67P, Rosetta-Mission und das Fraunhofer IZFP

Rosetta-Kometenjäger DLR

Nach ihrem Start am 2. März 2004 trat die Sonde ihre Reise zum Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko an. Auf ihrem Weg dorthin führte sie mehrere komplexe Flugmanöver durch, sogenannte »gravity assists« (dreimal an der Erde und einmal am Mars vorbei), die ihr den notwendigen »Schwung« für den langen Weg in die äußeren Bereiche des Sonnensystems verliehen.

An diesem bedeutenden und ereignisreichen Projekt ist mit dem Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP auch ein saarländisches Forschungsinstitut beteiligt. Eine der Aufgaben des Lande-Moduls Philae ist die Untersuchung der elastischen und plastischen Eigenschaften des Kometenbodens.

Die dafür notwendigen Schallwandler wurden vom Fraunhofer IZFP speziell für CASSE entwickelt (Comet Acoustic Surface Sounding Experiment). CASSE ist eines von zwei dafür eingesetzten Instrumenten, die für die Vermessung der elastischen und/oder plastischen Eigenschaften der kometaren Materie eingesetzt werden, deren Kenntnis Rückschlüsse auf die Zusammensetzung und Festigkeit des Bodens ermöglicht.

In das für die Kometenlandung eigens angepasste Prüfsystem flossen die umfassenden Kenntnisse und Erfahrungen des Instituts in zerstörungsfreier Werkstoffcharakterisierung mit Ultraschall ein. 

Die vierjährige Beteiligung des Fraunhofer IZFP an diesem Projekt führte zu einer engen Zusammenarbeit mit den Kollegen der anderen beteiligten europäischen Teams. Das DLR gewährte den beteiligten deutschen Instituten hierzu finanzielle Förderung mit Geldern des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Mit der Landung von Philae auf 67P erreicht das Projekt in Kürze seinen Höhepunkt – die Auswertung der gewonnenen Informationen wird die Wissenschaft noch lange beschäftigen.

Rosetta ist eine Mission der ESA mit Beiträgen von ihren Mitgliedsstaaten und der NASA. Rosettas Lander Philae wird von einem Konsortium unter der Leitung von DLR, MPS, CNES und ASI beigesteuert.

http://www.izfp.fraunhofer.de

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Sabine Poitevin-Burbes Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP

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