AUTOMATICA 2012 zeigt Lösungen für die Automobilindustrie

Automobilhersteller und -zulieferer sind mit einem Anteil von über 50 Prozent die größten Kunden und Treiber für Montage- und Handhabungstechnik, Robotik sowie industrielle Bildverarbeitung. Umgekehrt ist Automatisierung die Basis ihres Erfolgs. Wichtige Automotive-Trends, zu denen die AUTOMATICA 2012 vom 22. bis 25. Mai auf dem Gelände der Neuen Messe München Lösungen präsentiert, sind der Leichtbau mit neuen Automatisierungslösungen, die Elektromobilität und die extrem flexible Fertigung.

Ein Blick auf die Straßen oder in die Showrooms der Autohändler zeigt es: Die Automobilhersteller bieten immer mehr Varianten der gleichen Basismodelle an. Dadurch werden die Stückzahlen jedes einzelnen Modells geringer. Das erfordert immer flexiblere Automatisierungslösungen – ein zentrales Thema für die Robotik-Hersteller auf der AUTOMATICA. Ein Schlüssel liegt in der Software: Die Programmierung der Roboter und Roboterlinien wird erheblich vereinfacht und intuitiver gestaltet, so dass Umstellungen einfacher und schneller vorgenommen werden können.

Zu Vereinfachung und Flexibilität sollen auch die Vereinheitlichung und Integration von Funktionen beitragen. Wo bislang – beispielsweise beim Kleben – Klebepistole, Roboter und Fördertechniken mit eigenen, separaten Steuerungen daherkamen, werden zunehmend alle drei unter dem Dach einer einzigen Steuerung vereint. Schnittstellen und Komplexität fallen somit weg.

Automatisiertes Kleben ermöglicht ausgefeilten Leichtbau
Das automatisierte Kleben im Automobilbau wird für die Automatisierer immer wichtiger. Diese Fügetechnik erfährt einen weiteren Schub durch die Forderungen nach Kraftstoffeinsparungen und Elektrofahrzeugen. Für beides ist ein ausgefeilter Leichtbau erforderlich. Dort kommen Materialien zum Einsatz, die sich gar nicht schweißen lassen, wie etwa Kunststoffe und Verbundwerkstoffe. Interessant wird es auch für Materialkombinationen, die sich zumindest nicht mit „klassischen“ Schweißverfahren verbinden lassen, wie zum Beispiel Stahl und Aluminium.
Ein völlig neues Feld, auf dem sich Robotikanbieter ebenso wie Unternehmen der Montage- und Handhabungstechnik erst einarbeiten müssen, ist die Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge. Denn zu so großen Einheiten wie für den Elektroantrieb wurden Lithium-Ionen-Zellen zuvor nicht kombiniert. So kommen Gleichspannungen zwischen 200 und 400 Volt zustande, die neue Sicherheitsmechanismen auch in der Produktion erfordern.

Die Batteriefertigung, die Elektromobilität allgemein sowie verschiedene Leichtbauthemen der Automobilindustrie werden auch von den Referenten des AUTOMATICA Forums beleuchtet, das täglich in Halle B1 stattfindet. Am 23. Mai ist Automotive-Tag, dann widmet sich das Forum den ganzen Tag den Herausforderungen für die Automotive-Industrie als eine der traditionellen Kernbranche für Robotik und Automation.

Sprecher sind z.B. Arne Lakeit, Leiter Produktions-/Werkplanung Audi AG zum Thema „Vorsprung durch Technik – in Produkt und Prozess“, Daniel Schäfer, Leiter Produktionskonzept project i, BMW Group über “BMW Megacity Vehicle – Start in ein neues automobiles Zeitalter mit Carbon-Verbundstoffen“ oder Dipl.-Ing. Benjamin Bickel, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bayerischen Technologiezentrums für elektrische Antriebstechnik (E|Drive-Center) am Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik über „E-Mobility-Montage am Standort Deutschland: Herausforderungen mit modernen Robotik-Konzepten lösen“.

