Der König der Roboter wird auf der Hannover Messe gekürt

TU Chemnitz organisiert im „Jahr der Technik“ den bundesweiten Roboterwettbewerb „RoboKing“ für Schüler – Zwölf Teams aus sechs Bundesländern stehen im Finale – Sachsens Wissenschaftsministerium stiftet als Hauptpreis einen Roboterhund von Sony

In Deutschland herrscht bald Ingenieurmangel, aber wie kann man Schüler im „Jahr der Technik“ ganz konkret für die Technik begeistern? Zum Beispiel durch den Roboterwettbewerb „RoboKing“, den die Robotik-Arbeitsgemeinschaft der TU Chemnitz erstmals als bundesweiten Wettbewerb organisiert ( http://www.roboking.de ). Zwölf Schülerteams aus ganz Deutschland, die unter 48 Schulen ausgewählt wurden, kämpfen vom 22. bis 24. April 2004 in der „Go for High-Tech-Halle“ (Halle 23, Stand F07) der Hannover Messe um die Krone des RoboKing. 56 Schüler aus Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen lassen hier ihre selbstgebauten Roboter gegeneinander antreten. Donnerstag ist Trainingstag. Die Vorrundenspiele werden am Freitag auf zwei Spieltischen ausgetragen, einen Tag später findet die Endrunde statt. Die jüngsten Teilnehmer des Wettbewerbs sind zwölfjährige Schüler vom Team der „Robotrixer“ aus Buxtehude. Schirmherr dieses deutschlandweit einmaligen Projektes ist Sachsens Wissenschaftsminister Dr. Matthias Rößler. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst stiftete auch den Hauptpreis – den Roboterhund Aibo ERS-210 von Sony, den die Sieger frei programmieren und zur Erforschung künstlicher Intelligenz einsetzen können.

Zum Wettbewerb: Die Roboter der Jugendlichen müssen sich in einer zunächst völlig unbekannten Umgebung orientieren. Immer zwei Roboter sollen möglichst viele in einem großen Labyrinth versteckten Infrarot-Strahler finden und jeweils auf ihre „Farbe“ umschalten. Dabei muss der Roboter so programmiert werden, dass er sich in jeder Situation intelligent verhalten kann und nicht auf menschliche Hilfe angewiesen ist. Denn jeder Eingriff ins Spielgeschehen wird mit Punktabzügen bestraft. Wer am Ende der Spielzeit die meisten der so genannten Leuchtbojen auf seine Farbe umgeschaltet hat, ist Sieger des Spiels und qualifiziert sich für die nächste Runde.

Da die Veranstalter im Vorfeld der Kreativität der Schüler keine Grenzen gesetzt haben, sind in den letzten Monaten zwischen Hamburg und Nürnberg zwölf völlig verschiedene Roboter entstanden. So starten Roboter aus Lego-Bausteinen neben Robotern aus Plastik, Acryl oder Aluminium. Auch bei der Auswahl der Sensoren und Antriebe bewiesen die Schüler viel Kreativität. Dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren wurden jedem der zwölf Team bereits Gutscheine und Technik im Wert von 500 Euro übergeben. Dass dieses Geld gut angelegt ist, zeigte bereits der Zwischenwettbewerbs am 17. Januar in Chemnitz. Hier trafen erstmals fast alle Schüler zusammen und konnten so die Roboter der Konkurrenten ausgiebig begutachten. Die letzten Wochen vor dem großen Finale auf der Hannover Messe nutzen alle Teams, um ihre Roboter zu optimieren.

Hinter der Idee, auf diese eher spielerische Weise technikinteressierte Schüler für ein ingenieurwissenschaftliches Studium zu gewinnen, steht Prof. Dr. Peter Protzel. „Es hat sich gezeigt, dass sich das Interesse der Schüler am besten durch das Bauen und Programmieren mobiler Roboter wecken lässt“, so der Chemnitzer TU-Professor für Prozessautomatisierung. Daher gründete er an der Universität zusammen mit Prof. Dr. Werner Dilger, Professur für Künstliche Intelligenz, vor vier Jahren die Arbeitsgemeinschaft Robotik. Seitdem arbeiten hier Schüler zusammen mit Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen an verschiedenen Robotik-Projekten.

Wichtiger Hinweis für die Medien: Ein Agentur-Foto zum Text erhalten Sie über die Zentralbild GmbH Berlin, Telefon (030) 28 52 – 15 11 (Fotograf: Wolfgang Thieme, Funkbild-Nummer CHE-101-15/04/2004).

Infos, weitere Bilder und Web-Videos von den Teams und ihren Robotern gibt es hier. Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Peter Protzel, Telefon (0371) 531 – 8009, E-Mail protzel@etit.tu-chemnitz.de .

Die teilnehmenden zwölf RoboKing-Schülerteams auf einen Blick:

„Robotrixer“ vom Computer-Forum Buxtehude
„Magic 5“ vom Leibniz-Gymnasium in Neustadt an der Weinstraße
„Team Glinde“ vom Gymnasium im Schulzentrum Glinde
Team des Physikclubs Kassel von vier verschiedenen Schulen
„Wayfinder“ des Pestalozzi-Gymnasiums Idstein
Aschaffenburger Schülerteam des F. Dessauer-Gymnasiums
Team des Johannes-Kepler-Gymnasiums Chemnitz
„Sandtec“-Team des Gymnasiums am Sandberg in Wilkau-Haßlau
Team des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Limbach-Oberfrohna
Team des Adam-Kraft-Gymnasiums in Schwabach
Team des Arnold-Gymnasiums in Neustadt bei Coburg
Team des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums in Münster

Media Contact

Dipl.-Ing. Mario Steinebach idw

Weitere Informationen:

http://www.roboking.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern-befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer