Medizintechnik als Musterbeispiel für Förderung von der Idee bis zum fertigen Produkt

Als wichtige Stütze der Forschung in der Schlüsselbranche Medizintechnik und als Brückenbauerin zur Anwendung in Klinik, Praxis und Gesundheitssystem präsentiert sich die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zum Start der „MEDICA 2007“. Die weltweit größte Medizinmesse wird am Mittwoch, dem 14. November, von der Generalsekretärin der DFG, Frau Dorothee Dzwonnek, in Düsseldorf eröffnet. In ihrem Eröffnungsvortrag beschreibt Dzwonnek die Medizintechnik als „Musterbeispiel für die DFG-Förderung von der Idee bis zum fertigen Produkt“.

Deutschland sei in der Medizintechnik international weiter mit führend, unterstreicht die DFG-Generalsekretärin, die neben dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und dem Vorstandsvorsitzenden des Gesundheitskonzerns Fresenius, Dr. Ulf Schneider, zu den Rednern der Eröffnungsveranstaltung in der Düsseldorfer Messe gehört. Diese führende Rolle rühre daher, „dass wir über eine große Zahl gut ausgebildeter Forscher verfügen, die gemeinsam mit Medizinern intensiv daran arbeiten, innovative Produkte aus Labor und Werkstatt in die klinische Erprobung und schließlich in die Marktreife zu überführen“. Dabei werde, wie Dzwonnek weiter erläutert, nicht nur die mit hohem Aufwand und über die Grenzen vieler Fächer hinweg betriebene Forschung, sondern auch der Transfer der Forschungsergebnisse in die Anwendung von der DFG auf vielfältige Weise gefördert.

So hat es sich die DFG zur Aufgabe gemacht, die an der Medizintechnik beteiligten Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen zum intensiven Dialog miteinander und mit Industrievertretern zusammenzubringen. Diesem Ziel dient etwa die „Projektgruppe Medizintechnik“, in der Ingenieur- und Naturwissenschaftler, Informatiker und Mediziner mit den jeweiligen DFG-Programmdirektoren innovative Forschungsfelder identifizieren und multidisziplinäre Forschungsprojekte initiieren. Die „Modellierung und Simulation computer- und robotergestützter Interventionen“ war hier bereits ebenso Thema wie die „Zelluläre Diagnostik“ oder die „Bildgebenden Verfahren“. Besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftler werden in der „Exzellenzakademie Medizintechnik“ gefördert, in der bislang mit großem Erfolg erste Forschungsprojekte zur „Multimodalen Bildgebung“ und zu „Monitoring und Computing der perioperativen Medizin“ angestoßen wurden. In einer weiteren Runde soll es 2008 um „Adaptive Implantate“ gehen.

Auf dem besonders zukunftsträchtigen Gebiet der „Regenerativen Therapien“ hat die DFG im vergangenen Jahr in Dresden eines ihrer insgesamt sechs Forschungszentren eingerichtet. Das Zentrum mit dem Titel „Regenerative Therapies: From Cell to Tissues to Therapies – Engineering the Cellular Basis of Regeneration“ wird inzwischen als Exzellenzcluster auch im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern zur Stärkung der universitären Spitzenforschung gefördert ebenso wie das DFG-geförderte Cluster „Regenerative Biology and Reconstructive Therapy“ (Rebirth) in Hannover.

Darüber hinaus sorgt die DFG auch durch die Begutachtung aller Anträge auf medizinische Großgeräte in wissenschaftlichen Einrichtungen und Universitätskliniken für die weitere medizintechnische Innovation.

Die Forschung auf diesem Schlüsselgebiet und deren Förderung benötige Geld, Zeit und nicht zuletzt Mut zum Risiko, betont Generalsekretärin Dzwonnek in ihrem Vortrag zur MEDICA-Eröffnung und fügt hinzu: „Die DFG wird diesen Mut aufbringen, zum Wohle der Innovation.“

Auf der diesjährigen MEDICA präsentieren sich bis zum Samstag, dem 17. November, mehr als 4800 Aussteller aus 65 Nationen, darunter über 2500 allein aus dem Bereich der Medizintechnik. Eine ganze Reihe der gezeigten Produkte und Dienstleistungen rund um Klinik, medizinische Forschung und Praxis sind dabei aus DFG-geförderten Projekten hervorgegangen. Auch auf dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) organisierten Begleitkongress MEDICA Vision werden DFG-Projekte vorgestellt. Ebenfalls auf der Messe vertreten sind kooperierende Wissenschaftseinrichtungen, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und das Mainzer Universitätsklinikum.

Weitere Informationen

Ausführliche Informationen zur Förderung der Medizintechnik durch die DFG unter: www.dfg.de/forschungsfoerderung/foerderinitiativen_projektgruppen/

projektgruppen/projektgruppe_medizintechnik

Ansprechpartner in der DFG-Geschäftsstelle ist Dr. Werner Bröcker, Gruppe Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik, Tel. +49 228 885-2476, Werner.Broecker@dfg.de

Media Contact

Dr. Eva-Maria Streier idw

Weitere Informationen:

http://www.medica.de

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