Automatisierungstechnik: Innovationen werden vorgestellt

Am 27. November 2007 öffnet die SPS/IPC/DRIVES (27.-29.11.2007), die weltgrößten Messe für Automatisierung und Antriebstechnik in Nürnberg wieder ihre Tore. Unter den Ausstellern sind auch in diesem Jahr die Wissenschaftler des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Auf dem Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (Halle 8/Stand 621) präsentieren sie die Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte.

Unter dem Titel „Zuwachs für die AS-Interface Diagnosefamilie“ stellt das Team um Prof. Dr.-Ing. Tilo Heimbold erstmals die Ergebnisse des Forschungsprojektes ATTEST (Automatisierter Testprozess für Software in technischen Produkten der Investitionsgüterindustrie) vor. Die HTWK-Wissenschaftler haben ein spezielles Diagnosewerkzeug für das etablierte Kommunikationssystem AS-Interface, das hauptsächlich von der Automatisierungstechnik angewendet wird, entwickelt. Mit dem Projekt ATTEST wurde nun ein automatisierter Testprozess für AS-Interface Komponenten realisiert. Damit ist es möglich, Einzelbauteile bereits im Fertigungsprozess ausgiebig nach der vorgegebenen AS-Interface-Spezifikation zu testen. „Während der Entwicklung der Testvorrichtung haben sich auch völlig neue und breitere Anwendungsfelder beispielsweise im Bereich der Entwicklung, Schulung und Zertifizierung ergeben“, sagt Professor Heimbold. Es dürfte also auch in Zukunft mit innovativen Produkten rund um das AS-Interface aus der HTWK Leipzig zu rechnen sein.

Ein weiteres Forschungsprojekt, das in Nürnberg präsentiert wird, dreht sich um das Thema Visuelle Sprachen in der Automatisierung. Visuelle Sprachen werden verstärkt in der technologischen Projektierung von Steuerungen eingesetzt. Ein unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Andreas Pretschner entwickeltes spezielles Projektierungstool ermöglicht die automatische Erzeugung der Steuerungsprogramme für die am Markt meistverbreiteten Steuerungssprachen. Als Zielsprachen können IEC1131-konforme Sprachdialekte, Hochsprachen (C++) aber auch konventionelle SPS-Sprachen wie STEP7 (200-400) erzeugt werden. Weiterhin ist es möglich, C-Code für Mikrocontroller zu erzeugen. Das Projektierungstool gestattet einen komfortablen Steuerungsentwurf, der bereits in zahlreichen industriellen Anwendungen getestet wurde. Das Projektmanagement des Systems erlaubt eine übersichtliche und konsistente Datenhaltung und stellt als Ergebnis den Programmcode der ausgewählten Steuerung im erforderlichen Umfang für Implementierung und Downloading auf die Hardware zur Verfügung. Mit Hilfe der Hochsprache C++ können beliebige Soft-SPS u. a. auf dem Betriebssystem Linux erzeugt werden, ebenso C-Code Templates für Microcontroller. Charakteristisch ist, dass die einheitliche graphische Eingabe konsistent für alle Zielsprachen ist und damit nur eine Datenquelle für unterschiedliche Hardwareportierung erforderlich ist.

Nähere Informationen zu den Forschungsprojekten:
Prof. Dr.-Ing. Tilo Heimbold
Forschungs- und Transferzentrum an der HTWK Leipzig
Telefon: (03 41) 30 76 -11 78
E-Mail: heimbold@fbeit.htwk-leipzig.de
Prof. Dr.-Ing. Andreas Pretschner
Forschungs- und Transferzentrum an der HTWK Leipzig
Telefon: (03 41) 30 76 -11 35
E-Mail: andreas@pretschner.com

Media Contact

Silke Mühl idw

Weitere Informationen:

http://www.htwk-leipzig.de

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