HM 2002 – Demonstrationszentrum ViPro: Neue Impulse für Produkt- und Produktionsentwicklung

…will das Demonstrationszentrum für Virtuelle Produkt- und Produktionsentstehung ViPro geben. Orientiert vor allem an den Bedürfnissen kleiner und mittlerer Unternehmen (kmU), bietet es Hilfestellung bei der Integration von Prozessen, Methoden und Werkzeugen in Entwicklung und Produktion.

Selbst hochwertige und komplexe Produkte müssen heute deutlich schneller entwickelt werden als noch vor einigen Jahren. Für Produktion und Produktionsanlauf bedeutet das, sie müssen hochflexibel sein und im besten Fall parallel zur Produktentwicklung geplant und realisiert werden. Neue Informationstechnologien können Produkt- und Produktionsentstehungsprozesse immens beschleunigen und den administrativen Aufwand spürbar verringern. Allerdings werden Unternehmen hier mit einer Fülle von Systemen konfrontiert, die es ihnen erschwert, Chancen oder Risiken dieser Technologien zu erkennen. In der Folge nutzen sie sie gar nicht, nur teilweise oder als Insellösungen, ohne sie in ihre Prozesse wirklich zu integrieren. Potenziale bleiben ungenutzt. Gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlen häufig die Kapazitäten, solche IT-Systeme zu implementieren. Sechs Fraunhofer-Institute haben darum ihre Kompetenzen auf diesem Gebiet gebündelt und stellen im Demonstrationszentrum für virtuelle Produkt- und Produktionsentstehung „ViPro“ ihr Expertenwissen zur Verfügung.

„Grundlegendes Merkmal der virtuellen und digitalen Produkt- und Produktionsentstehung ist die durchgängige und integrierte Abbildung produkt- und produktionsrelevanter Informationen“, erklärt die Leiterin des DZ-ViPro in Stuttgart, Sabine Bierschenk. „Davon sind die meisten Unternehmen jedoch noch weit entfernt“, stellt sie fest. Dabei stehen für die Produktentstehung bereits eine Vielzahl von Methoden und Systemen zur Verfügung – angefangen von Computer Aided Design über Digital Mock-up, Kollisionsprüfung, Zusammen- und Einbauuntersuchungen bis hin zu Crash-Tests und dem durchgängigen Produktdatenmanagement. In der Produktionsentstehung kommen zahlreiche Methoden und Systeme hinzu: von der Prozessmodellierung und -simulation, der Produktionsplanung und der Fabriksimulation über die Produktionsprozesssimulation und -visualisierung bis hin zur Maschinen-, Anlagen- und Steuerungssimulation.

Die Fraunhofer-Wissenschaftler bauen derzeit eine durchgängige Demonstrationsumgebung auf, um die Potenziale dieser Methoden und Systeme transparent und einfach nachvollziehbar aufzuzeigen. Für ein Beispielprodukt werden Produktstrukturen, Digital Mock-ups, Logistiknetzwerke, Produktionsstrukturen, Produktionsprozesse und -anlagen, die Fabrik etc., virtuell dargestellt. An sechs Standorten in ganz Deutschland bietet das Demonstrationszentrum „ViPro“ Projektpartnern die Gelegenheit, Erfahrungen mit neuen Technologien zu sammeln, ohne dafür sofort eine eigene Infrastruktur aufbauen zu müssen. Für den Schwerpunkt Produktentstehung ist das Fraunhofer IPK in Berlin zuständig. Am Standort Stuttgart beschäftigt sich das Fraunhofer IPA mit dem Schwerpunkt Produktionsentstehung vom Auftrags- und Prozessmanagement über die 3-D-Fabrikplanung und Logistikplanung bis hin zur Anlagen- und Prozessplanung. Neben am Markt erhältlichen Systemen des Produktdatenmanagements und der Digitalen Fabrik setzen die IPA-Mitarbeiter eigene und weiterentwickelte Werkzeuge zum 3-D-Fabrikscannen, zur Fabrikvisualisierung, zur Anordnungsplanung, zur Generischen Anlagenkonfiguration und -simulation sowie zur Virtual Reality Modellierung ein.

„Ein ideales Umfeld zur Planung und Überprüfung von Fabrikkonzepten und insbesondere zum ’Durchspielen’ verschiedener Szenarien in allen und besonders in frühen Planungsphasen, in denen Planungsgrundlagen unscharf sind bzw. sich ständig verändern“, sagt Bierschenk. „Unter diesen Umständen kann man die Fabrik entweder planen, wenn alle Planungsgrundlagen weitgehend feststehen, was aber immer zu spät ist, oder man ändert und passt die Planung ständig an, was mit Hilfe der Instrumente der Produktionsentstehung erheblich vereinfacht und bzgl. des Aufwands drastisch reduziert wird“, ergänzt sie. Das erhöht die Investitionssicherheit und die Ergebnisse der Produktionsentstehungsplanung können zur kontinuierlichen Um- und Anpassungsplanung während des Fabrikbetriebs weiterverwendet werden.

Auf der HM 2002 zeigen Fraunhofer IPA und IPK ein Planungsprozessnetzwerk der Produkt- und Produktionsentstehung sowie einige Integrationsansätze in diesen Prozess. (Halle 17 E 34)

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dipl.-Ing. Sabine Bierschenk
Telefon: 0711/970-1208, Telefax: 0711/970-1927, E-Mail: sab@ipa.fraunhofer.de

Media Contact

Dipl.-Ing. Michaela Neuner IPA_Mediendienst

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