Gewitter auf Jupiter entdeckt

Die amerikanische Raumsonde „New Horizons“ hat an den Polen des Planeten Jupiter Blitze fotografisch festgehalten. Die dabei von der Sonde gesammelten Daten wurden nun von der NASA auf der Jahrestagung der Division for Planetary Sciences der American Astronomical Society in Orlando der Öffentlichkeit präsentiert.

Eigentlich ist die Raumsonde „New Horizons“ auf dem Weg zu Pluto. Im Frühjar ergab sich jedoch die Gelegenheit, einen Zwischenstopp einzulegen. Wie Alan Stern, Chefwissenschaftler der Mission, erklärt, sei dies eine willkommene Gelegenheit gewesen, um das Raumschiff noch einmal einem abschließenden Testlauf zu unterziehen. Die im Rahmen dieser Generalprobe gesammelten Daten waren für die Forscher jedoch interessanter als erwartet. So konnten die optischen Instrumente, Infrarotkameras und Spektrometer an Board erstmals Blitze in der Atmosphäre eines Gasplaneten festhalten.

Den Ursprung der beobachteten Blitze vermuten die Wissenschaftler im Inneren des Gasplaneten. „Durch das Zusammenziehen des Planeten wird Gravitationsenergie frei, die wiederum für die enorme Hitzeentwicklung verantwortlich ist“, erläutert Alex M. Quetz vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg gegenüber pressetext. Permanent steigt heiße Luft auf, die die Wolkenbildung ankurbelt. Der entstehende Wasserdampf steigt bis zu einer gewissen Höhe, kondensiert dort, und es bilden sich Gewitterwolken. Im Grunde sei dies ein ähnlicher Prozess, wie wir ihn auch auf der Erde beobachten können, so der Forscher.

Nach einer Reise von 13 Monaten erreichte die NASA-Sonde „New Horizons“ im Februar 2007 das Jupiter-System. Bis auf eine Million Kilometer näherte sie sich dabei dem Riesenplaneten, um sich neuen Schwung für die Weiterreise zum Zwergplanet Pluto, dem eigentlichen Ziel der Reise, zu holen. Dort wird die Sonde aber trotz der zusätzlichen Beschleunigung von 14.000 Stundenkilometern erst 2015 ankommen.

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Markus Steiner pressetext.austria

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