FH Potsdam präsentiert auf der CeBIT 2002 "open up" eine Initiative zur Förderung junger Absolventen

Der Studiengang Kulturarbeit der Fachhochschule Potsdam zeigt auf der diesjährigen CeBIT ein neuartiges Aufbaustudium: 1 Jahr Praxislernen in modularen Systemen in einer lernenden Organisation. Das Projektstudium „Open up“ bietet für AbsolventInnen aus dem kultur- und medienwissenschaftlichen Bereich ein Projektjahr, in dem der Berufseinstieg durch Anbindung an die Praxis gezielt gefördert wird bzw. Existenzgründungen vorbereitet werden. Die Präsentation findet auf dem Innovationsmarkt Brandenburg in Halle 11, Stand F12, statt.

Lernen mit und von der Praxis an den Fachhochschulen beinhaltet die projektorientierte Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen. Um neue Impulse zwischen Theorie und Praxis zu entwickeln, bedarf es eines organisatorischen Modells für Kompetenz- und Ressourcenvernetzung und einer unternehmerischen Zielsetzung seitens der Hochschulen und sozialer Kompetenz seitens der Wirtschaft. Eine solche Zielsetzung ist die Erweiterung und Förderung neuer Praxisfelder, wie es in dem „Open Up Projektstudium“ der FH Potsdam konzipiert ist.

Aufbauend auf dem Organisationsmodell vernetzter Kompetenzen und Ressourcen, ist Lernen ein durchlaufender Prozess, der Wissen und Handlung, Erfahrung und Erkenntnis, Studieren und Entdecken zusammenführt. Die TeilnehmerInnen arbeiten in unterschiedlichen Unternehmen / Kultureinrichtungen an einer konkreten Aufgabe, die in diesem Jahr auch abgeschlossen und präsentiert werden soll.

Die Besonderheiten dieses Aufbaustudiums liegen im Just-in-time-learning durch Lernmodule der Fachhochschule Potsdam, im Double-loop learning durch konkrete Projektarbeit in den Partnerinstitutionen, im Problemlösungstraining im Team. Vermittelt werden grundlegende und aktuell benötigte technische, visuelle und konzeptuelle Kompetenzen. Das Controlling erfolgt durch einen Beirat aus Vertretern der PartnerInnen und von HochschullehrerInnen. Initiator und Leiter von „Open up“ ist Prof. Dr. habil. Arthur Engelbert. Arthur Engelbert ist seit 1996 Professor für Medientheorie und Praxis mit dem Schwerpunkt Neue Medien am Studiengang Kulturarbeit der FH Potsdam.

Voraussetzung für die Teilnahme an dem Projektjahr sind Kenntnisse in Multimedia- und Internetprogrammen. Das Aufbaustudium schließt ab mit dem Zertifikat „Mediengestaltung / Kulturvermittlung“. Die Studiengebühr beträgt 180 Euro pro Monat. Die Projektpartner, bei denen die Studierenden in diesem Jahr arbeiten, übernehmen jeweils die Grundfinanzierung einer/s Stipendiatin/en (ca. 800 bis 1000 Euro monatlich).

Weitere Informationen: Manja Herlt, herlt@fh-potsdam.de, Tel. 0331/5801611

Das Konzept

Kompetenz- und Ressourcenvernetzung
Die Verknüpfung von Theorie und Praxis ist ein Merkmal der Fachhochschulen. Lernen mit und von der Praxis hat dazu geführt, dass es projektorientierte Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen und Kultureinrichtungen gibt. Gegenwärtig stellt sich in den Hochschulen die Frage, wie die Aufgaben der Ausbildung und der Bedarf der Praxis effizienter gestaltet werden können. Um neue Impulse zwischen Theorie und Praxis zu entwickeln, bedarf es erstens eines organisatorischen Modells für Kompetenz- und Ressourcenvernetzung und zweitens einer unternehmerischen Zielsetzung seitens der Hochschulen und sozialer Kompetenz seitens der Wirtschaft.

Eine solche Zielsetzung ist die Erweiterung und Förderung neuer Praxisfelder, wie es in dem „Open Up Projektstudium“ der FH – Potsdam konzipiert ist. Aufbauend auf dem Organisationsmodell vernetzter Kompetenzen und Ressourcen, ist Lernen ein durchlaufender Prozess, der Wissen und Handlung, Erfahrung und Erkenntnis, Studieren und Entdecken zusammenführt. Dieses Modell besteht zum Einen aus verschiedenen Schleifen der Aneignung, Wiederaneignung und Vertiefung von Wissen – einem aktiven Lernen um des Lernen Willens. Zum Anderen ist die Interessensvertretung und das Vorteildenken bei Aufgabenstellungen und Lösungsperspektiven von dem partikularen Gewinnstreben zu entkoppeln und an allgemeine Vorteile zu binden. „Was mir nützt, nützt auch anderen“, lautet hierbei die Devise. Lernen um des Lernen Willens ist also kein Selbstzweck, sondern eine Vergewisserung des jeweiligen Standortes in wechselnden Organisationsmodellen und Interessensfeldern.

Das Politische der Kreativität
Eine unternehmerische Zielsetzung der Hochschule kann unserer Meinung nach nicht nur wirtschaftlich motiviert sein, sondern muss Inhalte und Lernen als eine „Währung“ vertreten, die kulturell erworben und sozial eingesetzt wird.

Wenn Inhalte umgesetzt, Theorie praktisch wird und neue Ideen zwischen Theorie und Praxis transferieren, sind Energien am Werk, die „kulturelle Valuta“ schaffen. Anders gesagt: „Kultur ist Kapital, Wissen ist eine politische Verpflichtung.“

Das bedeutet eine Absage an individuelle Strategien und Perspektiven wie Leistung und Erfolg, Durchsetzung von Berufs- und Lebensinteressen, von ichbezogenem Schöpfertum und Arbeit. Auf dem Gebiet der Kultur sind kombinatorische Gestaltungskräfte gefordert, die überindividuell orientiert und politisch legitimiert sind. Überindividuell meint, dass die Veranschlagung für Findungen, Erfindungen und Gestaltungen auf politische Dimension in der Formung gemeinschaftlicher Interesse abzielt. Einfach gesagt: Wir verstehen Lernen als eine kulturelle Kompetenz. Lernen bildet demzufolge die Grundlage eines reflektierten Handlungsbewusstseins: Gestaltung und Innovation sind kreative Potentiale eines politischen Bewusstseins.

Ein solches Lernverständnis stellt auch eine Herausforderung an die Akteure dar. Es ist nur dann sinnvoll, individuelle Vorteile aufzugeben, wenn dadurch neue Dimensionen in der gestaltbaren Wirklichkeit gewonnen werden. Dazu soll das Projektstudium dienen, nicht nur die Kompetenzen intensivieren, sondern die bisherigen Grenzen durch konkrete Aufgabenstellungen durchbrechen. Start Up.

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Patrizia Reicherl idw

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