FachPack 2012: Verpackungsindustrie ist zuversichtlich

Rund 1.400 Aussteller aus den Bereichen Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik erwartet die FachPack 2012 – vom 25. bis 27. September im Messezentrum Nürnberg. Sie kommen vorwiegend aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, Tschechien, Österreich, Italien, Frankreich und Belgien, Polen und Großbritannien. Mit erwarteten gut 35.000 Fachbesuchern aus ganz Europa untermauert die FachPack ihren hervorragenden Ruf als kompakter euroregionaler Branchentreff kompetenter Entscheider.

Die deutsche Wirtschaft schaut trotz Euro- und Schuldenkrise mit vorsichtigem Optimismus nach vorne. Die meisten Volkswirte rechnen nach den Zuwächsen von gut 3 % im vergangenen Jahr für 2012 mit einem – wenn auch bescheidenen – Wachstum. Der Mittelstand, zu dem die meisten der deutschen Unternehmen in der Verpackungsindustrie zählen, zeigt sich zu Jahresbeginn bei den Befragungen des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung zuversichtlich und auch der deutsche Exportmotor läuft auf Hochtouren. Aufgrund steigender Energie- und Rohstoffpreise sowie wachsendem Wettbewerbsdruck ist Energieeffizienz überall in der Packmittelindustrie das beherrschende Thema. Großen Einfluss auf Entwicklungen und Innovationen in der Verpackungsindustrie haben auch gesellschaftliche Trends: Genuss und Qualität sind den Verbrauchern so wichtig, dass sie für diesen Mehrwert gern mehr Geld ausgeben. In gesättigten Märkten ist die Verpackung wesentliches Verkaufsargument. Und die Verbraucher schauen verstärkt auf die Umweltlabel, wie FSC-Zertifizierung von Papier und Karton oder den CO2-Footprint.

Papier, Pappe, Karton: Produktion auf hohem Niveau – Pfiffige Ideen
Die deutsche Papierindustrie hat im Jahr 2011 das hohe Niveau des Vorjahres weitgehend gehalten. Der dynamische Aufwärtstrend von 2010 wurde allerdings nicht fortgesetzt. Der Absatz von Papier, Karton und Pappe war mit 1,9 % auf 22,6 Mio. t leicht rückläufig. Die Produktion verringerte sich um 1,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wie der Verband Deutscher Papierfabriken (VDP) mitteilt, stieg der Umsatz allerdings um 7 % auf 15,3 Mrd. Euro. Hohe Rohstoff- und Energiekosten belasten weiterhin die Ergebnisse. Trotz gesamtwirtschaftlicher Risiken blickt die Papierindustrie mit verhaltenem Optimismus ins laufende Jahr.

Die Nachfrage nach leistungsfähigen, kostengünstigen und umweltverträglichen Transportverpackungen aus Wellpappe sei stabil, berichtet der Verband der Wellpappen-Industrie (VDW). Die 2011 verkaufte Menge liegt leicht über dem Vorjahr. 2012 wird nach Einschätzung des Verbandes das erreichte Niveau gehalten oder leicht ausgebaut. Deutlich gestiegen seien die Umsätze bei gleichzeitig höheren Kosten für Energie und Rohstoffe. Die Wellpappenindustrie hat sich im Auf und Ab der Märkte als robuste Branche erwiesen, deren Produkte auch in Zukunft wachsende Nachfrage erwarten lassen. Insgesamt haben Mitgliedsunternehmen 2011 über 7,1 Mrd. m² Wellpappe abgesetzt. Das sind knapp 90 Mio. m² mehr (1,3 %) als 2010. Der Wellpappen-Umsatz wuchs im vergangenen Jahr um 12,8 %, allerdings bei steigenden Kosten. Die Rohstoffkosten machen 54 % der Gesamtkosten aus. Die zunehmende Nutzung pflanzlicher Rohstoffe zur Energiegewinnung verteuert z.B. Stärkeprodukte, mit denen Leim zur Verklebung der Wellpappenrohpapierbahnen hergestellt wird. Größter Kostenblock bleibt der Rohstoff Papier.

