BIOTECHNICA 2011 – Niedersachsen präsentiert praxisnahe Forschungsprojekte auf seinem Gemeinschaftsstand

Hochschulen, Forschungseinrichtungen, und die BioRegioN Landesinitiative Gesundheitswirtschaft – Life Science sowie mittelständische Unternehmen stellen in Halle 9 aktuelle Projekte, Entwicklungen und Produkte aus dem Bereich der Biotechnologie vor.

„Spinnenseide, mit deren Hilfe Chirurgen Nervenschäden überbrücken können oder ein neuartiges Überwachungsverfahren, das Rostschäden in der Wasserversorgung vorbeugt. Diese Forschungsprojekte zeigen, wie praxisorientiert niedersächsische Wissenschaftler arbeiten. Die Exponate auf dem Gemeinschaftsstand sind gute Beispiele für den erfolgreichen Technologietransfer in Niedersachsen“, so Wissenschaftsministerin Professor Dr. Johanna Wanka und Wirtschaftsminister Jörg Bode.

Insgesamt elf niedersächsische Aussteller präsentieren ihr Leistungsspektrum auf rund 200 Quadratmeter in Halle 9, Stand D 16, gefördert durch die Niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur sowie Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.

• Die Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover, Labor für Regenerationsbiologie in der Plastischen Chirurgie, informieren über den Einsatz von Spinnenseide in der Rekonstruktiven Chirurgie. Spinnenseide wird als innovatives Nahtmaterial verwendet. Spinnenseide-Transplantate können neuronale Verletzungen im peripheren Nervensystem überbrücken. Sie werden nicht abgestoßen und vollständig abgebaut.

• Das Institut für Umweltchemie der Leuphana Universität Lüneburg hat ein Verfahren zur Vorhersage und Überwachung von Rostbildung und Ablagerungen in geschlossenen Rohrsystemen mithilfe von Elektroden entwickelt. Das System hilft, Anlagen der Wasserversorgung funktionsfähig zu halten, bevor kostspieliger Ersatz erforderlich ist.

• Die Tierärztliche Hochschule ist gleich mit drei Instituten vertreten. Das Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie hat ein neues Verfahren entwickelt, das effizientes Sammeln von luftgetragenen Partikeln und Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen ermöglicht, die Krankheiten auslösen können. Durch Anfärbung mit Fluoreszenzfarbstoffen oder fluoreszenzmarkierten Antikörpern auf speziell anhaftenden Silikonoberflächen können die Mikroorganismen so bereits nach wenigen Minuten nachgewiesen und bewertet werden. Bei herkömmlichen Verfahren war ein Zeitaufwand von ein bis drei Tagen notwendig.

Das Institut für Tierernährung zeigt, welche Effekte die Futterstruktur auf die Gesundheit von Schweinen haben kann. Die allgemeine Radiologie und Medizinische Physik stellen vor, wie die passive Infrarot-Thermographie als diagnostisches Verfahren zur Erkennung von Entzündungen und Veränderungen der Durchblutung bei den Nutztieren eingesetzt werden kann.

• Das neu gegründete Niedersächsische Zentrum für Biomedizintechnik/Implantatforschung von MHH, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Leibniz Universität und Laserzentrum Hannover stellt sich ebenfalls auf dem Gemeinschaftsstand vor. Hier werden die Kompetenzen aus Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaften in einem einzigartigen Netzwerk gebündelt. Mit 53,9 Mio. Euro fördern Bund und Land einen Forschungsbau im Medical Park in Hannover, in dem die Forscher grundlegende wissenschaftliche Fragen wie Biokompatibilität, Infektion und Biofunktionalisierung von Implantaten zielführend bearbeiten können.

Weitere Aussteller aus dem Bereich Wissenschaft/Forschung kommen von der Georg-August-Universität Göttingen (Biotechnologische Nutzung von Algen), der Universität Osnabrück (Quantiative Multiplexe-Bioanalytik), Hochschule Hannover (FH) (Entwicklung eines Biochips zur Beurteilung der Käsereifung), Hochschule Osnabrück (FH) (Zellaufschluss biologischer Materialien mittels gepulster elektrischer Felder), Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften (Algenbiomasse: Wachstum und Kontrolle) und der BioRegionN Landesinitiative Gesundheitswirtschaft – Life Science Niedersachsen (Clustermanagement für die Life Science-Branche in Niedersachsen).

Media Contact

Petra Wundenberg idw

Weitere Informationen:

http://www.mwk.niedersachsen.de

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