Hightech für Prothesenträger schaltet Phantomschmerzen aus

„Beeindruckend“, „Ein Wunder für betroffene Amputierte“, „Tolle Referenten“, „Ein Produkt für das wirkliche Leben“. Mit diesen und weiteren positiven Anmerkungen ist die Präsentation des Hightech-Produktes von medi Bayreuth gelobt worden, das vier Experten im Rahmen der MEDICA PreView-Journalistenveranstaltung Ende September in Hamburg besprochen haben.

Es handelt sich um das Verbindungsstück zwischen dem Amputationsstumpf und dem Schaft einer Beinprothese – dem so genannten medipro(R)Liner Relax.

Betroffener, doppelseitig Amputierter Egon Griebel, der Vorsitzende der Selbsthilfegruppe für arm- und beinamutierte Menschen in Coburg, vermittelte eindrücklich, wie er seit Jahrzehnten Phantomschmerzen empfindet: In einem Bein fühlt es sich an, als ob er sich alle paar Sekunden den Knöchel brechen würde – im anderen Bein hat er das Gefühl, es rammt ihm jemand ein Messer in die Fußsohle. Seit Egon Griebel den medipro(R)Liner Relax trägt, sind nicht nur seine Phantomschmerzen verschwunden, auch seine Lebensfreude ist zurück gekehrt und nicht zuletzt konnte er die Einnahme von Schmerzmitteln deutlich reduzieren.

Dr. med. Fritz Haas, Chefarzt der Ampuationsklinik in Osterhofen – der einzigen dieser Art in Europa, erklärte die Situation: In Deutschland sind etwa 200.000 bis 300.000 Menschen beinamputiert. Schätzungsweise 70 Prozent aller Amputierten leiden unter Phantomschmerzen. Das bedeutet, dass die Patienten Schmerzen in Körperteilen verspüren, die nicht mehr vorhanden sind, jedoch als noch vorhanden erlebt werden. Der Phantomschmerz wird als brennender und stechender Schmerz, Juckreiz oder Empfindung für die Bewegung des Phantomglieds verspürt. Je länger Schmerzen vor der Amputation andauerten, desto häufiger werden Phantomschmerzen nach der Operation empfunden. Der Schmerz kann außergewöhnliche Ausmaße annehmen und für die Betroffenen so unerträglich werden, dass sie bis zu Selbsttötungsversuchen führen.

Forscher und Entwickler von medi Bayreuth Christof Kurth zeigte anhand verschiedener Beispiele mit einem Messgerät, wie der Liner elektromagnetische Einflüsse abhalten kann und dass er das auch tatsächlich tut.

Warum wurde der medipro(R)Liner Relax entwickelt? Orthopädie-Mechanikermeister Bernd Altkemper, medi Bayreuth, stellt in seiner Funktion das Bindeglied zwischen Amputierten und der Forschung und Entwicklung dar. Die Antwort lautete: Die Erfordernisse und der Leidensdruck der Betroffenen etwas gegen Phantomschmerzen zu tun, lagen für eine solche Produktneuentwicklung auf der Hand.

Auch auf der MEDICA wird medi Bayreuth vor Ort sein, um dieses „Wunder von Bayreuth“ dem breiten Publikum zu demonstrieren (Halle 4, Stand 4 F 08 und 10).

Media Contact

Kathrin Glaser-Bunz medi Bayreuth

Weitere Informationen:

http://www.medi.de

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