Zuwachs bei Ausstellerzahlen – VDA öffnet IAA für umweltpolitische Diskussion

„Die 62. IAA PKW, die am 13. September in Frankfurt beginnt, wird die internationale Leitmesse der nachhaltigen Mobilität sein. Sie liefert mit einer Vielzahl neuer und verbrauchsgünstiger Modelle den Beweis dafür, dass die Automobilindustrie die Herausforderung des Klimaschutzes offensiv annimmt. Und sie ist zugleich das Schaufenster für den Wettbewerb um die besten technischen Lösungen.

Sie wird zeigen, dass es nicht einen einzigen „Königsweg“ zu weniger Emissionen und zu weniger Verbrauch gibt, sondern eine gewaltige Spannbreite an unterschiedlichen Konzepten und Lösungen“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), heute auf der Vor-IAA-Pressekonferenz in Berlin. Die IAA werde zudem zeigen, dass „gerade die deutschen Unternehmen diesen Wettbewerb überhaupt nicht scheuen müssen, sondern – ganz im Gegenteil – in allen Segmenten sehr attraktive Angebote für effizientere Fahrzeuge haben“.

Einmal mehr beweist diese 62. IAA PKW ihre Rolle als weltgrößtes Schaufenster der Automobilindustrie: Insgesamt werden mehr als 260 Neuheiten auf der IAA zu sehen sein. Allein die Automobilhersteller präsentieren 128 Neuheiten – darunter 88 Weltpremieren, davon 46 von deutschen Herstellern. Zu den neuen Fahrzeugen gehören unter anderem der Audi A4, der BMW M3, der Fiat 500, der Mercedes E 300 Bluetec und das C-Klasse T-Modell, der Mini Clubman, der Opel Agila, der Peugeot 308, der Renault Laguna, der VW Golf BlueMotion und der VW Tiguan.

Außerdem wird der „Dienstwagen“ von James Bond, ein Aston Martin DB S, als Serienfahrzeug präsentiert. Die Innovationskraft der Zulieferer wird durch weitere mehr als 100 Neuheiten unterstrichen.

Im Mittelpunkt stehen auf der 62. IAA PKW ganz im Sinne einer „nachhaltigen Mobilität“ alternative Antriebe, aber auch die Weiterentwicklung der bestehenden Antriebssysteme mit dem Ziel, Verbrauch und Emissionen noch weiter zu senken. Die Zukunftsfähigkeit der Automobilindustrie belegen zudem zahlreiche Concept Cars.

Insgesamt haben sich 1.046 Aussteller aus über 40 Ländern für die IAA angemeldet. Wissmann: „Damit haben wir bereits zwei Wochen vor Beginn der Messe die hohe Ausstellerzahl aus dem Jahr 2005 überschritten. Das unterstreicht die Attraktivität der IAA, die wie keine andere die gesamte Welt der individuellen Mobilität präsentiert.“ Die Ausstellerfläche beträgt 225.000 qm.

Wissmann betonte: „Das Interesse der Zulieferer an der IAA ist ungebrochen. Die IAA ist die einzige internationale Automobilausstellung mit einer umfassenden Beteiligung von Zulieferern.“ Sie kommen aus den EU-Ländern, aus Nord- und Südamerika ebenso wie aus Asien. Neu dabei sind Aussteller aus Bulgarien, Dänemark, Kroatien, Malaysia, Mexiko, Südkorea und den USA. Insgesamt werden aus 36 Ländern Produkte für den Zulieferbereich präsentiert.

Auf der 62. IAA PKW sind insgesamt 515 Zulieferunternehmen vertreten, ein Plus von 54 Firmen. Der VDA-Präsident unterstrich, dass die IAA künftig noch attraktiver für die Zulieferer gestaltet werden soll.

An den beiden Pressetagen – 11. und 12. September – finden 84 Pressekonferenzen statt – auch das ist ein neuer Rekordwert. Der VDA erwartet deutlich über 10.000 Journalisten aus aller Welt. Neben den Pressekonferenzen gibt es über 40 Fachveranstaltungen und Sonderaktivitäten, so ein Eco-Training für spritsparendes Fahren, einen „Umwelt-Pfad“ über die IAA, Aktionen für den Ingenieurnachwuchs und die „BRIGITTE Lounge“ nicht nur für Frauen.

Die IAA ist in diesem Jahr nicht nur eine Leistungsschau der Industrie, sondern mehr denn je die Bühne für die verkehrs- und umweltpolitische Diskussion. Das reicht von dem Besuch der Bundeskanzlerin, die am 13. September die IAA eröffnen wird, über den EU-Vizepräsidenten Günther Verheugen, der am 17. September am „Abend der Automobilindustrie“ sprechen wird, bis hin zu den zahlreichen Auftritten von Ministern und Parlamentariern aus Deutschland und der EU. Hinzu kommen Politiker von au¬ßerhalb der EU, darunter auch der indische Industrieminister und der mexikanische Wirtschaftsminister.

