Uraufführung in Asien: Siemens zeigt live, was Mobilfunknetze in Zukunft leisten

100 Megabit pro Sekunde werden die Nachfolger der UMTS-Mobilfunknetze als Peak-Datenraten übertragen. Optimiert für den Datentransport holen sie die maximale Übertragungsleistung aus den vorhandenen Frequenzen heraus. Außerdem wird sich die Verzögerung für das Laden von Daten aus dem Internet verkürzen.

Dabei ist die neue Technik für den Netzzugang, kurz LTE für Long Term Evolution, kein Bruch mit dem UMTS-Standard, sondern baut auf ihm auf und wird parallel zu 2G- und 3G-Netzen bestehen. Marktreife werden LTE-Radionetze 2010 erlangen. Siemens Networks, Pionier für diese Weiterentwicklung des Mobilfunks, zeigt ein Radionetz der nächsten Generation im kompletten Live-Betrieb auf dem Branchen-Event ITU Telecom World/3G World Congress in Hongkong. Übertragen werden unter anderem Spiele und hochauflösende Videos auf mobile Kommunikationsgeräte.

Siemens Networks präsentiert auf der größten diesjährigen TK-Veranstaltung in Asien vom 4. bis 8. Dezember 2006 seine Innovationsstärke. Das Unternehmen führt Produkte und Lösungen für die Weiterentwicklung des heutigen Mobilfunkstandards UMTS im Live-Betrieb vor. Dafür wurde ein komplettes Netzwerk gemäß dem Standard „Long Term Evolution“ (LTE) in Hongkong installiert. Integriert ist darin auch die so genannte MIMO-Technik (Multiple-Input, Multiple-Output). Darüber können die Übertragungsraten durch Verwendung mehrerer Sende- und Empfangsantennen in Basisstationen und Endgeräten gesteigert werden.

Der neue Standard wird seit 2005 vom Standardisierungsgremium Third Generation Partnership Project (3GPP) entwickelt, erste Netze können ab 2010 aufgebaut werden. Um Telekommunikationsunternehmen dabei Investitionsschutz für existierende Netze zu garantieren, funktioniert die Siemens-LTE-Technik auch mit den vorhandenen Frequenzen, die dank LTE eine höhere Zellkapazität vorweisen können. Mobilität, Servicequalität und Reichweite werden dadurch nicht beeinträchtigt. Da auf die vorhandenen Infrastrukturen aufgesetzt werden kann und zudem die Netzwerkstruktur vereinfacht wird, ist das neue Netz rasch und zu geringeren Kosten betriebsbereit.

Ein Vorteil gegenüber anderen Mobilfunkstandards liegt in höheren Übertragungsraten, die notwendig werden, um die stetig ansteigende Datenlast im Mobilfunknetz zu bewältigen und die Erwartungen der Teilnehmer an DSL-Qualität auch in der mobilen Kommunikation zu erfüllen. LTE-Netze erreichen als Peak-Datenrate 100 Megabit pro Sekunde im Downlink und 50 Megabit pro Sekunde im Uplink.

Als Beleg für die rasante Übertragung in hoher Qualität überträgt Siemens in Hongkong hochauflösende Videos mit einer Datenrate von bis zu 60 Megabit pro Sekunde auf Handys.

Und ein Online-Spiel, bei dem neben der Reaktionsschnelligkeit der Spieler eine extrem niedrige Verzögerung des Systems gefragt ist, veranschaulicht die um den Faktor 3 verkürzte Latenzzeit. Den eindeutigen Beleg für das problemlose Zusammenspiel von LTE- und UMTS-Netz demonstriert ein Dauer-Video auf einem Handy, das im Wechsel Funkkontakt zu einem der beiden Netze hat.

„Es ist zu erwarten, dass sich die Teilnehmer künftiger mobiler Multimedia-Angebote hinsichtlich ihrer Qualitätsansprüche am Festnetz orientieren. Anwendungen wie zum Beispiel Spiele und Filme werden hohe Anforderungen bezüglich Bandbreite- und Latenzzeiten an kommende mobile Netze stellen. Technisch weist LTE deshalb den absolut richtigen Weg in die Zukunft der Netze, besonders, weil die Betreiber auf ihre UMTS-Netze aufsetzen können“, zeigte sich Christoph Caselitz, President Mobile Networks bei Siemens Networks überzeugt.

Siemens forscht und entwickelt am Standard LTE seit 2005. Er basiert wie die anderen zellularen Funktechnologien WiMAX oder Flash-OFDM auf OFDM. Der Unterschied besteht darin, dass einzelne Frequenzen adaptiv vergeben werden. Das heißt, jedem Teilnehmer werden genau die Frequenzen zugewiesen, die im Moment der Kommunikation ideal für ihn sind. Darüber hinaus wird die Vergabe der Netzressourcen 2000 mal in der Sekunde neu entschieden. Das verbessert das Verzögerungsverhalten im Vergleich zu anderen OFDM-Systemen massiv.

Siemens Networks GmbH & Co KG

Siemens Networks* schafft im Dialog mit seinen Kunden zukunftsweisende Kommunikationslösungen, die Netzbetreiber und Service Provider bei der Umsetzung ihrer Geschäftsziele optimal unterstützen. Dabei bringt Siemens Networks Innovationskraft, weltweite Erfahrung und unübertroffene Umsetzungskompetenz in allen Bereichen der Sprach- und Datenkommunikation ein. Als Innovationsführer setzt Siemens Networks Trends für eine Kommunikation, die heute und in Zukunft zum Erfolg der Kunden beiträgt. Siemens Networks ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Siemens AG und ist in rund 100 Ländern aktiv.

* Siemens Networks wird in ein 50:50 Joint Venture mit der Netzwerksparte der Firma Nokia übergehen. Das neue Unternehmen, Nokia Siemens Networks, wird ein führendes Unternehmen in der Telekommunikationsbranche sein und starke Positionen in den wichtigen Wachstumsfeldern Infrastruktur und Services für Fest- und Mobilfunknetze einnehmen. Nokia Siemens Networks wird insbesondere bei der Konvergenz von Festnetz- und Mobilkommunikation entscheidende Akzente am Markt setzen. Nokia Siemens Networks wird seine Geschäftstätigkeit voraussichtlich im Januar 2007 aufnehmen. Dies steht unter dem Vorbehalt, dass die Bedingungen für das Closing vollständig erfüllt sind und sich die Vertragspartner in den Detailfragen zur Umsetzung geeinigt haben.

Media Contact

Uta Apel Siemens Networks

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