Immer mehr Verwender setzen auf mehrfarbig bedruckte Wellpappenprodukte und nutzen so das vielseitige Material geschickt als Marketinginstrument. Wie innovativ die Wellpappe selbst weiterentwickelt werden kann, zeigt beispielsweise eine funktionale Obst- und Gemüsesteige, die 2011 den Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie „Prototypen“ erhielt. Eine speziell hergestellte Wellpappe absorbiert das beim Reifeprozess entstehende Gas Ethylen und hält so Obst oder Gemüse länger frisch. Deutlich gewinnt ebenso die Faltschachtel – in ihrer Werbewirkung sowie in den Logistik-, Schutz- und Gebrauchsfunktionen. Verpackungen mit Matt-Glanzeffekten garantieren einen hohen Aufmerksamkeitswert am POS. Partielle Prägungen, z. B. von Schriftzügen, und Veredelung mit UV-Lacken setzen die Verpackungen im Kosmetik- oder Süßwarenbereich gekonnt in Szene.

Kunststoffe – ressourcenschonend und nachhaltig
Im ersten Quartal 2012 stiegen die Rohstoffpreise für Kunststoffverpackungen um fast ein Drittel. Ein Ende dieser Preisspirale sei nicht absehbar, meldet die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK). Trotzdem zeigt der 2012er Konjunkturtrend eine positivere Erwartungshaltung als noch Ende 2011. Rund 30 % der Unternehmen erwarten höhere Umsätze, über die Hälfte geht zumindest von einer gleichbleibenden Situation aus. Auch die Exportentwicklung wird positiv beurteilt. Ressourcenschonender Einsatz von Rohstoffen und die Senkung des CO2-Ausstoßes sind oberste Ziele. So spart z. B. die Umstellung auf PET-Rezyklat bei Flaschen für Haushaltschemikalien wertvolle Ressourcen und verbessert die CO2-Bilanz. PET wird u.a. zur Herstellung von Getränkeflaschen, Folien und Textilfasern verwendet. Als Rezyklat hat das Material bereits mindestens einmal einen Lebenszyklus durchlaufen und steht nach einer Wiederaufbereitung erneut zur Verfügung, so dass ein zweiter Lebenszyklus von der Herstellung bis zur Entsorgung starten kann. Die positive Bilanz der Rezyklat-Reiniger-Flaschen bestätigt auch das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik. Die Wissenschaftler wiesen nach, dass bei der Herstellung der Flasche aus 100 % recyceltem PET ein Fünftel weniger Kohlendioxid entsteht.
Glas: hochwertig und dekorativ
In den letzten Jahren haben sich die Hersteller von Glasverpackungen auf die wachsende Zielgruppe der umwelt- und gesundheitsbewussten Verbraucher eingestellt, die gleichzeitig großen Wert auf Lifestyle legen. Die Behälterglasindustrie ist mit dem Jahresabschluss 2011 zufrieden. Das Absatzplus bezogen auf die Tonnage betrug 5,1 % gegenüber dem Vorjahr, so der Bundesverband Glasindustrie. Die Nachfragesituation hat sich 2011 insbesondere für die Segmente Wasser, Limonaden (enorme 31,1 %) und Bier (10,1 %) deutlich verbessert. Aber auch Flaschen für Schaumwein (8,2 %), Spirituosen (7,6 %) und Wein (3 %) legten zu. Leicht sank der Absatz von Flaschen für Saft (1,2 %) und Milch (3,6 %). Die Lebensmittelverpackungen bilanzieren 2011 mit einem Absatzplus von insgesamt 0,4 % gegenüber dem Vorjahr. Dabei bauten Wurst, Fleisch und Fisch ihr Absatzplus aus und sind bei den Lebensmittelverpackungen die Gewinner des Jahres mit einem Plus von 11 %, gefolgt von süßen Aufstrichen (7,7 %) sowie Obst- und Gemüsekonserven (3,4 %). Verhaltener wächst der Absatz von Verpackungsglas für Pharmazie (2,1 %) und Kosmetik (1,3 %).

Den steigenden Absatz von Glasverpackungen im schrumpfenden Getränkemarkt wertet die Behälterglasindustrie als positives Signal. Beim Verbraucher ist Glas beliebt, es entspricht den Anforderungen an Sicherheit und Nachhaltigkeit, hat eine hochwertige Ausstrahlung und zeigt sich in neuen dekorativen Formen. Aber auch technische Innovationen sprechen für Behälterglas. So wurde ein taillierter Glasbehälter für Kaffeegranulat im letzten Herbst mit dem Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie „Verkaufsverpackungen“ ausgezeichnet. Ausschlaggebend war nicht nur die griffige Form, sondern vor allem die funktionellen Vorteile: Eine neue, patentierte Membran versiegelt das Glas und garantiert mit einer großen Lasche eine leichte Erst-Öffnung. Dieser Behälter ist die erste industrielle Anwendung für induktionsgesiegelte Peel-Membrane auf Glas, ohne Verwendung von Zusatzstoffen, wie z. B. Leim.