Wissmann: „Diese IAA wird in der Tat noch internationaler als die bisherigen.“

Der VDA-Präsident begrüßte die Weichenstellungen, die die Bundesregierung in Meseberg vorgenommen habe: „Wenn die Kfz-Steuer wie beschlossen so reformiert wird, dass sie einen Anreiz dafür bietet, sich für effiziente Neufahrzeuge zu entscheiden, ist das ein ganz wichtiger Schub für den deutschen Markt. Die Käufer von heute und morgen wissen jetzt, dass es auch steuerlich belohnt wird, ein emissionsarmes neues Auto zu erwerben. Die Unternehmen, vor allem aber unsere Kunden wollen jetzt tragfähige Konzepte sehen und dann ein schnelles Umsetzen im Gesetzgebungsprozess. Ich werde die IAA nutzen, um auch bei den Bundesländern hierfür zu werben.

Wissmann betonte: „Wenn Deutschland eine Initiative startet, damit künftig EU-weit die Verbraucher auf einfachem Weg durch ein neues Verbrauchslabel erfahren, wie effizient ein Fahrzeug im Vergleich zu vergleichbaren Produkten ist, kann uns das nur recht sein. Momentan emittiert der Kleinstwagen mit den höchsten CO2-Werten genauso viel wie das CO2-sparsamste Fahrzeug der Oberen Mittelklasse. Die gleiche Farbe für beide Autos beim Label wäre genauso unsinnig wie die gleiche Behandlung bei der Regulierung. Deshalb kommt es darauf an, wer im Ranking wirklich vergleichbarer Produkte vorne liegt.“

Deutsche Fahrzeuge seien unter Effizienzkriterien in mehr Segmenten auf Platz 1 als alle ihre Wettbewerber. „Dass wir uns in keinem Umweltranking verstecken müssen, hat – neben den KBA-Zahlen – erst vor kurzem eine Studie des britischen Verkehrsministeriums gezeigt: Deutsche Autos lagen dabei in acht von 14 Segmenten auf Platz 1“, so Wissmann.

Die kommende CO2-Regulierung der EU könne dann zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen, wenn es gelinge, auch hier differenzierte, faire, für jeden Hersteller ambitionierte, aber auch erreichbare Ziele zu setzen. Wissmann: „Das ist die nicht einfache Aufgabe der EU-Kommission, des EU-Ministerrates und des Europaparlaments in den kommenden Monaten. Wenn hier die Weichen richtig gestellt werden – und davon bin ich überzeugt -, erledigen sich dann auch die Überlegungen für selektive Eingriffe in einzelne Marktbereiche von ganz allein.“

Wissmann hob hervor, dass diese IAA erstmals ein öffentliches Forum für Diskussionen über die Zukunft der Mobilität bieten werde.

In Kooperation mit dem TV-Sender N24 wird der VDA auf der Messe ein „IAA-Forum Nachhaltige Mobilität – Konzepte, Köpfe, Kontrahenten“ veranstalten, das weit über den bisherigen Anspruch einer Automobilmesse hinausgeht. So werden Gerd Sonnleitner, Präsident des deutschen Bauernverbandes, und Bernd Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH, über „Biokraftstoffe – Fluch oder Segen?“ diskutieren; Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt, und Freizeitforscher Horst Opaschowski, sprechen über „Die mobile Stadt der Zukunft“, und Matthias Wissmann wird mit Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn über die Frage der „Nachhaltigen Mobilität“ diskutieren. Auch Bahnchef Hartmut Mehdorn wird als Diskutant teilnehmen. Wissmann: „Wir sehen auch auf der IAA nachhaltige Mobilität als Herausforderung für alle Verkehrsträger und wollen alle einbinden.“

Eine weitere Premiere ist eine Gemeinschaftsveranstaltung, die der VDA mit der IG Metall unter dem Titel „Zukunft der Automobilindustrie am Standort Deutschland“ am 18. September durchführen wird. Erstmals treten Jürgen Peters, 1. Vorsitzender der IG Metall, und der VDA-Präsident gemeinsam auf – und dies auch noch in der Zentrale der IG Metall in Frankfurt. Mit der Veranstaltung wollen VDA und IG Metall gemeinsam ein Forum für die Diskussion zwischen Arbeitnehmervertretern, Managern und Politikern bieten. So werden in einem ersten Forum in der IG Metall-Zentrale Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Professor Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, Jürgen Peters und Manfred Schoch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der BMW AG, über die Frage „Die deutsche Automobilindustrie – Spitzenreiter im Klimaschutz“

diskutieren. In einem zweiten Forum diskutieren Umweltminister Gabriel, Carl-Peter Forster, Vorsitzender des Vorstands von GM Europe, Peter Scherrer, Generalsekretär des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes und der VDA-Präsident über die Frage, wie die europäische Automobilindustrie die Potenziale am Zukunftsstandort Europa nutzen kann. Im Anschluss an die Gemeinschaftsveranstaltung folgt ein Rundgang über die IAA.

Der VDA-Präsident betonte: „Mit dieser IAA stellen wir uns der öffentlichen Diskussion. Nachhaltige Mobilität umfasst ja wesentlich mehr als nur die Senkung der CO2-Emission. Es geht immer auch um wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, gesellschaftliche Verantwortung und effizienten ökologischen Fortschritt. Wir nutzen diese IAA nicht nur als Weltmesse des Automobils, sondern erstmals auch als Plattform der beschäftigungs-, industrie- und umweltpolitischen Diskussion.

Damit unterstreicht diese IAA unseren Anspruch, dass wir uns aus bisherigen eingefahrenen Gleisen herausbewegen, alte ideologische Gräben zuschütten und uns dem offenen Dialog mit anderen gesellschaftlichen Gruppen stellen.“

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Eckehart Rotter presseportal

Weitere Informationen:

http://www.vda.de

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