Mobile Agenten retten den gestressten Geschäftsmann

Universität Jena präsentiert auf der CeBIT digitale Agenten für den Westentaschen-PC

James Bond eilt bei seinen königlichen Aufträgen fast losgelöst durch die Welt, um diese vor dem Bösen zu retten. Ganz so gefährlich und komplex sind die Aufträge nicht, die die mobilen Agenten aus Jena lösen. Doch die kleinen Programme, die am Lehrstuhl für Softwaretechnik der Friedrich-Schiller-Universität entwickelt wurden, streifen ebenso selbstständig durch die moderne Datenwelt wie der britische Geheimagent – und lösen ihre Aufgaben ebenso zuverlässig wie Bond. Während die digitalen Spione bisher ihre Arbeit nur von PC zu PC erledigen konnten, sind sie jetzt mobiler geworden. Die Agenten laufen ab sofort auch auf einem PDA (Personal Digital Assistant). Diese Anwendung auf den mobilen Personalcomputern präsentieren Peter Braun und seine Kollegen von der Universität Jena ab heute (12.03.) auf der Computer-Messe CeBIT in Hannover.

„Die Anwendung auf dem PDA gab es vorher noch niemals“, unterstreicht Braun das Innovative des diesjährigen Messeauftritts. Denn die digitalen Suchmaschinen, die die Jenaer Informatiker in Zukunft in einer eigenen Firma vertreiben werden, waren bereits im vorigen Jahr in Hannover vertreten. Nur sind die Java-basierten Agenten 2003 eben noch geschickter und flexibler – und können vom Kunden inzwischen frei programmiert werden.

Mobile Agenten sind Programme, die vorgegebene Aufgaben erfüllen, indem sie selbstständig von Rechner zu Rechner eilen und dabei die erwünschten Daten sammeln und diese für ihren „Herren“ aufbereiten. Sie können beispielsweise Geschäftsreisen planen und während der Reise die Flug- oder Bahnverbindungen permanent überprüfen. „Sollte ein Flug ausfallen, meldet sich der Agent beim Geschäftsreisenden über den PDA und kann sich dann sogar selbstständig um eine neue Flugverbindung und -reservierung kümmern“, erläutert Braun, der die Jenaer Arbeitsgruppe „Software-Agenten“ leitet. Das Kommunikationsmittel wird dabei frei gewählt: Der Kontakt mit den mobilen Endgeräten ist drahtlos per Telefon ebenso möglich wie über spezielle Netzwerkknoten, z. B. W-LAN access points.

Ein anderes Anwendungsfeld der mobilen Agenten könnte die Börse sein. Der Agent überwacht vorher definierte Aktien und ihre Werte und meldet sich, sobald der Kurs eine bestimmte Marke über- oder unterschritten hat. Er kann sogar den Kauf oder Verkauf der Aktien anbieten, erläutert Braun, der als Entwicklungs-Geschäftsführer von „the agent factory“ tätig sein wird. Die Ausgründung aus der Jenaer Universität soll im Sommer offiziell gegründet werden.

Die Universität Jena ist auf der CeBIT auf dem Gemeinschaftsstand „Forschungsland Thüringen“ (B 26) in Halle 11 vertreten.

Kontakt:
Dipl.-Inf. Peter Braun / Prof. Dr. Wilhelm Rudolf Rossak
Institut für Informatik der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 1-4, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 946351 oder 946330
Fax: 03641 / 946302
E-Mail: Peter.Braun@informatik.uni-jena.de

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Axel Burchardt idw

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