Expo 2015: Countdown in Mailand

Wenn ab dem 1. Mai in Mailand die Weltausstellung Expo 2015 unter dem Motto „Feeding the Planet, Energy for Life“ ihre Tore öffnet, werden technische Lösungen aus der Universität Stuttgart wesentlich zum Besuchererfolg beitragen.

Ein Höhepunkt der Präsentation Deutschlands auf der Expo ist die Show „Be(e) active“, bei der Besucherinnen und Besucher in eine vielfältige und lebendige Landschaft eintauchen. Sie sehen Deutschland aus der Perspektive fliegender Bienen, die sie bei ihrem Flug über das Land begleiten. Ingenieurwissenschaftliche Leistungen und Software-Entwicklungen der Universität Stuttgart ermöglichen diese Show-Attraktion im Deutschen Pavillon.

Mit Blick auf die Eröffnung des deutschen Pavillons unterstreicht Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel:
„Die Universität Stuttgart hat bewährte Industrietechnik so erweitert, dass die ungewöhnlichen Anforderungen durch Einbindung aktueller Forschungserkenntnisse erfüllt werden konnten.

Ohne unsere beiden Software-Entwicklungen wäre die Umsetzung der Idee mit den Bienenaugen in der Show wohl nicht möglich gewesen. Wir freuen uns, dass die Universität Stuttgart nach dem Erfolg der Expo 2010 in Shanghai auch bei der Weltausstellung in Mailand 2015 als exklusiver Forschungspartner am Deutschen Pavillon beteiligt ist.“

Bewegt durch Drahtseile, angetrieben von Winden, die zwei Seilroboter steuern, werden in Mailand zwei große Bienenaugen als Projektionsfläche dienen. Sie werden über die Köpfe der Besucher hinweg quasi durch den Raum fliegen. Was so einfach klingt, ist mit großem technischen und wissenschaftlichen Know-how verbunden, das die Universität Stuttgart zuliefert. Das Institut für Technische und Numerische Mechanik (ITM) hat die Software entwickelt, mit der die Bewegung der beiden Seilroboter programmiert wurde. Sie legt zunächst die Flugbahnen der Augen sowie deren Aus- also Blickrichtung im Raum fest.

Das Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen (ISW) der Universität Stuttgart hat dazu die Steuerungssoftware für die beiden Seilroboter entwickelt, die an jeweils acht Seile hängen und die sich im Raum bewegen und verdrehen können. Diese Software setzt die zuvor programmierten Bahnkurven und Ausrichtungen der Augen in bestimmte Bewegungen um, indem die Roboter die Seile je nach gewünschter Bewegung verkürzen oder verlängern. Außerdem muss die Geschwindigkeit der einzelnen Seile variabel sein – passend zur Dramaturgie des Bienenflugs.

ITM-Direktor Prof. Peter Eberhard charakterisiert die ingenieurwissenschaftlichen Leistungen: „Die translatorischen Bewegungen und Verkippungen der überdimensionierten Bienenaugen mit Projektionsflächen an der Unterseite über Personen hinweg in einer Zeitspanne von sechs Monaten erforderte höchste Zuverlässigkeit und Sicherheit in allen Aspekten. Bei dem nur von oben halb verspannten Seilroboter, der in der Ästhetik der Show nicht wie ein technischer Roboter wirken sollte, mussten zudem Einschränkungen der Bewegungsmöglichkeiten und weitere technische Herausforderungen bewältigt werden.“

Rund 16.000 Menschen können die Ausstellung und die Liveshow in den „Fields of Ideas“ jeden Tag erleben. Bis zum Expo-Ende sind 7.500 bis 10.000 Shows geplant; bis zu drei Millionen Menschen werden dann aus den Augen einer Biene gesehen und erfahren haben, dass Deutschland eine lebendige, fruchtbare Landschaft voller Ideen ist und wie bedeutsam ein wertschätzender Umgang mit der Natur für die Ernährung der Zukunft ist..

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.expo2015-germany.de.

Weitere Informationen:
Dr. Hans-Herwig Geyer, Universität Stuttgart, Leiter Hochschulkommunikation und Pressesprecher,
Tel. 0711/685-82555, E-Mail: hans-herwig.geyer (at) hkom.uni-stuttgart.de

Media Contact

Andrea Mayer-Grenu idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.uni-stuttgart.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer