MEDICA PreView gab Ausblick auf die weltgrößte Medizinmesse

Bereits sechs Wochen vor dem Startschuss für die mit rund 4.300 Aussteller aus 65 Nationen weltgrößte Medizinmesse MEDICA 2007 in Düsseldorf (14. – 17. November) hat die Presseveranstaltung MEDICA PreView aufgezeigt, welche Trends sich für die einzelnen Marktsegmente abzeichnen. Im Hotel Grand Elysée in Hamburg konnten sich Journalisten vorab (9.10.) über die neuesten Innovationen der Anbieter von Medizinprodukten, medizintechnischen Geräten und Systemen informieren.

Aus jedem Angebotsbereich der MEDICA, die das gesamte Spektrum der ambulanten und stationären Versorgung abdeckt, gibt es Spannendes zu berichten. Zum 39. Weltforum der Medizin (Fachmesse und Kongress) liegen etwa verstärkt kompakte Medizinprodukte im Trend, die den gesundheitsbewussten Patienten aktiv im Sinne der Prävention und des schnellen Behandlungserfolges mit einbeziehen und ihm helfen, bestimmte Körperparameter selbst zu messen.

Dafür steht exemplarisch der mobile „Stress-Pilot“, der von Biocomfort im Rahmen der MEDICA PreView erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Dabei handelt es sich um ein Produkt, welches aus einem Ohrclip (Sensor) zur Pulsmessung und Trainingssoftware besteht und dem Anwender das nötige Know-how vermitteln soll, um Stress in den Griff zu bekommen. Das Funktionsprinzip basiert auf der Erkenntnis, dass sich durch bestimmte Atemtechniken der Körper im Sinne des Stress-Abbaus in einen Ruhezustand versetzen lässt. Und so einfach geht´s: Der Ohrclip wird am Ohrläppchen fixiert und mit einem Kabel an einen PC angeschlossen. Ein Schmetterling-Symbol auf dem Bildschirm zeigt dann durch Auf- und Absteigen, ob Atmung und Herzschlag im Einklang stehen. Wer diese Übung häufig wiederholt, lernt mit Stress-Situationen durch richtige Atmung umzugehen. Der „Stress-Pilot“ wird in Kürze über Apotheken vertrieben.

Wie notwendig präventives Agieren ist, unterstrich in seiner Keynote zur MEDICA PreView auch Dr. Jörg-Peter Schröder, als Arzt und Coach Experte für das Thema „Burnout“. „Wertschätzung von Mitarbeitern ist zwar Anspruch in vielen Unternehmen, aber es wird nicht als Chefsache gelebt“, kritisierte Dr. Schröder. Die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiter werde zu wenig als strategischer Wirtschaftsfaktor erkannt. Wer durch vorbeugende Maßnahmen und verantwortungsbewusstes Führungsverhalten seinen Mitarbeitern Respekt entgegenbringe, könne zum Stress-Abbau beitragen und die Produktivität seiner Beschäftigten steigern, so Schröder.

Es funkt in der Welt der Medizin
Den Trend zu immer kompakteren und einfacher zu bediendenden Medizinprodukten bestätigt auch die Innovation von Heidelberger Medical Marketing (HMM). Zur MEDICA 2007 wird „smartLABgenie“ erstmals der medizinischen Fachwelt präsentiert. Dabei handelt es sich um ein kleines Blutzuckermessgerät, so kompakt wie eine Kaugummi-Schachtel. Der besondere Clou: Das Gerät ist das erste seiner Art mit einer Bluetooth-Schnittstelle. Es kann u. a. die gemessenen Blutzuckerwerte auf jeden Bluetooth-fähigen PC oder jedes Handy mit entsprechender Funkschnittstelle übertragen. Zwecks Datenübertragung an den behandelnden Arzt lassen sich alternativ die Blutzuckerdaten an eine modem-ähnliche Box „funken“. Via dieser Box gehen die Daten dann online ins Internet, sodass der Arzt über eine bestimmte Website die Auswertung vornehmen kann. Kooperativ mit der GEDIM AG wird HMM zur MEDICA 2007 eine weitere Produktvariante dieses Blutzuckermessegerätes vorstellen. Das Gerät „Global“ wird direkt per Klettverschluss an ein Handy befestigt und kann die Daten internetbasiert (via GPRS) an einen Server übermitteln. Dort werden die verschlüsselt gefunkten Werte des Patienten automatisch in seine elektronische Patientenakte integriert.

