SAiMotion: Wasserstellen für Informationsnomaden

SAiMotion – Situation-Awareness in Motion

Fraunhofer stellt Messe-Informationssystem mit Ortungskomponenten auf der CeBIT vom 12. bis 19. März 2003 vor

Einsatz möglich auch bei Kraftwerkswartung oder auf Reisen

Was für den Tuareg die Wasserstellen und Karawanenpfade in der Wüste, das ist für den Informationsnomaden die IT-Infrastruktur auf Messen. Dass da mehr Intelligenz dahinterstecken kann als Funknetzwerke jeglicher Provenienz per se bieten, zeigen mehrere Fraunhofer-Institute gemeinsam auf der CeBIT-Messe mit dem Projekt „SAiMotion – Situation Awareness in Motion“. Unter einem „nomadischen Informationssystem“ verstehen die Fraunhofer-Forscher ein System mit durchgängigem Zugang zu Informations- und Kommunikationsdiensten: stationär am PC und mobil auf einem PDA. Möglich wird das durch eine Internet-gestützte Ankopplung, die die Bindung an ein definitives Endgerät aufhebt. Damit soll der SAiMotion-Benutzer nahtlos unterschiedliche Plattformen und Endgeräte nutzen können, um sich z.B. im Büro bequem am PC auf seinen Messebesuch vorzubereiten und dann vor Ort die Daten auf seinem PDA zu nutzen und weiterzubearbeiten. Nach dem Besuch stehen dem Besucher nach Synchronisierung des PDA mit seinem PC die Besuchsergebnisse wieder in seiner normalen Arbeitsumgebung zur Verfügung.

SAiMotion kann aber auch für Aussteller und Messegesellschaften einen Mehrwert bieten, indem diese z. B. aggregierte Daten über die Besucherprofile und die Besuchernavigation erhalten. (CeBIT Hannover, 12.-19.3.2003, Halle 11, Fraunhofer-Stand A24, Bereich 3 – Mobile Kommunikation, Arbeitsplatz 8, Website www.saimotion.de).

Und noch ein Messe-Informationssystem …

Gibt es denn nicht schon genug Messe-Informationssysteme? Die Fraunhofer-Forscher meinen, dass die bisher eingesetzten Systeme zu starr seien, und entweder den Datenschutz oder die Benutzerbedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigen. Bisherige Führungssysteme für Ausstellungen, Messen und Museen bringen keine Ortungskomponente und keine Interessens- und Aufgabenmodellierung mit, können den Benutzer also nicht führen, keine räumlichen oder inhaltlichen Empfehlungen geben und unterstützen entweder nur die Vorbereitung am PC oder nur die Führung vor Ort. SaiMotion berücksichtigt erstmals alle relevanten Aspekte wie Aufgaben, Interessen, Präferenzen, Ort und erreichbare technische Infrastruktur, ohne die Benutzer mit aufwändigen Eingaben für die Kontextdefinition zu belasten. Informationen und Interaktionsmöglichkeiten sollen situationsgerecht bereit gestellt werden.

Technik stückweise ausbaubar

Doch auch die einzusetzende Technik soll stückweise ausbaubar sein. Sind es im Augenblick noch einfache benutzereigene Palm-PDAs und Pocket-PCs, können es in einigen Jahren online- und location-aware-fähige Geräte mit DECT, Wlan, UMTS oder GPS sein, die aber vielleicht auch als Leihgerät ausgegeben werden. SAiMotion will mit dieser Flexibilität die mögliche Tiefe, aber auch die potenzielle Breitenwirkung des Ansatze unter Beweis stellen.

Während des Messebesuches soll der Benutzer ohne Medienbruch Zugang zu seinen vorbereiteten Daten haben. Sein PDA übernimmt (über eine Datenstation oder kontinuierlich über eine drahtlose Online-Verbindung) die persönlichen Daten der Vorbereitung und stellt sie während des Besuches zur Verfügung. Zoombare Gelände- und Hallenpläne bieten dynamische Navigationshilfen, indem der Besucher anonym kontinuierlich geortet wird und seine Position und (über einen elektronischen Kompass) seine Richtung einsehen kann. Informationen von Seiten der Aussteller kann der Besucher durch Klick auf den Stand oder über Stichwortsuche abrufen, individuelle Dokumente über übliche Schnittstellen (Infrarot, Bluetooth) auf seinen PDA laden.

Die Entwicklung des Systems erfolgt in Kooperation von sechs Fraunhofer-Instituten: FIT, IAO, IGD, IIS, IZM, IGD und IPSI. Bei der Einbeziehung von technischen Systemkomponenten und Anwendungsmessen gibt es keine Festlegungen, so dass das System für unterschiedliche Veranstalter und Dienstleister interessant werden kann.

Adaptive Informationsdarbietung bei Wartungsarbeiten

Doch die Fraunhofer-Forscher denken schon an weitere Anwendungsmöglichkeiten des Systems: „Ultraportable Geräte erlauben jederzeit den Zugriff auf Informationen und Rechnerunterstützung. Informationen werden passend zur Rahmenaktivität ausgewählt, etwa bei der Wartung eines Kraftwerks oder der Durchführung einer Reise.“ Weitere Informationen: www.saimotion.de.

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