BfS überprüft radiologische Umweltüberwachung in Balkan-Staaten

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) untersucht im Auftrag der Europäischen Union (EU) den Standard der Überwachung der Umweltradioaktivität in sieben Staaten des Balkans.

Das BfS soll bis Anfang 2010 die bestehenden Infrastrukturen inspizieren, analysieren und Empfehlungen zur Verbesserung in den einzelnen Ländern aussprechen. „Mit dem Projekt können wir den Notfallschutz in Europa langfristig verbessern. Im Falle eines gravierenden Reaktorunfalls ist die genaue Überwachung der Umweltradioaktivität entscheidend für einen effektiven Schutz der Bevölkerung“, erklärte Präsident Wolfram König heute in Salzgitter. Im Rahmen des insgesamt zwölf Monate laufenden Forschungsvorhabens „Western Bal-kan Monitoring“ werden die Strukturen in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, der ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien, dem Kosovo, Montenegro und Serbien analysiert.

Die EU hatte das Forschungsvorhaben europaweit ausgeschrieben und das BfS ab Februar beauftragt. Ein erstes Treffen mit dem BfS und den beteiligten Institutionen und Ländern hat am 16. und 17. März in Freiburg stattgefunden. Dabei wurde die genaue Planung des Forschungsvorhabens festgelegt. Das BfS wird die zur Zeit bestehenden Überwachungs- und Probenahmeprogramme zur Überwachung der Umweltradioaktivität (Umweltbereiche: Luft, Wasser und Boden) in den Ländern analysieren. Damit verbunden ist auch die Bewertung der bestehenden technischen Infrastruktur, wie Messsysteme, Probenahmesysteme und Laboratorien.

Langfristiges Ziel ist es, die vorhandenen Einrichtungen und Strukturen zur Überwachung der Umweltradioaktivität in den Ländern des westlichen Balkans künftig so weit zu modernisieren, dass sie dem EU-Standard gemäß dem Artikel 35 des EURATOM-Vertrages entsprechen und eine Teilnahme an dem EURDEP Datenaustausch der EU-Staaten ermöglichen.

Das BfS betreibt in Deutschland ein Messnetz zur Überwachung der Umweltradioaktivität, das als Reaktion auf die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 eingerichtet wurde. Im Falle eines Reaktorunglücks kann das BfS beispielsweise die Verteilung und Stärke einer Kontamination des Bundesgebietes prognostizieren und darauf aufbauend Notfallmaßnahmen empfehlen.

Das BfS betreibt außerdem die europäische Messstation zur Überwachung des Kernwaffenteststoppabkommens in Freiburg. König: „Wir freuen uns über die Anerkennung unserer bisherigen Forschungsarbeit auf dem Gebiet des Notfallschutzes durch die EU“.

Das EU-Forschungsvorhaben hat folgenden offiziellen Titel mit Projektnummer:
„Assessment of the needs and proposed actions in order to perform the monitoring of the radioactivity into the environment in Albania, Bosnia and Herzegovina, Croatia, the former Yugoslav Republic of Macedonia, Kosovo (as defined by UNSCR 1244), Montenegro and Serbia“ (EuropeAid/127067/C/SER/Multi)

Media Contact

Florian Emrich idw

Weitere Informationen:

http://www.bfs.de

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