Auf kabellose Übertragung medizinischer Daten setzt auch die Systeminnovation „CareLink“ der Firma Medtronic. Die Technologie ermöglicht es implantierten Herzgeräten, beim Auftreten einer lebensbedrohlichen Krankheitszuspitzung automatisch Patienten- und Gerätedaten an den behandelnden Arzt zu übermitteln. Dadurch wird eine verzögerungsfreie Fernüberwachung von Millionen Patienten mit Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen ermöglicht. Dass neue Daten eines Patienten vorliegen, darüber wird der Arzt wahlweise via E-Mail, SMS oder Pager informiert.

Fortschritte in der Krebsdiagnostik und -therapie
Hightech in „Reinkultur“ thematisierte im Rahmen der MEDICA PreView das auf Biotechnologie spezialisierte Unternehmen Eppendorf. Informiert wurde über Forschungsarbeiten auf dem Gebiet des Nachweises und der Charakterisierung von Tumorzellen aus Blut- oder Knochenmarksproben. Im Laufe der letzten Jahre konnte gezeigt werden, dass sich aus dem Nachweis dieser Tumorzellen im Blut und im Knochenmark neue prognostische Parameter etwa bezüglich des Mamakarzinoms (Brustkrebs) ergeben. Speziell diese Zellen können bereits in einem sehr frühen Stadium, auch vor dem Befall der Lymphknoten, nachgewiesen werden.

Die Wahrscheinlichkeit, in einem kürzeren Zeitraum erneut an einem Karzinom zu erkranken, ist erhöht, wenn diese Tumorzellen in Blut- oder Knochenmarksproben detektiert werden. Durch den frühen Nachweis verbessern sich die Möglichkeiten einer effektiven Behandlung. Die für den Nachweis notwendigen modernen Analysesysteme wird die Eppendorf AG zur MEDICA 2007 vorstellen.

Den Brückenschlag von der Krebsdiagnostik zur Krebstherapie bildete der PreView-Vortrag von Philips Medizin Systeme. Aufgezeigt wurden die neuen Möglichkeiten, die sich in der so genannten Mikrotherapie durch den Einsatz eines neuartigen, offenen Hochfeld-Magnetresonanztomografen (MRT) ergeben werden. Bei der so genannten Mikrotherapie nutzen Ärzte bildgebende Verfahren, um den Weg feinster Werkzeuge (z. B. Bestrahlungssonden) zum Krankenheitsherd verfolgen und möglichst gewebeschonend agieren zu können. Bislang kommen vor allem Ultraschallsysteme oder Computertomografen hierbei zum Einsatz. Das Problem dabei: Die betroffenen Organe lassen sich nicht hinreichend kontrastreich darstellen. „Dank der Bildqualität des MRT-Systems können wir minimalinvasive Eingriffe mit größerer Präzision durchführen. Durch die offene Bauweise haben wir außerdem den Vorteil des freien Zugangs zum Patienten“, berichtete Prof. Jens Ricke vom Uniklinikum Magdeburg von seinen ersten Erfahrungen mit dem neuen System.

Starker Euro belastet Export von Medizintechnik
Wesentlicher Bestandteil der MEDICA PreView, die in diesem Jahr bereits zum fünften Mal stattfand, sind stets auch die Ausblicke der Industrieverbände hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung der Medizintechnik-Branche. Für 2007 wird sich das Umsatzwachstum der letzten Jahre im Exportgeschäft Prognosen der Verbände SPECTARIS und ZVEI folgend verlangsamen und gegenüber 2006 „nur“ um 8 Prozent auf rund 11 Mrd. Euro zunehmen. Grund sei die Kursentwicklung des Euro, der das Geschäft mit asiatischen Ländern und den USA belaste. Der Inlandsumsatz wird von 5,71 Mrd. Euro auf rund 6 Mrd. Euro anwachsen. Hier sehen die Branchenverbände vor allem in den verstärkten Investitionen der privaten Klinikbetreiber positive Impulse für das Geschäft. Sie nutzten intensiver als öffentliche Krankenhäuser die Möglichkeiten alternativer Finanzierungsinstrumente (z. B. nutzungsabhängige Entgelte in Kooperation mit den Herstellern).

Zum Abschluss der MEDICA PreView bekam die medizinische Fachpresse noch von der Bauerfeind AG ein ideales Produkt präsentiert, um für den MEDICA-Besuch bestens gerüstet zu sein. Vorgestellt wurde „Binamic“, eine neu entwickelte Aktivkern-Schuheinlage. Eine Kombination aus weichen Dämpfungszonen und hartem Einlagenkern sorgt für einen besonders stabilen und zugleich entspannten „Auftritt“.

Innovationen und Unternehmensnachrichten aller der 4.300 an der MEDICA 2007 beteiligten Aussteller können ebenso wie Messe-Informationen und Hintergrund-Presseartikel zu allen Themenbereichen recherchiert werden über das Internet: http://www.medica.de

Messe Düsseldorf GmbH
Pressereferat MEDICA und COMPAMED 2007
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