Geheimnis der Min Min Lichter gelüftet

Ein Neurologe der University of Queensland in Brisbane, Australien, hat die Ursache eines ungewöhnlichen, im australischen Outback auftretenden, Phänomens geklärt, das Beobachter und Wissenschafter seit Jahrhunderten vor ein Rätsel stellte.

Die Min Min Lichter, die die Stadt Boulia, im westlichen Queensland gelegen, berühmt gemacht hat, sind mysteriöse Lichter, die Reisenden über lange Strecken zu folgen scheinen.

Professor Jack Pettigrew zufolge, Direktor des Vision, Touch and Hearing Centre an der UQ, konnte der Ursprung der Lichter nie zufriedenstellend erklärt werden. In der aktuellen Ausgabe von Clinical and Experimental Optometry, die Zeitschrift der Optometrists Association of Australia, hat Professor Pettigrew nun eine optische Erklärung und Daten über die Min Min Lichter veröffentlicht.

„Das Min Min Licht tritt auf, wenn Licht aus einer natürlichen oder vom Menschen verursachten Quelle gebrochen wird – durch eine invertierte Luftspiegelung, oder Fata Morgana – und einen Beobachter erreicht, der mehrere zehn oder sogar hunderte Kilometer entfernt ist,“ erklärt Professor Pettigrew.

„Benannt nach der Fee Morgana, die dafür bekannt war, Städte über der Meeresoberfäche erscheinen lassen zu können, ist die Fata Morgana ein reales naturwissenschaftliches Phänomen, das durch eine Temperaturinversion verursacht wird,“ so Professor Pettigrew. „Eine kalte, dichte Luftschicht nahe dem Boden (oder nahe der Meeresoberfläche oder über einer Eisschicht auf dem Meer) transportiert Licht weit über den Horizont hinaus zu einem entfernten Beobachter, ohne die sonst übliche Zerstreuung und Ausstrahlung. Dadurch wird eine lebhafte Luftspiegelung erzeugt, die aufgrund ihrer erstaunlichen optischen Eigenschaften die Beobachter in Verwunderung und Bezauberung zugleich versetzt.“

„Eine wundervolle Erscheinung am Tag, so kann eine Fata Morgana außerordentlich beängstigend in der Nacht sein, wenn es keinen Hinweis auf den Ursprung dieser einzelnen Lichtquelle gibt, die tatsächlich Teil einer Luftspiegelung ist, die in großer Entfernung entsteht.“

„Die ungewöhnlichen Geländeeigenschaften der betroffenen Channel Landschaft ermöglichen die atmosphärischen Bedingungen. Gleichzeitig verstärkt die Isolation der Gegend die Wirkung eines einzelnen Lichtstrahls, da der Beobachter zwar weiß, dass das Licht nicht vor Ort entstehen kann, er es aber dennoch scheinbar direkt vor sich sieht.“

Weitere Informationen in englischer Sprache:
Professor Jack Pettigrew
Tel.: 0061-7-3365 3842
Email: j.pettigrew@vthrc.uq.edu.auj.pettigrew@vthrc.uq.edu.au

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Sabine Ranke-Heinemann idw

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