Die Faszination der Tropfen

&quot;Schattenbild eine Aceton-Tropfens in Stickstoffatmosphäre bei extremen Umgebungsbedingungen (T=250K, p=60bar)&quot;.<br>Universität Stuttgart, ITLR<br>

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat der Universität Stuttgart die Fortsetzung des transregionalen Sonderforschungsbereich 75 (SFB-TRR 75) zum Thema „Tropfendynamische Prozesse unter extremen Umgebungsbedingungen“ bewilligt.

In diesem Transregio kooperieren Stuttgarter Forscher mit der Technischen Universität Darmstadt und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen.

Sprecher ist Prof. Bernhard Weigand vom Institut der Thermodynamik der Luft- und Raumfahrt der Universität Stuttgart. Die Finanzierung beträgt für das Jahr 2014 2,2 Millionen Euro und in den folgenden drei Jahren jeweils 1,7 Millionen Euro.

Mit der Verlängerung werden auch zwei neue und ein bisher assoziiertes Teilprojekte in die Förderung aufgenommen. Damit kann der Transregio sein Profil sowohl im Bereich der numerischen Grundlagen als auch in der numerischen und experimentellen Untersuchung von Flashboiling-Vorgängen in Raketenbrennkammern stärken. Bei der Begutachtung des Sonderforschungsbereichs im September 2013 konnten sich die Gutachter ein Bild von der hervorragenden Kooperation der Wissenschaftler an den drei beteiligten Standorten machen.

Alle laufenden und neu hinzu kommenden Teilprojekte konnten die Gutachter durch Ihre Qualität überzeugen. Deshalb fallen nach der ersten Phase des SFB-TRR 75 keine Projekte weg, sondern es treten noch diese drei neuen hinzu. Die Entscheidung fiel am 21.11. bei der Auswahlsitzung in Bonn, bei der die Gutachter aus bundesweit 39 Anträgen 32 zur Förderung auswählten.

Prof. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, bedankte sich bei allen Beteiligten im transregionalen Forschungsbereich für das erfolgreiche Engagement und unterstrich: „Die DFG-Entscheidung bestätigt erneut das international hohe Niveau der Grundlagenforschung im Bereich der Luft-und Raumfahrt an der Universität Stuttgart. Dieser Erfolg bekräftigt unsere Hoffnung, im nächsten Jahr einen weiteren Sonderforschungsbereich an unserer Universität etablieren zu können.“

Tropfen in Natur und Technik

Tropfen spielen in vielen Bereichen der Natur und der Technik eine zentrale Rolle. Hierbei ist das grundsätzliche Verständnis von tropfendynamischen Prozessen entscheidend für die Verbesserung technischer Systeme oder die bessere Voraussage natürlicher Prozesse. Viele dieser Prozesse laufen unter extremen Umgebungsbedingungen ab und werden schon in der Technik angewandt, obwohl es noch große Lücken im grundlegenden Verständnis der Vorgänge gibt. Hier genau setzt nun der Transregio an. Ziel ist es, ein vertieftes physikalisches Verständnis dieser Prozesse zu gewinnen.

Darauf basierend sollen Wege zur analytischen und numerischen Beschreibung dieser Prozesse aufgezeigt und diese selbstverständlich auch umgesetzt werden. Zudem wird dadurch auch eine Verbesserung der Vorhersage von größeren Systemen in der Natur oder in technischen Anlagen ermöglicht.

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen exemplarisch auf fünf ausgewählte Systeme als „Leitbeispiele“ angewendet werden. Vergleiche der Voraussagen mit dem tatsächlichen Verhalten der Systeme dienen der fortlaufenden kritischen Überprüfung der Ergebnisse der Untersuchungen.

Nachdem der Fokus des SFB-TRR 75 in der ersten Förderphase auf grundlegenden Vorgängen von Einzeltropfen lag, fokussiert der Transregio in der zweiten Phase auf kleine Tropfengruppen und Tropfenverbünde, die sich alle entlang der gewählten Leitbeispiele ausrichten.

Weitere Informationen:

Dr.-Ing. Andreas Birkefeld,
Universität Stuttgart, Institut für Thermodynamik der Luft- und Raumfahrt,
Tel. 0711/685-62334, E-Mail: andreas.birkefeld [at] itlr.uni-stuttgart.de
Dr. Hans-Herwig Geyer,
Universität Stuttgart, Leiter Hochschulkommunikation und Pressesprecher,
Tel. 0711/685-82555, E-Mail: hans-herwig.geyer [at] hkom.uni-stuttgart.de

Media Contact

Andrea Mayer-Grenu idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-stuttgart.de

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