Innovative Produkte und Unternehmen aus dem Forschungsland Nordrhein-Westfalen – Teil 5

International Graduate School „Dynamic Intelligent Systems“, Universität Paderborn
Internationale Doktoranden auf Spitzenniveau

Exzellenz und Internationalität sind die Markenzeichen der im Herbst 2001 vom Land Nordrhein-Westfalen eingerichteten NRW International Graduate School „Dynamic Intelligent Systems“. An der Einrichtung der Universität Paderborn promovieren derzeit bereits 45 hoch qualifizierte Doktoranden aus 14 Ländern in den Fächern Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Mathematik und Wirtschaftsinformatik. Der weitere Ausbau auf ca. 50 Studienplätze ist geplant. Im Mittelpunkt des dreijährigen englischsprachigen Promotionsstudiengangs und der damit verbundenen anwendungsorientierten sowie interdisziplinären Grundlagenforschung stehen so genannte dynamisch-vernetzte intelligente Systeme (embedded Systems).

Als Anwendungsbeispiel für ein solches mechatronisches System präsentiert die NRW International Graduate School auf der Hannover-Messe ein Konzept zur situationsabhängigen Lichtverteilung, das am L-Lab, einer Public Private Partnership der Universität Paderborn und der Hella KGaA Hueck & Co., durch einen Doktoranden entwickelt wurde.

Aktives Licht

Die optimale Ausleuchtung des Straßenraums darf schon aus Gründen der eigenen Sicherheit nicht zur übermäßigen Blendung anderer Verkehrsteilnehmer führen. Angesichts der üblichen Verkehrsdichte wird daher selbst bei Nachtfahrten meist mit Abblendlicht statt mit dem optimal ausleuchtenden Fernlicht gefahren. – Derzeit ereignen sich zwei Drittel der PKW-Unfälle mit Todesfolge nachts außerhalb von Ortschaften.

Um eine verbesserte Ausleuchtung des gesamten Straßenraumes zu erreichen, soll die Lichtverteilung in Zukunft an die aktuelle Verkehrssituation angepasst werden. Neben der Interpretation der Verkehrssituation durch technische Systeme erfordert dies nicht nur leistungsfähige Sensoren zur Erfassung des Verkehrsraums, sondern auch neuartige Scheinwerferkonzepte zum Aufbau einer modularen Lichtverteilung, die die Blendung von entgegenkommenden Verkehrsteilnehmern vermeidet.

Universität Paderborn
International Graduate School
„Dynamic Intelligent Systems“
Dr. Eckhard Steffen
graduateschool@upb.de
www.upb.de/graduateschool

Lebensdauervorhersage metallischer Automobil-Katalysatorenträger und -Dieselrußfilter

Die Einführung neuer Produkte für die Automobil-Abgasreinigung erfordert bereits bei der Entwicklung Aussagen zur erwarteten Produktsicherheit, d.h. Lebensdauer. Dazu ist es nicht nur notwendig, exakte Werkstoffkennwerte und Bauteileigenschaften zu ermitteln, sondern auch ein tiefes Verständnis für das Werkstoffverhalten bei Hochtemperaturbeanspruchung zu erhalten. Darüber hinaus müssen die zunehmend größeren Belastungen auf die Bauteile exakt bekannt sein. Die Zusammenarbeit zwischen Werkstoffhersteller, Bauteilhersteller, Automobilhersteller und der Wissenschaft, insbesondere der Werkstoffwissenschaft, ist daher Voraussetzung für anforderungsgerechte, sichere Produkte. Zwei berührungslos messende Werkstoffprüfmethoden sind in Verbundprojekten mit der nationalen und internationalen Industrie eingesetzt worden, um exakte Daten von Metallfolien in 0,02 bis 0,05mm Stärke zu erhalten und zu verstehen. Diese Daten werden neben Bauteildaten in neu entwickelten Lebensdauervorhersage-Modellen eingesetzt. Sie simulieren zunächst die Belastung. Relevante Kenngrößen werden abgeleitet und mit den Werkstoff- und Bauteileigenschaften verglichen. Maßnahmen zur Bauteiloptimierung sind ggf. notwendig.

Bergische Universität Wuppertal
Fachgebiet Werkstofftechnik
Prof. Dr.-Ing. Hans Bode
bode@uni-wuppertal.de
www.uni-wuppertal.de

Prozessnahe Methoden zum Integrierten Umweltschutz

Das im Fachbereich D, Abt. Sicherheitstechnik angesiedelte Fachgebiet Umweltchemie befasst sich im Besonderen mit dem produktionsintegrierten Umweltschutz. Die damit verbundene Opti­mierung von industriellen Produktionsverfahren, die unter dem Begriff Prozessbeherrschung die Aspekte betrieblicher Umweltschutz, Qualitätssicherung und Kosten/Effizienz zusammenführt, schließt sowohl die Reinigung von Stoffen, die als „unerwünschte Nebenprodukte“ oder „Verluste“ (Abwasser, Abfall, Abluft) den Prozess verlassen, als auch die Entwicklung von Verfahrenstechniken ein, die die Umwelt weniger belasten.

Forschungsschwerpunkte betreffen die Analyse von Prozessen, bei denen Chemikalien verwendet werden, die Untersuchung verfahrenstechnischer Möglichkeiten zur Optimierung von Prozessen durch Einsatz umweltschonender Verfahren, Einstellung optimaler Prozessbedingungen, Aus­tausch umweltbelastender Stoffe, umweltschonende Verminderung oder Beseitigung uner­wünsch­ter Reststoffe und Schaffung von Kreislaufprozessen, insbesondere für den Bereich der Prozessabwässer.

In zwei vom bmb+f geförderten Verbundprojekten werden geeignete Voraussetzungen und Ver­fahren untersucht und entwickelt, die es ermöglichen, anhand geeigneter Vorbehandlungen Ab­wasser­teilströme mit hoher Belastung zu reinigen, um eine direkte Wiederverwendung in den Textilveredlungsprozessen zu ermöglichen.

Ein echter Nutzen ist sowohl für die Umwelt als auch für das Unternehmen zu erzielen, wenn die Abwasserreinigung in unmittelbarer Prozessnähe vorgenommen wird.

Bergische Universität Wuppertal
Fachgebiet Sicherheitstechnik/Umweltchemie
Joachim M. Marzinkowski
Marzinkowski@t-online.de
www.uch.uni-wuppertal.de

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