Oberflächenfunktionalisieren durch lasergenerierte Metallstrukturen- Fraunhofer IWS auf der Euromold

Mittels Hochpräzisions-Laser-Auftragschweißen generierte Helixstruktur<br><br>Fraunhofer IWS Dresden<br>

Mit den am Fraunhofer IWS Dresden entwickelten Pulverdüsen und Anlagenkomponenten wird nun die Herstellung kundenspezifischer Komponenten bis zu einer Detailauflösung im zweistelligen Mikrometerbereich möglich.

Vom 27. bis 30. November 2012 präsentiert das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden diverse Pulverdüsen und Mikrobauteile auf der diesjährigen Euromold in Frankfurt (Halle 11, Stand C66, Fraunhofer-Gemeinschaftsstand).

Als Folge der immer weitergehenden Anforderungen der Industrie wurde das Laser-Auftragschweißen am IWS Dresden nun auch in Richtung minimale Strukturgrößen optimiert. Unter Beibehaltung der vorteilhaften Verfahrenseigenschaften wie endkonturnaher Materialauftrag und geringe Vermischung von Schicht- und Substratmaterial können nahezu beliebige Bauteilgeometrien großflächig mit feinsten Strukturen versehen werden. Infolge dieser Weiterentwicklung konnten bereits Anwendungen in der Luftfahrt, der Werkzeugindustrie sowie der Medizintechnik realisiert werden. Alle Beispiele erforderten die freie dreidimensionale Strukturierung und damit verbundene Funktionalisierung von Freiformflächen durch präzisen metallischen Materialauftrag.

Daneben ist nun auch die Herstellung komplexer Mikrovolumen unter Nutzung kommerziell verfügbarer Anlagentechnik möglich. Trotz des Abskalierens des Verfahrens auf kleinste Strukturgeometrie kann der Volumenaufbau nahezu porenfrei sowie endkonturnah mit einem Übermaß von nur wenigen Mikrometern realisiert werden. Der geringe Energieeintrag ins Bauteil erlaubt zudem eine Minimierung der Schädigung des zu beschichtenden Bauteils unter Beibehaltung der typisch festen Substratanhaftung.
Bei zahlreichen Bauteilen ist die geforderte hohe Präzision zusätzlich mit einer erschwerten Zugänglichkeit verbunden. Daher wurden im IWS Dresden sehr schlank ausgeführte Pulverdüsensysteme realisiert. Auf einer Länge von zirka 100 mm betragen die Abmessungen des Düsenkopfes durchgehend nur 15 mm. In Kombination mit Lasern mit brillanter Strahlgeometrie werden so nur wenige Mikrometer große Schmelzbäder erzeugt und Schweißraupenbreiten bis ca. 30 µm ermöglicht. Daraus ergeben sich neue Anwendungsfelder.

Wurden am Fraunhofer IWS zuvor bereits systemtechnische Komponenten für das Laser-Auftragschweißen mit hohen Auftragraten bis zirka 15 kg Metallpulver pro Stunde entwickelt, so runden die neuen hochpräzisen Systeme zusätzlich das Feld in den Bereich kleiner Dimensionen ab. Zwischen der kleinsten Schweißraupenbreite (ca. 30 µm) und der größten (> 20 mm) ergibt sich damit ein Faktor von nahezu drei Zehnerpotenzen. Einen derart breiten Arbeitsbereich deckt beim Laser-Auftragschweißen derzeit nur das Fraunhofer IWS Dresden ab.

Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden
01277 Dresden, Winterbergstr. 28
Dr. Frank Brückner
Telefon: (0351) 83391 3452
Telefax: (0351) 83391 3300
E-mail: frank.brueckner@iws.fraunhofer.de
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Ralf Jäckel
Telefon: (0351) 83391 3444
Telefax: (0351) 83391 3300
E-mail: ralf.jaeckel@iws.fraunhofer.de

Media Contact

Dr. Ralf Jaeckel Fraunhofer-Institut

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer