Optische Sensoren, Bio-Chips und Plazenten

Wenn eine Farbe anzeigt, dass sich etwas verändert hat, ist dies für den Analytiker wie für den Normalbürger schneller zu realisieren, als wenn er lange Zahlenreihen miteinander vergleichen muss. Optische Sensoren machen daher den Analyseprozess einfacher und sparen zugleich Zeit und damit Geld. Optische Sensoren für die Bioanalytik präsentiert das Institut für Physikalische Chemie der Universität Jena auf der „Biotechnica“. Diese Messe für die Biotechnologie-Branche findet vom 9.-11. Oktober in Hannover statt. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist mit drei Exponaten auf dem Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ in Halle 9, Stand F16 zu finden.

Die optischen Sensoren, die PD Dr. Gerhard Mohr und sein Team gemeinsam mit der Jenaer Firma MAZeT weiterentwickelt haben, ermöglichen eine einfache, schnelle und vor allem kontaktfreie Bestimmung des Gehalts an CO2, Ammoniak oder Ethanol. „Damit werden alle Farbänderungen im sichtbaren Bereich kostengünstig gemessen“, betont Dr. Mohr. Angewandt werden können diese Sensoren z. B. bei der Analyse von Getränken, in Bioreaktoren und in der medizinischen Forschung.

Mit der Entwicklung von robusten und kostengünstigen Analysesystemen beschäftigt sich auch die Jenaer BioChip-Initiative (JBCI). Diese Nachwuchsforschergruppe unter Leitung von Dr. Robert Möller entwickelt innovative Detektionsverfahren für eine moderne chipbasierte Biomolekül-Analytik. Die neuesten Ansätze werden auf der Messe präsentiert.

Dies macht auch PD Dr. Udo Markert, der die aktuellen Forschungsergebnisse des Plazenta-Labors der Frauenklinik der Universität Jena vorstellt. Denn noch immer ist nicht geklärt, warum das mütterliche Immunsystem den „Fremdkörper Kind“ nicht abstößt oder was auf den Fötus einwirkt, so dass er im späteren Leben Allergien entwickelt. Auf der Biotechnica zeigen die Jenaer Forscher eine Vielzahl neuer Erkenntnisse über die vorgeburtlichen Entwicklungsprozesse und wie diese Einsichten in die medizinische und pharmazeutische Diagnostik und Therapie übertragen werden können. Außerdem bieten sie ein Modell an (Plazenta-Perfusions-Modell), in dem die Plazenta nach der Geburt von der mütterlichen und der fetalen Seite mit Nährlösung versorgt wird. Damit kann getestet werden, ob Stoffe, wie Medikamente, Umweltgifte oder Allergene, von der Mutter auf das Kind übertreten oder spezielle Reaktionen im Gewebe verursachen.

Media Contact

Axel Burchardt idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de

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