Neue Wege bei der Untersuchung von Überresten explodierender Sterne

Starburst Galaxien zeichnen sich durch die Bildung vieler massereicher Sterne aus, die für gewöhnlich schnell ihren Brennstoff verbrauchen und dann explodieren (Supernova). Diese Supernovae werden von einem spektakulären Aufleuchten des Sterns begleitet, was mehrere Wochen oder sogar Monate andauern kann. Zurück bleibt eine sich ausweitende Hülle aus Materie, dem so genannten Supernovaüberrest.

Bei ihren Forschungsarbeiten setzen Doktorand Lenc und Professor Tingay neue Verfahren der Signalverarbeitung ein, die laut Professor Tingay mit dem Hochleistungsrechner der Swinburne University realisiert werden. „Unsere Untersuchungen konzentrieren sich auf eine kleine Auswahl an bedeutenden Starburst Galaxien in der südlichen Hemisphäre“, so Tingay. „Statt zwanzig Einzelbeobachtungen durchzuführen, erlauben uns die neuen Verfahren, Daten zu verarbeiten, die aus einer Beobachtung von sechs Radioteleskopen aus ganz Australien gewonnen werden. Dabei kann jeweils ein größerer Bereich des Himmels abgedeckt werden.“

Damit sind die neuen Verfahren zeitsparender als traditionelle Methoden zur Untersuchung von Supernovaüberresten. Die Wissenschaftler gewinnen hoch auflösende Bilder und sind in der Lage, Supernovaüberreste von ganzen Galaxien zu überwachen, um so die Bildungsrate von Supernovae zu schätzen und ihren Ursprung sowie die Bildung von massereichen Sternen zu rekonstruieren.

In der veröffentlichten Forschungsarbeit sind erste Erkenntnisse zu finden, die Doktorand Lenc und Professor Tingay über die Starburst Galaxie NGC 253 gewinnen konnten. Mittels der Kombination ihrer Funkdaten mit weiteren Daten von optischen, Infrarot-, Röntgen- und anderen Teleskopen konnten sie die Bildungsrate massereicher Sterne in der NGC 253 schätzen. Lenc und Tingay fanden auch heraus, dass das interstellare Medium (ISM) – jene Materie, die zwischen den Sternen einer Galaxie existiert – dicht und klumpig ist und sehr stark die Radiostrahlung der Supernovaüberreste absorbiert.

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Sabine Ranke-Heinemann idw

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