INTERNORGA GV-Barometer 2015

Das Innovations- und Investitionsklima im deutschen GV-Markt sieht gut aus. Das GV-Barometer, das sich traditionell im Vorfeld der INTERNORGA diesem Thema widmet, kann einmal mehr mit positiven Ergebnissen aufwarten.

Nach einem deutlichen Sprung im Vorjahr (von 44% auf 60%) pendelt sich der Wert an GV-Betrieben, die größere Anschaffungen wie Kochanlagen, Herde, Kassensysteme und Spülmaschinen planen, mit 61% auf konstant hohem Niveau ein. Rechnet man die allgemeinen Anschaffungen wie Besteck und Geschirr hinzu, ergibt sich sogar ein Wert von 71%. Dies gilt gleichermaßen für Betriebsrestaurants (68%) wie für den Care-Bereich mit Krankenhäusern und Heimen (72%).

Investitionsvolumen >50.000 Euro wächst deutlich

Das Investitionsvolumen ist mit 68% bei Betriebsrestaurants und 72% bei Klinik-/Heimverpflegung auf einem konstant hohen Niveau (Vorjahr: 66% / 71 %). Das diesjährige GV-Barometer belegt zudem, dass mit 49% fast die Hälfte aller investitionsfreudigen Betriebsrestaurants mit einem Budget von über 50.000 Euro planen (2014: 43%). Dieses deutliche Investitionsplus zeigt sich auch im Care-Bereich: 38% (2014: 30%) der Kliniken und Heime gedenken mehr als 50.000 Euro zu investieren.

Und die GV-Branche ist zuversichtlich, dass die Investitionen auch tatsächlich realisiert werden: Betriebsrestaurants mit 68% (2014: 58%) und Heime und Kliniken mit 54% (2014: 45%). Angesichts der hohen Investitionsbereitschaft bietet die kommende INTERNORGA vom 13. bis 18. März 2015 wieder die ideale Plattform, um sich einen umfassenden Marktüberblick zu verschaffen und Anschaffungswünsche in konkretes Kaufverhalten umzusetzen.

Neue Produkte gefragt

Das Interesse der GV-Betriebe, Neues auszuprobieren und dem Kunden eine möglichst große Abwechslung zu bieten, ist zunehmend hoch und übertrifft mit 51% das Vorjahr (2014: 48%). Wie sich bereits 2014 abzeichnete, zeigt auch das aktuelle GV-Barometer, dass das Interesse an neuen Produkten bei Krankenhäusern am größten ist. Produktinnovationen müssen jedoch einigen Anforderungen entsprechen:

In einer Rangliste nehmen bei Betriebsrestaurants konstante Qualität (100%), stärkere Gesundheitsorientierung (87%) und bessere Optik (86%) die vorderen Plätze ein, gefolgt von einem besseren Geschmack (85%). Im Care-Bereich ist ebenfalls konstante Qualität das Maß aller Dinge (100%). Zudem haben die Verbesserung der Qualität auch zu höhreren Kosten mit 52% (2014: 44%) und längere Haltbarkeit mit 29% (2014: 21%) im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung gewonnen. Insgesamt ist im gesamten GV-Bereich zu beobachten, dass neue Produkte auf allen Anforderungsdimensionen überzeugen müssen – von der Qualität beim Wareneinsatz über Corporate Social Responsibility bis hin zur Optimierung der Zubereitung und Qualität des fertigen Produkts.

Aber welche Gerichte stehen besonders hoch im Kurs? Gemüse (77%) und Fisch (74%) punkten sowohl in Betriebsrestaurants als auch im Care-Bereich. Kliniken und Heime haben außerdem großes Interesse an Geflügel (82%). In Betriebsrestaurants liegen zudem vegetarische Gerichte auf den vorderen Plätzen. Snacking ist auf dem Vormarsch: Gestiegen ist das Interesse an Fertiggerichten und Snacks – mit 22% zeichnet sich hier ein deutlicher Sprung zum Vorjahr ab (2014: 12%). Ein differenziertes Bild ergibt sich beim Thema Dessert: Während das Interesse in Betriebsrestaurants auf 38% (2014: 51%) fällt, ist es im Care-Bereich im Vergleich zum Vorjahr von 40% auf 46% gestiegen.

Fokus auf aktuellen Ernährungstrends

Laktose-, Gluten- oder Fruktoseintoleranz – die Liste der Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien ist lang und zeugt von einer gesellschaftlichen Entwicklung, die zunehmend an Bedeutung gewinnt. 97% der befragten GV-Betriebe sind der Meinung, dass Allergien und Unverträglichkeiten auch im Großküchenbereich in den Mittelpunkt rücken werden und sich die Branche bei der Essenszubereitung zukünftig verstärkt darauf einstellen muss. Herausforderungen an die Großküche stellen auch die Ernährungstrends Veganismus und Vegetarismus. 52% geben an, dass ihr Betrieb in Zukunft verstärkt vegetarische Menüs anbieten wird, vegane Alternativen möchten immerhin 25% zur Verfügung stellen.

