Das Dunkle Universum

Kosmologische Beobachtungen weisen darauf hin, dass normale Materie nur einen sehr kleinen Bruchteil unseres Kosmos ausmacht. Der überwiegende Anteil besteht aus Dunkler Materie (23%) und Dunkler Energie (73%), deren Natur noch völlig unbekannt ist.

Das Universum ist vor 13,7 Milliarden Jahren entstanden und dehnt sich derzeit exponentiell aus. Die Dunkle Materie klumpt sich unter dem Einfluss ihrer Schwerkraft zusammen, reißt dabei die normale Materie mit und bildet so die größten Strukturen im Universum. In den Galaxienhaufen werden große Gasmassen auf Temperaturen von Millionen Grad aufgeheizt werden, so dass sie im Röntgenlicht hell strahlen. Massereiche Schwarze Löcher konnten in den Zentren etlicher naher Galaxien dingfest gemacht werden. Sie tragen zwar nur einen verschwindend kleinen Teil (etwa 0,001%) der Gesamtenergie des Universums bei, haben jedoch eine erhebliche Auswirkung auf die Entwicklung der Galaxien.

Auch sie strahlen im Röntgenlicht sehr hell und signalisieren die kompaktesten Energieansammlungen im Kosmos. Im Vortrag wird das geplante Weltraumteleskop eROSITA vorgestellt, mit dem eine Röntgendurchmusterung des Himmels geplant ist, mit der etwa drei Millionen Schwarze Löcher und 100.000 Galaxienhaufen entdeckt werden sollen. Dadurch werden konkurrenzlose Aussagen über die Natur der Dunklen Energie und der Schwarzen Löcher erwartet.

Günther Hasinger (Jahrgang 1954): Studium der Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Promotion in Astronomie an der LMU und am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) in Garching (1984).

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPE (1984-1994), Visiting Astronomer am California Institute for Technology (1992) und Spring Lecturer an der Princeton University (1993). Lehrstuhlinhaber an der Universität Potsdam und Direktor am Astrophysikalischen Institut Potsdam (1994-2001), Habilitation an der LMU (1995). Seit 2001 Direktor der Röntgen- und Gammagruppe am MPE in Garching.

Seit 2002 Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, seit 2003 Honorar-Professor an der Technischen Universität München, seit 2004 Vorsitzender des Rates deutscher Sternwarten (RDS). Im Jahr 2005 erhielt Günther Hasinger den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Zur Akademie Leopoldina

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) mit Sitz in Halle an der Saale (seit 1878) ist eine überregionale Gelehrtengesellschaft mit gemeinnützigen Aufgaben und Zielen. Sie fördert inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch öffentliche Symposien, Meetings, Vorträge, die Arbeit von Arbeitsgruppen, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse, berät die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen, fördert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und sie betreibt wissenschaftshistorische Forschung.

Der Leopoldina gehören etwa 1 200 Mitglieder in aller Welt an. Drei Viertel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Viertel aus weiteren ca. 30 Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen sowie aus den Kultur-, den Technik-, den empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozial-wissenschaften gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben. Unter den derzeit lebenden Nobelpreisträgern sind 34 Mitglieder der Leopoldina.

Die Leopoldina wird von einem ehrenamtlichen Präsidium geleitet. Präsident ist Professor Dr. Volker ter Meulen, klinischer Virologe und Immunologe aus Würzburg. Vizepräsidenten sind der Chemie-Professor Dr. Gunter S. Fischer (Halle/Saale), die Mikrobiologie-Professorin Dr. Bärbel Friedrich (Berlin) und der Virologie-Professor Dr. Harald zur Hausen (Heidelberg). Die laufenden Geschäfte der Leopoldina führt eine Generalsekretärin, die Neurobiologie-Professorin Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug. Die Leopoldina erhält ihre finanziellen Zuwendungen für die satzungsgemäßen Aufgaben zu 80 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu 20 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt.

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Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug
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