Vom Stein der Weisen zu High-Tech-Materialien

Auch in diesem Jahr nutzt das Institut für Physik der Universität Augsburg den letzten Termin seines wöchentlichen Physikalischen Kolloquiums wieder, um seine Absolventinnen und Absolventen zu verabschieden und Ihnen in feierlichem Rahmen ihre Zeugnisse zu übergeben. Den bei diesem Anlass stets auf ein breiteres Publikum zugeschnittenen Festvortrag hält diesmal Prof. Dr. Armin Reller.

Allgemeinverständlich will der Festkörperchemiker wesentliche Aspekte der Materie darstellen, die Gegenstand der Forschungen am Augsburger Sonderforschungsbereich 484 „Kooperative Phänomene im Festkörper: Metall-Isolator-Übergänge und Ordnung mikroskopischer Freiheitsgrade“ ist.

Von exotischen Mineralien zu nutzbringenden Technologien

Unter dem Titel „Vom Stein der Weisen zu High-Tech-Materialien oder Von exotischen Mineralien zu nutzbringenden Technologien“ wird Reller der Geschichte des Minerals Perowskit nachgehen: „Aus diesen Versuchen ergibt sich, daß das Mineral Titan und Kalkerde enthält …“. Mit dieser ersten wissenschaftlichen Beschreibung des Mineralogen Gustav Rose beginnt 1839 die Geschichte dieses Minerals und damit eine durch vielfältige Phänomene geprägte Geschichte der Metalloxide mit perowskitartiger Struktur. Die Entdeckung und Charakterisierung ihrer teils spektakulären physikalischen und chemischen Eigenschaften bilden die Basis für gezielte Variationen der Kristallstruktur sowie der elektronischen und magnetischen Struktur. Die Festkörperphysik und die Festkörperchemie, aber auch die Materialwissenschaften sind dadurch herausgefordert, Grundlagen und potentielle Anwendungen von Struktur-Eigenschaften-Wechselbeziehungen zu erkennen, zu verstehen, zu optimieren und in nutzbringenden Technologien zu funktionalisieren.

Anschließend Sommerfest

Die Festveranstaltung beginnt am kommenden Montag, dem 16. Juli 2007, um 17.15 Uhr im Hörsaal 1004 des Physik-Hörsaalzentrums. Im Anschluss an die Urkundenverleihung sind die Gäste eingeladen, den Abend beim traditionellen Sommerfest des Instituts für Physik ausklingen zu lassen.

Zum Sonderforschungsbereich 484 im Institut für Physik

Der Sonderforschungsbereich 484 „Kooperative Phänomene im Festkörper: Metall-Isolator-Übergänge und Ordnung mikroskopischer Freiheitsgrade“ wird seit dem Jahr 2000 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und in der derzeitigen Bewilligungsperiode 2006-2009 mit 5,3 Millionen Euro finanziert. Der Verbund besteht aus 15 Teilprojekten; acht der zehn festkörperphysikalisch bzw. festkörperchemisch ausgerichteten Lehrstühle des Instituts für Physik der Universität Augsburg sind daran beteiligt. Im Jahr 2005 wurden dem Sonderforschungsbereich 484 erstmalig Mittel für die Betreuung von Kindern von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bewilligt; er spielt damit eine Vorreiterrolle in Deutschland.

Weitere Informationen:
http://www.physik.uni-augsburg.de/sfb484/
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Klaus P. Prem idw

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