Damit reagiert die GV-Branche auf aktuelle Entwicklungen in der Bevölkerung. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die Zahl der fleisch- und tierproduktlos lebenden Menschen stetig zugenommen. Laut dem Vegetarierbund Deutschland leben rund sieben Millionen Vegetarier und 900.000 Veganer in der Republik. Allerdings betrachten 64% der befragten GV-Betriebe Veganismus als kurzfristigen Trend. Als stabil und langfristig schätzen 92% die vegetarische Ernährung ein – hier sehen die Entscheidungsträger Handlungsbedarf und Anpassungen. „Vegetarische Speisen werden in der Gemeinschaftsgastronomie zunehmend nachgefragt“, bestätigt Thomas Wilbrandt, GV-nachhaltig, Vegetarierbund Deutschland e.V. „Dieser Trend korrespondiert stark mit Megatrends wie Gesundheit, Wohlfühlen, Transparenz und Nachhaltigkeit.“

Wohlfühlfaktor im Gastraum steigern

Wie können GV-Betriebe ein angenehmes Genusserlebnis für den Gast schaffen? 91% der Befragten empfinden freundlicheres Personal im Bereich Service/Bedienung als entscheidend für einen attraktiven Aufenthalt. Mit 78% folgen eine angenehmere Atmosphäre und ein besseres Ambiente im Speisesaal als wichtige Komponenten für eine hohe Aufenthaltsqualität und größere emotionale Akzeptanz beim Gast.

Nachwuchskräfte bleiben Mangelware

Der Azubi-Mangel vereint alle Sparten des Außer-Haus-Marktes. Betriebsrestaurants und Care-Bereich sind gleichermaßen vom fehlenden Nachwuchs betroffen. 47% aller befragten Betriebe stellen grundsätzlich Ausbildungsplätze im Küchenbereich zur Verfügung, konnten allerdings nur 51% aller Ausbildungsplätze besetzen. Der Mangel wird von den Entscheidungsträgern jedoch nicht als problematisch angesehen: 63% gaben an, dass sie nicht auf Lehrlinge angewiesen seien
und sich keine Konsequenzen für ihren Betrieb ergeben. Nur 11% der befragten GV-Betriebe rechnen in absehbarer Zeit mit einem Fachkräftemangel, nur 8% mit einer allgemeinen Personalknappheit.

Die Gemeinschaftsverpflegung in Deutschland umfasst nach Informationen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA mehr als 30.000 Betriebsrestaurants, die pro Woche rund
30 Millionen Mahlzeiten servieren, sowie mehr als 16.000 Kliniken, Heime und Reha-Einrichtungen mit täglich rund 1,2 Millionen Mahlzeiten.

Über das INTERNORGA GV-Barometer:

Das GV-Barometer gibt der Lebensmittelindustrie und den Zulieferern anlässlich der INTERNORGA wichtige Orientierung über das Innovations- und Investitionsklima in der Branche. Für die repräsentative Umfrage GV-Barometer 2015 hat Marktforscher Prof. Wolfgang Irrgang vom 20. bis 29. Oktober 2014 in insgesamt 309 GV-Betrieben die Entscheidungsträger im Verpflegungsbereich (in der Regel die Küchenleiter) telefonisch befragt. Dazu zählten 149 Betriebsrestaurants sowie 160 Betriebe aus dem Care-Bereich, davon 85 Krankenhäuser, Sanatorien und Reha-Kliniken sowie 75 Seniorenheime.

Über die INTERNORGA:

Die INTERNORGA ist die europäische Leitmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien und findet seit 1921 statt. Sie ist vom Verband der Deutschen Messewirtschaft (AUMA) als einzige internationale Fachmesse für Gastronomie in Deutschland klassifiziert. Jedes Jahr im März präsentieren mehr als 1.200 Aussteller aus dem In- und Ausland Neuheiten, Trends und Komplettlösungen für den gesamten Außer-Haus-Markt. Die Ausstellerpräsentationen werden durch ein großes Rahmenprogramm, international besetzte Kongresse, Award-Verleihungen und innovative Sideevent-Konzepte ergänzt. Die INTERNORGA findet traditionell auf dem Hamburger Messegelände im Herzen der Hansestadt statt. Der Einlass erfolgt ausschließlich nach Legitimation als Fachbesucher. Eintritt: 31,00 Euro (Zweitageskarte 39,50 Euro), Fachschüler: 16 Euro. Die normale Eintrittskarte für 31 € bzw.

2-Tages-Karte für 39,50 € der INTERNORGA berechtigt gleichzeitig auch zum kostenfreien Eintritt bei der FH Nord, die neue Messe für das Fleischerhandwerk im Norden. Weitere Informationen zur INTERNORGA 2015 unter: www.internorga.com

Kontakt:
Bianca Gellert, Tel.: 040/3569 2093, Fax: 040/3569 2449, E-Mail: bianca.gellert@hamburg-messe.de

Kontakt Lottmann PR:
Andrea Lottmann, Tel.: 040/4327 1907, Fax: 040/4327 1956, E-Mail: andrea.lottmann@lottmann-pr.de

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