Bayern Innovativ Gemeinschaftsstand auf der Biotechnica 2010: switchSENSE – Biosensor mit Bewegung

Die medizinische Diagnostik wird ständig verfeinert, die Pharmaindustrie sucht nach neuen Wirkstoffen für die Arzneimittelentwicklung. Unterstützung könnten beide Bereiche nun durch die neuartige „switchSENSE“-Methode von „Dynamic Biosensors“ finden.

Das junge Spin-Off des Walter-Schottky-Instituts der Technischen Universität München präsentiert sich auf der Biotechnica 2010 erstmalig im größeren Rahmen. Das Gründerteam hat mit der switchSENSE-Technologie einen neuartigen, effizienteren Biosensor für die Proteinanalyse entwickelt. Der Vorteil dieses Sensors besteht darin, dass Proteine in einer Messung detektiert und zudem ihre Konformationen bestimmt werden können – labelfrei, parallel und in Echtzeit. Hierdurch wird ein besseres Verständnis der Funktionsweise von Proteinen, beispielsweise in der pharmazeutischen Wirkstoffforschung, ermöglicht.

Dynamic Biosensors zeigt auf der Messe ihr erstes, auf der neuartigen Technologie basierendes Messgerät. Im Gegensatz zu bestehenden „passiven“ Oberflächen-Biosensoren, werden bei der switchSENSE-Technologie die untersuchten Proteine auf der Oberfläche des Sensors aktiv bewegt. Aus dem Bewegungsverhalten kann auf verschiedene Parameter der Proteine geschlossen werden, insbesondere auf ihre Größe. Damit wird es z. B. möglich zu bestimmen, in welcher Form ein Protein vorliegt (allein oder als Komplex) oder wie es sich während der Interaktion mit anderen Stoffen – beispielsweise mit neuen medizinischen Wirkstoffen – verändert (Proteinfaltung, Massenänderungen).

Das Team um Dr. Ulrich Rant, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Gerhard Abstreiter, gewann den 2. Platz beim Münchener Businessplan Wettbewerb; Applikationschancen sehen sie in einem einfachen und schnellen Analysegerät in Arztpraxen zur Erkennung von Infektionskrankheiten.

Neben Dynamic Biosensors sind als Aussteller ebenfalls vertreten:

• BayGene Bayerisches Genomforschungsnetzwerk – Förderung von Projekten zur funktionalen Genomforschung in Bayern
• BioM – Biotech Cluster Development GmbH – Koordination des Cluster Biotechnologie Bayern
• BioPark Regensburg GmbH – Management und Koordinationszentrum des Biotechnologie-Clusters BioRegio Regensburg
• Hochschule Ansbach – neue biowissenschaftliche Studiengänge und Forschungsgebiete
• infoteam Software AG – Dienstleistungsspektrum im Bereich Applikationsentwicklung für die Medizintechnik, v. a. Laborautomatisierung mit dem SiLA Standard
• Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie IZB Martinsried – Freising
• Innovations- und Gründerzentrum Würzburg
• Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Struktur und Chemie der Biopolymere – ALNuMed (Application Laboratory for Nutrition and Medical Products): analytische Lösungen für Pharma und Biotechnologie sowie Auftragsforschung für Metabolomics
• Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie – Gefriertrocknung von biopharmazeutischen Produkten

• sowie Projektbereich Bayern Innovativ: Netzwerk Life Science und EU-Kooperationsbüro, Partner im Enterprise Europe Network

Der Gemeinschaftsstand
Der „Gemeinschaftsstand Bayern Innovativ/Cluster Biotechnologie Bayern“ auf der Biotechnica 2010 mit einer Ausstellungsfläche von 96 m² wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie gefördert. Er wurde von der Bayern Innovativ GmbH gemeinsam mit der BioM Biotech Cluster Development GmbH – der Koordinierungsstelle des Cluster Biotechnologie Bayern – konzipiert und organisiert. Der Gemeinschaftsstand gibt jedem einzelnen Aussteller die Möglichkeit, seine Kompetenz individuell darzustellen. Die Aussteller bilden in ihrer Gesamtheit einen repräsentativen Querschnitt der Innovationskraft kleiner und mittlerer Unternehmen und Forschungsinstituten aus dem Bereich der bayerischen Biotechnologie und der Life Sciences.
Die Bayern Innovativ GmbH
Die Bayern Innovativ GmbH wurde 1995 von der Bayerischen Staatsregierung initiiert und gemeinsam von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft als Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mit Sitz in Nürnberg gegründet. Zielsetzung der Bayern Innovativ ist, durch den Ausbau des Technologietransfers Innovationen in kleinen und mittleren Unternehmen anzustoßen. Leitgedanke ist das Zusammenführen verschiedener Kompetenzen, um neuartige Entwicklungen voranzutreiben sowie deren Markteintritt durch die Präsentation neuer Produkte und Entwicklungen zu unterstützen.

Neben zehn etablierten Netzwerken managt die Bayern Innovativ GmbH fünf Cluster der 2006 gestarteten Cluster Offensive: Automotive, Neue Werkstoffe, Logistik, Energietechnik und Medizintechnik. Ziele dieser Initiative sind der Ausbau und die Stärkung landesweiter Netzwerke zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, aber auch zwischen Dienstleistern und Geldgebern in Schlüsselbranchen und entscheidenden Technologiefeldern.

Das „Netzwerk Life Science“ der Bayern Innovativ GmbH hat das Ziel, die interdisziplinäre und branchenübergreifende Vernetzung in den Life Sciences zu unterstützen und Kooperationen für die Realisierung zukünftiger Innovationen anzuregen. Das Netzwerk arbeitet dabei synergetisch mit den Life Science relevanten Clustern zusammen.

Media Contact

Dr. Petra Blumenroth idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer