MEDICA 2007: Instrumentenentwicklung macht das Undenkbare möglich

Gleich ob es um Labortechnik, Elektromedizin oder medizinische IT geht, was vor wenigen Jahren noch als undenkbar erschien, machen neueste Entwicklungen möglich. Exemplarisch hierfür stehen zum Beispiel Innovationen auf dem Gebiet der bildgebenden Verfahren, konkret in der Endoskopie.

Ein Besuch der MEDICA 2007 wird es wieder einmal eindrucksvoll bestätigen: Noch nie waren die Instrumente so winzig wie heute. Auf unter einen Millimeter im Durchmesser wurden die kompaktesten Endoskope mittlerweile geschrumpft, damit selbst in feinste Kanäle des menschlichen Körpers vorgedrungen werden kann. Ob es gilt, den Gallengang von Steinen zu befreien oder Gangverengungen der Mundspeicheldrüsen zu öffnen, die Mini-Endoskopie kann selbst auf engstem Raum zum Einsatz gebracht werden.

Welche Fortschritte die Endoskopie innerhalb weniger Jahre vollzogen hat, verdeutlicht die Bestückung eines Mini-Endoskops in Relation zu seinen Ausmaßen: Lichtquelle, Optik und zwei Arbeitskanäle, durch die je nach Anforderung eine Zange, ein Bohrer, eine Bürste, ein Körbchen oder eine Laserfaser geführt werden, mit dieser Bestückung präsentiert sich heute ein Endoskop – und zwar auf einer Abmessung von einem Millimeter. Das ist weniger als der Durchmesser eines Streichholzes.

Ärzte greifen zum „Feinkaliber“

„Neue Erkenntnisse in der Entwicklung von Erkrankungen“ verspricht sich Professor Johannes Zenk, der als HNO-Arzt im Universitätsklinikum Erlangen mit derartigen Pretiosen der Feinwerk- und Optikindustrie routiniert umgeht. „Feinkaliber“-Endoskopie nennt sich die Methode, mit der sich Zenk in die Gänge der Kopfspeicheldrüsen mini-endoskopisch vorwagt, die zwischen 1,5 und 0,5 Millimeter eng sind. Im Wesentlichen ist es das Erkrankungsbild der obstruktiven Sialadentis, eine Entzündung der Speicheldrüsen, in diesem Fall hervorgerufen durch Steine, die den Ausführungsgang der großen Kopfdrüse verschließen, der sich der HNO-Endoskopiker annimmt.

Ein Stein muss unbedingt entfernt werden.

Wenn die Zertrümmerung der Steine von außen mit gebündelten Schallwellen nicht gelingt, versucht es Zenk mit der endoskopischen Entfernung. Dann traktiert Zenk den Stein so lange mit einem handgetriebenen Minibohrer, bis er die Bruchstücke mit einem Körbchen „en miniature“ bergen kann. Stenosen anderer Herkunft weitet er mit einer elastischen Dehnvorrichtung auf, trägt aber auch Gewebe mit dem Bohrer ab. Ergebnis: Über 80 Prozent der Patienten werden über viele Jahre beschwerdefrei.

Einige Stockwerke tiefer im Uniklinikum Erlangen versuchen Internisten, den verstopften Gallengang endoskopisch zu öffnen oder gezielte Sondierungen durchzuführen. Liegt im Gallengang dann ein Gangstein, wird dieser mittels Laser oder elektrohydraulisch in kleinste Konkremente „zerbröselt“. Diesbezüglich wird derzeit ein neues System erprobt, bei dem über ein herkömmliches Endoskop ein steuerbarer Katheter bedient wird, durch den Optik und Lichtfaser geschoben werden. Hierfür wird eine Hightech-Zange mit nur 1,2 Millimeter im Durchmesser entwickelt.

Über neue Produkte und Aussteller-Angebote, etwa für den Bereich der Endoskopie, informiert in Vorbereitung auf die MEDICA 2007, 39.

Weltforum der Medizin – Internationale Fachmesse mit Kongress, auch das MEDICA-Internetportal unter: http://www.medica.de.

Termin-Hinweis! Am 09. Okobter 2007 findet im Grand Elysée Hotel Hamburg von 09:00 bis 18:00 Uhr die MEDICA PreView 2007 für die medizinische Fach- und Tagespresse statt. Anmeldung unter:

http://www.preview-event.com

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