Kaskadenbrunnen – Oberflächen mit Funktion


Von abperlend bis flächig benetzend – das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, Würzburg, präsentiert vom 30. September bis zum 2. Oktober auf der Materialica in München Beispiele für die Funktionalisierung von Oberflächen für unterschiedlichste Anforderungen.

Jeder kennt das Bild: Ein Wassertropfen fällt auf ein Blatt und rollt wie eine Kugel über die Oberfläche, ohne dass das Blatt nass wird. Das abperlende Wasser nimmt dabei Schmutz und Staub auf. Dieser nach der Lotus-Pflanze benannte Selbstreinigungs-Effekt beruht auf der speziellen noppenartigen Struktur der Oberfläche, die verhindert, dass sich der Wassertropfen zu einem dünnen Film ausbreiten kann. Dem Fraunhofer ISC ist es gelungen, selbstreinigende Submikronstrukturen in glasartigen, nahezu transparenten Beschichtungen für Glas zu realisieren. Je nach Form und Größe der Struktur lassen sich mit diesem Verfahren auch gegenteilige Effekte erzielen, bis hin zur großflächigen Benetzung der Oberfläche mit Wasser.

Neben dieser auf physikalischen Effekten beruhenden Modifizierung von Oberflächen gibt es auch die Möglichkeit, ihre Eigenschaften auf chemische Weise zu funktionalisieren. Je nach Anforderungsprofil können so Beschichtungen auf der Basis hybrider Polymere beispielsweise mit Easy-to-clean-Eigenschaften ausgerüstet werden, d. h. Staub und Schmutz haften schlecht an der Oberfläche und können leicht entfernt werden.

Auf der Materialica zeigt das Fraunhofer ISC mit dem Kaskadenbrunnen an einer Auswahl von Funktionsmustern die unterschiedlichen Effekte, die sich mit den mikrostrukturierten keramischen oder chemisch modifizierten hybridpolymeren Sol-Gel-Beschichtungen erreichen lassen.

Materialica 2002, München, 30.9. – 2.10.2002, Halle B1, Stand B1.143

Media Contact

Dipl.-Geophys. Marie-Luise Righi idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer