LIGNA+ HANNOVER 2007 zeigt Möbelfertigung auf Bestellung

Die Entwicklung der deutschen und europäischen Möbelindustrie ist durch eine Fragmentierung der Nachfrage in höherwertige Produkte und preiswerte Massenprodukte gekennzeichnet. Die Nachfrage nach individuellen Produkten führt dabei zu einer Produktion auf Bestellung. Damit ist die traditionelle Serienfertigung passee, das Endprodukt wird zum Unikat. Vor allem in der Küchenmöbel- und in der Büromöbelherstellung hat sich die auftragsbezogene Produktion durchgesetzt, in anderen Bereichen der Branche wird sie immer häufiger realisiert.

Für Möbel, die auf den Kunden zugeschnitten sind und für ihn individuell gefertigt werden, ist der Käufer bereit, einen deutlich höheren Preis zu bezahlen – vor allem dann, wenn seine Wünsche schnell erfüllt werden. Deshalb werden nach Meinung vieler Fachleute die Unternehmen der Möbelindustrie in Mitteleuropa nur noch mit einer Produktstrategie erfolgreich sein, die von individuellen Kundenlösungen gekennzeichnet ist. Daneben wird es weiterhin preiswerte Massenprodukte geben; sie werden aus vorgefertigten Standardteilen montiert, die entweder aus einer vollautomatischen Produktion stammen oder importiert werden.

Die Möbelfertigung lässt sich heute auf Bestellung mit ganzheitlichen, flexiblen und intelligenten Produktionssystemen realisieren. Die Entwicklung dieser Systeme hat in den letzten Jahren hinsichtlich Flexibilisierung und Automatisierung zwar zu beeindruckenden Fortschritten geführt. Bei ihrer Realisierung sind allerdings noch zahlreiche, für die Möbelherstellung spezifische Anforderungen zu beachten. Insbesondere kann diese Technologie ihre volle Produktivität nur dann entfalten, wenn das erforderliche organisatorische und informationstechnische Umfeld gegeben ist.

An diesen Aufgaben wird bei Maschinenherstellern, Software-Produzenten, Systemhäusern und Consulting-Unternehmen ebenso intensiv gearbeitet wie bei den Möbelherstellern selbst. Dabei stellt sich die Aufgabe zwar als einfach dar, doch ist sie aus verschiedenen Gründen nicht einfach zu lösen: Es müssen große Informationsmengen verarbeitet und – ohne Hindernisse – verteilt werden. Voraussetzung hierfür ist ein ungebremster und durchgängiger Informationsfluss von der Auftragserfassung bis zu den Maschinen und Arbeitsplätzen in der Fertigung und darüber hinaus bis zur Konfektionierung. Bei dieser Fertigung sind es nicht mehr die erfahrenen Bediener, welche die Maschinen so einstellen, dass sie die gewünschten Aufgaben erfüllen, sondern Programme und Parameter, die von den Maschinensteuerungen direkt verarbeitet werden können.

Bei der Lösung dieser Aufgaben unterscheiden sich auch heute noch die Konzepte der Anbieter erheblich. Erschwerend kommt hinzu, dass in den einzelnen Abschnitten des Informationsflusses – bei der Auftragserfassung, der Arbeitsvorbereitung, der Steuerung der Maschinen und Anlagen und bei der Konfektionierung – die unterschiedlichsten Software-Lösungen praktiziert werden und die Fachbegriffe keineswegs einheitlich in der Möbelindustrie gebraucht werden.

Wenn der durchgängige Informationsfluss nicht gegeben ist, kann man sich zwar mit einem geringeren Automatisierungsgrad begnügen. Jedoch: Wo die Schnittstelle der EDV versagt, versagt oftmals auch die „Schnittstelle“ zwischen den Menschen. Bei geringer Automatisierung und Mechanisierung erfordert die effiziente Zusammenarbeit von Menschen, dass klare und verständliche Informationen ausgegeben werden, was, wann, wie zu tun ist. Auch dies ist eine scheinbar einfache Anforderung. Die Realisierung ist aber bei den hochkomplexen und aus großen Informationsmengen abgeleiteten Produktionsprozessen meist sehr störanfällig.

Ob vollautomatisierte Produktion oder nicht: Lösungen aus anderen Branchen sind für die spezifischen Anforderungen der Möbelindustrie nicht immer übertragbar – oder nur unter der Auflage, bestimmte Varianten auszuschalten, was allerdings dem Ziel, individuelle Kundenwünsche zu erfüllen, widersprechen würde.

Welche Lösungen die Systemanbieter derzeit entwickeln, wird auf der LIGNA+ HANNOVER 2007 zu sehen sein. Sie wird nicht nur weitere Fortschritte in der Automatisierungs- und Steuerungstechnik sowie in der Flexibilisierung des Maschineneinsatzes präsentieren, sondern auch neue Software-Entwicklungen, welche die Möbelfertigung auf Kundenwunsch noch rentabler als bisher machen.

Weitere Informationen zum gesamten Programm der LIGNA+ HANNOVER 2007 sowie zu einzelnen Angebotsschwerpunkten stehen im Netz unter www.ligna.de und www.handwerk-holz-mehr.de.

Media Contact

Anja Brokjans presseportal

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Durchbruch bei CRISPR/Cas

Optimierte Genschere erlaubt den stabilen Einbau von großen Genen. Großer Fortschritt an der CRISPR-Front. Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) ist es erstmals gelungen, sehr effizient große Gen-Abschnitte stabil und…

Rittal TX Colo: Das neue Rack für Colocation Data Center

Rittal TX Colo: Flexibel, skalierbar und zukunftssicher Mit der zunehmenden Digitalisierung und künftig auch immer mehr KI-Anwendungen steigt der Bedarf an Rechenleistung signifikant – und damit boomt der Colocation-Markt. Unternehmen…

Partner & Förderer