Klimaschutz auf dem eigenen Werksgelände

Kraftwerke auf dem eigenen Werksgelände können nicht nur die Kosten für die Strom-, Dampf- oder Wärmeerzeugung eines Betriebes senken. Firmeneigene Energieerzeugungsanlagen helfen auch CO2-Emissionen einzusparen, wenn anstatt fossiler Energieträger Ersatzbrennstoffe – kurz EBS – eingesetzt werden. Auf der „waste to energy“ am 9. und 10. Mai 2007 in der Messe Bremen informieren Experten aus dem In- und Ausland ausführlich über dieses Thema. Die Fachmesse mit Konferenzprogramm ist das europäische Leitforum für die Energiegewinnung aus Abfällen und Biomasse.

Industriekraftwerke ermöglichen auch die Entsorgung der Abfallströme, die als Ersatzbrennstoffe zum Beispiel in Kraftwerken der chemischen Industrie genutzt werden. Ein zusätzlicher Pluspunkt für den Anlagenbetreiber ist die Zuzahlung, die er bei Abnahme des Brennstoffs vom Entsorger erhält. Ob sich die Investition in ein EBS-Kraftwerk für einen Betrieb lohnt, hängt unter anderem von der Höhe der Zuzahlung, der Langfristigkeit der Lieferverträge und den bisherigen Energiekosten ab.

Dass Brennstoff nicht gleich Brennstoff ist, wird aus dem Vortrag von Andreas Habel vom bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung klar. Denn Ersatzbrennstoffe müssen je nach Anlagentyp bestimmte Qualitätsstandards erfüllen. „In der öffentlichen Diskussion wird der Einsatz von Ersatzbrennstoffen oft als verdeckte Müllverbrennung diffamiert, oder als problemlose Gesamtlösung für nicht weiter differenzierte Stoffströme“, stellt Habel fest. „Dem ist sicher nicht so. Die Mitverbrennung hochwertiger Ersatzbrennstoffe dient heute der Nachhaltigkeit und hilft, primäre Energieressourcen zu schonen und Deponieraum einzusparen.“

Welche Faktoren bei der Investition in ein Industriekraftwerk eine Rolle spielen, erläutert Dr. Bart Adams vom belgischen Anlagenbauer KeppelSeghers. Laut Adams hat die Forderung nach einer nachhaltigen Entsorgung von Reststoffen die Nachfrage nach Optionen für die Nutzung von Siedlungsabfällen – insbesondere als EBS – steigen lassen. In seinem Vortrag beleuchtet er die gesamte Kette von der Planung und Auslegung bis zum Betrieb einer Anlage. Über die Anforderungen an kleine, dezentrale Einheiten zur Verwertung von Ersatzbrennstoffen informiert Dr. Peter Ramharter von der Kalogeo GmbH aus Österreich. Die Verbrennung von EBS ist aus seiner Sicht die sicherste und sauberste Methode der Abfallbeseitigung, die mit der Energieproduktion gleichzeitig Wertschöpfung betreibt. Wie die Abfallströme vom Entsorger zum Verwerter gelangen, erklärt Björn Klippel von TIM Consult. Er setzt auf den Transport per Schienenverkehr. „Die energetische Nutzung von Abfällen und Biomasse verändert die logistischen Strukturen in der Abfallwirtschaft und schafft Potenziale für die schienengestützte Logistik“, so Klippel.

Die „waste to energy“ findet am 9. und 10. Mai zum dritten Mal in der Messe Bremen statt. Mehr als 60 Beiträge informieren über den Rohstoff Abfall sowie über Herstellung und Einsatz von Bioenergie. In der Ausstellung präsentieren über 100 Firmen neueste Verfahren, Anlagentechnik und Lösungen, um Kosten einzusparen und Betriebsabläufe zu verbessern. Das komplette Programm, die Ausstellerliste und weitere Informationen können unter www.wte-expo.de abgerufen werden.

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Milko Haase Messe Bremen

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