Metall: Wieder Zuwächse – Premium-Wein in Dosen
Mit einer Produktionssteigerung von 6,8 % gegenüber dem Vorjahr wurden 2010 rund 1,7 Mio. t Aluminium und Stahl zu Verpackungen verarbeitet. Wertmäßig bedeutet dies einen Umsatz von rund 5,6 Mrd. Euro, ein Plus von 6 %. Während Verpackungen aus Aluminium deutliche Zuwächse erzielten, ergibt der Blick auf Verpackungen aus Stahl ein differenziertes Bild: Wachstum bei größeren Gebinden aus Schwerblech mit einer Blechstärke von mindestens 0,5 mm, aber Stagnation bei den kleineren Weißblechgebinden, also für Verpackungen mit einem Volumen bis etwa 40 l und einer Blechdicke von maximal 0,49 mm.

Eines der größten Marktsegmente sind Getränkedosen und Partyfässer. Neben neuen Produkten wie Wein und Sekt in Dosen wird gerade bei den Partyfässern für Bier auch die Funktionalität ständig verbessert. Eingebaute Zapfhähne bieten zusammen mit einem integrierten CO2-Drucksystem nach dem ersten Öffnen eine 30-Tage-Frische-Garantie. Ist der Zapfhahn oben auf dem Deckel angebracht, kann sogar von oben gezapft werden, was zusätzliche Convenience bringt. Der Markt für Wein in Getränkedosen bietet großes Potenzial durch neue Trends im Konsumentenverhalten. Kleine Getränkedosen von 200 bis 250 ml sind besonders attraktiv für Konsumenten, die Wein nur gelegentlich oder in kleinen Portionen genießen möchten. Die Metallverpackung erreicht Konsumenten, die keine traditionellen Weintrinker sind, aber gern einen Premium-Wein in einer innovativen Verpackung probieren. Wein in Getränkedosen ist außerdem für Marktbereiche interessant, in denen ein einfacher Transport, das Gewicht und die Lagerung sowie Sicherheit wichtig sind. Gleichbleibende Qualität, Stabilität und lange Haltbarkeit wird durch die patentierte Vinsafe-Technologie gewährleistet, die definierte Parameter für den Wein, Spezifikationen für die Getränkedosen sowie genaue Vorgaben für die Abfüllung beinhaltet.

Ein gutes Drittel der FachPack-Aussteller ist mit Neu- und Weiterentwicklungen in den Segmenten Packstoffe, Packmittel und Packhilfsmittel in Nürnberg vertreten. Sie stehen gemeinsam mit den Anbietern von Verpackungsmaschinen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Über die Hälfte aller FachPack-Besucher interessiert sich speziell für Packstoffe und Packmittel, weitere 29 % für Packhilfsmittel (Mehrfachnennungen).

Über die FachPack 2012
Mit rund 1.400 Ausstellern und gut 35.000 Besuchern zählt die FachPack zu den renommiertesten Verpackungsmessen in Europa. Vom 25. bis 27. September 2012 präsentiert sie im Messezentrum Nürnberg ein umfassendes Angebot an Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Verpackung (etwa ein Drittel Packstoffe, Packmittel, Packhilfsmittel), Technik (ein weiteres Drittel Verpackungsmaschinen, Kennzeichnungs- und Markiertechnik, Verpackungsrecycling, Verpackungsprüfung), Veredelung (Verpackungs- und Etikettendruck, Design, Packmittelproduktion), Logistik (Förder-, Verlade-, Lager-, Kommissioniersysteme inklusive der dazugehörigen Software und Transportlogistik). Die Fachbesucher kommen vor allem aus den Branchen Nahrung/Genuss, Pharma/Kosmetik, Chemie, Druck/Papier/Pappe, verpackungs- bzw. logistiknahe Dienstleistungen, Kunststoff, Automobilbau und -zulieferung sowie Elektrogeräte/Komponenten. Auch 2012 überzeugt die FachPack mit ihrer kreativen Arbeitsatmosphäre, in der Information und Kontaktpflege ebenso wichtig sind wie die Beantwortung konkreter technischer Fragen.
Alle Aussteller und ihre aktuellen Produktinformation finden Sie unter:
www.ask-FachPack.de

Ansprechpartner für Presse und Medien:
Petra Trommer
Jasmin McNally
Tel +49 (0) 9 11.86 06-86 46
Fax +49 (0) 9 11.86 06-12 86 46

Media Contact

Petra Trommer/Jasmin McNally NürnbergMesse GmbH

Weitere Informationen:

http://www.ask-FachPack.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer