IFA 2011: Wenn die Werbung mich einordnet

Auf der IFA 2011 zeigt das Fraunhofer IGD, wie sich die eingeblendete Werbung dem Betrachter anpasst, ohne seine Persönlichkeitsrechte zu verletzen.

Im Science-Fiction-Thriller Minority Report von 2002 läuft der Held John Anderton (Tom Cruise) durch eine Fußgängerzone und wird per Irisscan von den Werbetafeln erkannt und persönlich angesprochen.

„Für mich ist es eine Horrorvorstellung, dass die Werbeindustrie mich auf diese Weise erkennen könnte“, sagt Volker Hahn vom Fraunhofer IGD, der weltweit führenden Forschungseinrichtung für angewandtes Visual Computing. „Dennoch bevorzuge ich es, Werbung zu sehen, die ich auch interessant finde.“ Hahn und seine Forscherkollegen arbeiten daran, wie sie zielgruppengerechte interaktive Werbung realisieren können, ohne dabei den Datenschutz zu verletzen.

Auf der diesjährigen IFA in Berlin demonstrieren die Forscher den Stand ihrer Arbeit mit einer Anwendung für digitale Werbetafeln. Ihre Technologie „Omnisense“ ist im Gegensatz zum Film nicht in der Lage, einen Menschen zu identifizieren. Mittels Kameras erkennt sie lediglich das Geschlecht und das ungefähre Alter einer Person anhand von Körper- und Gesichtsmerkmalen. Sie unterscheidet zwischen männlich/weiblich und alt/jung. Darüber hinaus bemerkt die Software auch die Aufmerksamkeit des Betrachters und kann so Daten über die Reichweite einer Werbung liefern.

Die Anwendung passt sich im Betrieb automatisch an die gegebene Situation an und spielt die für eine vorher definierte Zielgruppe bestimmte Werbung ein. „Im System ist zum Beispiel hinterlegt, dass der neue Action-Film für junge Männer interessant ist, während die angebotene Kreuzfahrt sich an ältere Menschen wendet“, erklärt Hahn.

Das System verwendet ausschließlich anonymisierte Informationen.
Kamera- oder andere personenbezogene Daten werden nicht gespeichert.
Omnisense wird auf der IFA vom 2. bis 7. September in Halle 11.1 Stand 8 präsentiert.
Pressekontakt:
konrad.baier@igd.fraunhofer.de
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