BIOTECHNICA 2003: Chaos in der Ordnung

Neue Version des Raupenmikromischers CPMM-V2: Geeignet besonders für das Mischen zähflüssiger Stoffe. Denkbar als Komponente für biochem. Reaktionen, f.d. Herstellung von Blutersatzstoffen oder komplexe Aufgaben in Lab-on-Chip Systemen.

Mit IMM-Computersimulationen werden die eigenen Mikromischer für vielfältige Applikationen optimiert

Trinken Sie gerne Kaffee? Ohne es wahrscheinlich zu wissen, nutzen Sie „chaotisches Mischen“ jeden Morgen, wenn Sie die Milch in den Kaffee einrühren

Das Prinzip der hohen Mischleistung in der Kaffeetasse beruht auf einer vielfach nahezu unkontrolliert anwachsenden Vergrößerung der Mischflächen zwischen Milch und Kaffee. Von mikroverfahrenstechnischen Apparaten erwartet man eine vergleichbar hohe Mischleistung. Die hochgeordneten Strömungen in Mikromischern vermischen die Komponenten aber oft vergleichsweise langsam. Daher haben die Ingenieure des IMM nun „Chaos in die Ordnung gebracht“. Mit speziellen Simulationsprogrammen gelingt es, die hochgeordneten Strömungen zu beschreiben. Auf diesen Ergebnissen aufbauend, konnte die Mischergeometrie der IMM-Raupenmischer im Hinblick auf eine hohe Mischleistung optimiert werden.

In den neuen IMM-Raupenmikromischern wird mit bisher nicht gekannter Perfektion ein sauberes Strömungsprofil erzeugt (eine so genannte hochsymmetrische Multilamellen-Anordnung).

Obwohl die Strömung in den IMM-Raupenmikromischern hochgeordnet ist, zeigen Berechnungen, dass die Mischfläche dennoch schnell (exponentiell) und quasi-chaotisch anwächst – wie bei der Vermischung von Milch mit Kaffee in der Tasse. Damit ist Chaos in der Ordnung, aber im Gegensatz zur Kaffetasse treten im IMM-Raupenmischer keine Turbulenzen auf.

Der neue Raupenmikromischer gliedert sich in eine Produktfamilie ein, die zunehmend für die industrielle Prozesstechnik eingesetzt wird. Anders als seine Vorgängermodelle eignet er sich besonders für das Mischen zähflüssiger (hochviskoser) Stoffe. Er ist damit als Komponente für biochemische Reaktionen, die Herstellung von Blutersatzstoffen oder Lab-on-Chip-Systeme denkbar.

Die besondere Mischleistung verdankt der neue Raupenmikromischer seiner inneren Struktur, die einer charakteristischen Geometrie folgt. Spezielle Split-Recombine-Stufen auf der Kanaloberfläche bewirken ein wiederholtes Trennen und Zusammenführen zweier Flüssigkeiten. Nach jeder Stufe verdoppelt sich die Anzahl der parallel fließenden Ströme (Fluidlamellen). Der neue Mischer ermöglicht – bei einem Kanalquerschnitt von 2 x 2 mm2 – hohe Durchsätze von bis zu 300 l/h bei einem Druckverlust von bis zu 7 bar.

Besuchen Sie uns auf der BIOTECHNICA 2003
vom 07.10.-09.10.2003.

* IVAM Gemeinschaftsstand Halle 2, Stand A36
* VDI/VDE-Technologiezentrum Halle 3, Stand G03

Media Contact

Dr. Stefan Kurze idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer