Hallesche Physiker schließen Arbeit in Sonderforschungsbereich ab
Nach mehr als zwölfeinhalbjähriger Förderung durch Bund und Land hat der SFB zum Thema „Struktur und Dynamik nanoskopischer Inhomogenitäten in kondensierter Materie“ jetzt seine Arbeit beendet.
1996 war der SFB am Institut für Physik der MLU eingerichtet worden. Angetreten war er mit dem Ziel, die am Forschungsstandort Halle und Umgebung vorhandene wissenschaftliche Kompetenz zu bündeln. „Das gemeinsame Dach wurde in der Nanowelt gefunden, die damals noch nicht wie heute in aller Munde war“, sagt SFB-Sprecher Prof. Dr. Steffen Trimper.
Gemeinsam mit verbündeten Wissenschaftlern aus dem Institut für Chemie der Universität, dem Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik und dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik suchten die MLU-Physiker nach einem wissenschaftlichen Konzept, welches mit ihren Möglichkeiten umsetzbar und über lange Jahre tragfähig sein musste – galt es doch, die erzielten Ergebnisse jeweils nach drei Jahren von den Gutachtern der DFG erneut bewerten zu lassen.
„Die am Standort vorhandenen Erfahrungen und Geräte waren geradezu prädestiniert, um genauer in die Mikrowelt hineinzuschauen und aus der detailgenauen Kenntnis der Struktur und Dynamik der dort ablaufenden Prozesse Möglichkeiten zur Steuerung des makroskopischen Verhaltens komplexer Materialien abzuleiten“, berichtet Trimper.
„Die atomaren Prozesse sollten so genau studiert werden, dass man letztendlich Materialien mit neuen, quasi maßgeschneiderten Eigenschaften bekommen kann.“ Wie dies den beteiligten Wissenschaftlern im Einzelnen gelungen ist, steht im soeben fertig gestellten Abschlussbericht des Sonderforschungsbereichs:
http://www.physik.uni-halle.de/sfb418/antrag
Inzwischen haben sich die Materialwissenschaften zu einem der Schwerpunkte der Martin-Luther-Universität entwickelt. „Wir haben den Staffelstab an jüngere Kollegen weitergereicht, die im vergangenen Jahr einen neuen Sonderforschungsbereich mit veränderter Thematik am Institut für Physik eingerichtet haben“, erläutert Steffen Trimper. Es handelt sich um den SFB 762 „Funktionalität oxidischer Grenzflächen“. An der Naturwissenschaftlichen Fakultät II gibt es zudem neue Initiativen für einen weiteren SFB, zusätzliche Studiengänge und innovative Forschungsrichtungen.
Ansprechpartner zu dieser Pressemitteilung
Prof. Dr. Steffen Trimper
Telefon: 0345 55 25432
E-Mail: steffen.trimper@physik.uni-halle.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie
Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.
Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.
Neueste Beiträge
Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation
Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…
Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus
Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…
Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit
Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…