Höchstleistungsrechner in Hamburg in Betrieb genommen

Die Ansprüche der Klimaforscher an ihre Rechner steigen rasant. Die Wissenschaftler brauchen deshalb die leistungsstärksten Computer der Welt. Ein neuer Rechner der Superlative steht jetzt in Hamburg den Klimawissenschaftlern zur Verfügung.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust haben den neuen Höchstleistungsrechner am Donnerstag in Betrieb genommen – gemeinsam mit 200 hochkarätigen Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Außerdem wurde bei der Inbetriebnahme des Supercomputers das neue Gebäude des Deutschen Klimarechenzentrums (DKRZ) feierlich eingeweiht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert mit 35 Millionen Euro den neuen Rechner, die Freie und Hansestadt Hamburg trägt mit 26 Millionen Euro die Kosten für die neuen Räumlichkeiten.

„Der Klimagipfel in Kopenhagen zeigt, welch enorme Bedeutung das Thema Klima inzwischen für unsere Gesellschaft bekommen hat“, sagte Ministerin Schavan in Hamburg. „Grundlage der Gespräche in Kopenhagen sind zentrale Erkenntnisse der Wissenschaft. Damit die Forscher auch künftig ihre Modelle immer weiter verbessern können, ist es die Aufgabe der Politik, sie mit den leistungsstärksten Rechnern auszustatten, die es auf dem Markt gibt. Dies tun wir gern, weil wir wissen: Dieses Geld ist hervorragend angelegt, denn es trägt entscheidend dazu bei, dass wir die Lebensgrundlagen unserer Zukunft sichern können.“

„Der neue Supercomputer der Klimaforschung, für den wir eigens in Hamburg ein Gebäude hergerichtet haben, erfüllt die höchsten Anforderungen, um weitreichende und realitätsnahe Klima- und Umweltsimulationen durchzuführen“, sagte Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust. „Nur wenn wir die Wechselwirkungen des globalen Klimas kennen, sind wir in der Lage, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Der 'KlimaCampus Hamburg' stellt einen international sichtbaren und in Deutschland einzigartigen Schwerpunkt in der Klima- und Meeresforschung dar, den wir gemeinsam mit unseren norddeutschen Nachbarländern nutzen.“

Vor dem Hintergrund zahlreicher strittiger Fragen im Rahmen der internationalen Klimaverhandlungen werden auch zukünftig wissenschaftlich fundierte Antworten zum Umgang mit dem Klimawandel aus der Forschung kommen müssen. Hier bietet das DKRZ mit seinem Höchstleistungsrechner und der dazugehörigen Infrastruktur der deutschen Forschungslandschaft exzellente Bedingungen. Um diese Bedeutung zu untermauern, startete Bundesministerin Annette Schavan gemeinsam mit dem Ersten Bürgermeister Ole von Beust die Berechnung neuer Klimasimulationen, die die Basis für den im Jahr 2014 erscheinenden Fünften Sachstandsbericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) sind.

Die Modellierung des Klimas ist hoch komplex. Die Klimaforschung ist daher untrennbar mit der Leistungsfähigkeit von Großrechnern verbunden. Das DKRZ stellt eine unverzichtbare Infrastruktur für die gesamte deutsche und internationale Klimaforschung dar und ist ein Eckpfeiler international renommierter Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) und der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) sowie zahlreicher Hochschulgruppen.

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Silvia von Einsiedel BMBF Newsletter

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