Keime anhand ihres "Fingerabdruckes" überführen

Eigentlich geht man ins Krankenhaus, um gesund zu werden, doch häufig passiert genau das Gegenteil: Von etwa 17 Millionen Patienten pro Jahr infizieren sich schätzungsweise 400.000 bis 800.000 mit multiresistenten Erregern, gegen die Antibiotika machtlos sind.

Um diese oft tödliche Ansteckung im wahrsten Sinne des Wortes „im Keim“ zu ersticken, haben Wissenschaftler des Institutes für Physikalische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena ein neuartiges Verfahren zum Aufspüren jeglicher Art von Mikroorganismen entwickelt.

Seinen „BioParticleExplorer“ wird das Jenaer Forschungsteam vom 23. bis 26. März auf der Münchner Messe Analytica präsentieren. Das Analysegerät und seine vielfältigen Einsatzfelder werden am Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ der Hochschulen der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (Stand A3.381) zu begutachten sein. „Der BioParticleExplorer ermöglicht es, schädliche Keime in Sekundenschnelle nachzuweisen und bietet somit einen entscheidenden Vorteil gegenüber den üblichen mikrobiologischen Techniken“, erläutert Prof. Dr. Jürgen Popp. Der Lehrstuhlinhaber für Physikalische Chemie leitet die Arbeitsgruppe „Material- und Biophotonik“, welche den „BioParticleExplorer“ in Kooperation mit der Firma rap.ID in Berlin entwickelt hat. Möglich macht das Verfahren die sogenannte Mikro-Raman-Spektroskopie. „Sie kann spektroskopische ,Fingerabdrücke' von einzelnen Mikroorganismen gewinnen, welche in Kombination mit statistischen Auswertungsverfahren und zielorientierten Datenbanken eine zuverlässige Einzelidentifikation der Keime ermöglicht“, so Prof. Dr. Popp.

Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Popp
Institut für Physikalische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Helmholtzweg 4, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 948320
E-Mail: juergen.popp[at]uni-jena.de

Media Contact

Christin Domin idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Mehr Prozess- und Produktinnovationen in Deutschland als im EU-Durchschnitt

Mehr als jedes 3. Unternehmen (36 %) in Deutschland hat zwischen 2018 und 2020 (aktuellste Zahlen für die EU-Länder) neue Produkte entwickelt, Neuerungen von Wettbewerbern imitiert oder eigene Produkte weiterentwickelt….

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Partner & Förderer