch die finanzielle Förderung seitens der deutschen Raumfahrt-Agentur kann das wesentliche Ziel, die Erforschung der geologischen Entwicklung des Mars über die Erfassung und Bereitstellung von photometrisch vollkorrigierten Farborthobilddaten und digitalen Höheninformationen in hoher räumlicher Auflösung im marsweiten Kontext, fortgeführt werden. Darüber hinaus wird ein solcher Datensatz die Basis für zukünftige Missionen zum Mars, insbesonders für Lander und Rover, bilden. Die Auswertung des Experiments und der Daten erfolgt unter der Leitung des Erfinders der Mars-Kamera, Prof. Dr. Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin, in Zusammenarbeit mit dem DLR Berlin, Institut für Planetenforschung, und einem internationalen Wissenschaftlerteam aus 45 Instituten und zehn Ländern.

Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
o Prof. Dr. Gerhard Neukum, Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung, Telefon: 030 / 838-70579, E-Mail: gneukum@zedat.fu-berlin.de

o Dipl.-Geogr. Heike Balthasar, Telefon: 030 / 838-70555, E-Mail: heike.balthasar@fu-berlin.de

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Christine Boldt idw

Weitere Informationen:

http://www.fu-berlin.de

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