Einen Spezialaspekt des Leichtbaus, nämlich die Fertigung von Kohlefaserverbundwerkstoffen, hat die AUTOMATICA 2012 zu einem ihrer Top-Themen erklärt. Unter dem Titel „Automatisierte Composite Production (ACP)“ findet eine neue Sonderschau sowie die Innovation Area mit Expertenaustausch statt. Zu den Angeboten der Messe zu diesem Feld zählt die „Automated Composite Production Innovation Area“, wo in Kooperation mit Forschungsinstituten automatisierte Faserverbund-Fertigungslösungen im Live-Betrieb gezeigt werden.
Komplettlösung für optimale Integration des Schweißprozesses
Auch im Leichtbau sind die „heißen“ Fügetechniken wie das Schweißen weiterhin zentrale Herausforderungen für die Montage- und Handhabungstechnik. Speziell in der Fertigung von Achsträgern, Karosserien inklusive Türen und Hauben, Stoßfängern sowie Abgassystemen dominieren unterschiedliche Widerstandspunkt-, Lichtbogen-Schweiß- und Löttechnologien. Neben Forderungen nach immer höherer Wirtschaftlichkeit und Qualität spielen die Prozesssicherheit der automatisierten Systeme und die automatische Dokumentation der Ergebnisse hier eine immer wichtigere Rolle.

Industrie-IT-Systeme bieten dafür ganzheitliche Lösungen: von der rationellen EDV-gestützten Arbeitsvorbereitung über automatisierte Arbeitsabläufe, das Vernetzen der Einzelsysteme zu überschaubaren Fertigungseinheiten bis zur automatisierten Dokumentation hinsichtlich der Arbeitsabläufe und des einzelnen geschweißten Produktes. Dabei ist das Abstimmen und Vernetzen mit beteiligten Hard- und Software-Komponenten wie Robotern, Handlingeinrichtungen oder IT-Systemen anspruchsvoll. Deshalb entwickeln und optimieren die Schweißsystemhersteller kontinuierlich entsprechende Schnittstellen.

Mit In-Line-Inspektion die Qualität in „real time“ optimieren
Für die immer weiter steigenden Qualitätsansprüche der Automobilindustrie liefert die Industrielle Bildverarbeitung zentrale Technologien. Moderne, hochgenaue 3D-In-Line-Messtechnik erlaubt heute beispielsweise die schnelle, prozessoptimale Durchführung unterschiedlichster Messaufgaben an der Rohkarosse direkt im Prozess. So können die gewonnenen Messdaten direkt für die Qualitätsoptimierung in der Produktion genutzt werden.

Bei den Automobilherstellern soll die Schweißnahtinspektion immer häufiger auch die Daten für eine vollständig automatisierte Nacharbeit liefern und damit die Effizienz noch einmal deutlich steigern. Statt nur zu entscheiden, ob in Ordnung oder nicht („IO“ oder „NIO“), muss das Nahtinspektionssystem Fehler eindeutig unterscheiden oder die Fehlerposition weitergeben. Unter funktionalen Gesichtspunkten wird dabei die Oberflächeninspektion immer wichtiger.

Beispielsweise auf Zylinderkopfdichtungen können Oberflächenfehler später zu Ausfällen führen. Hier bietet die Bildverarbeitung komplexe Inspektionssysteme mit spezieller Prüfsoftware, maßgeschneiderten Beleuchtungen und hochauflösenden Zeilenkameras.

Die breite Palette der automobilrelevanten Technologien auf der AUTOMATICA macht die Messe zu einem Anziehungspunkt für die Branche. So betont Dr.-Ing. Michael Zürn, Senior Manager Process Engineering, Daimler AG: „Die AUTOMATICA hat bei uns einen hohen Stellenwert. Sie zeigt alle Automatisierungstechnologen und den Stand der Entwicklungen. Die AUTOMATICA ist für mich ‚die‘ Messe. Inhaltlich wird hier ein enorm breites Spektrum dargestellt, zusätzlich stechen einzelne Spitzen mit wirklich innovativer Montagetechnologie hervor.“

Über die AUTOMATICA
Internationale Fachmesse für Automation und Mechatronik
Die AUTOMATICA ist die internationale Fachmesse, die alle Segmente des Bereiches Robotik + Automation unter einem Dach vereint. Sie findet seit 2004 im zweijährigen Rhythmus auf dem Gelände der Neuen Messe München statt. Fokus der Messe ist, die komplette Wertschöpfungskette darzustellen. Hinter dem industriegetriebenen Konzept der AUTOMATICA stehen die Messe München GmbH und VDMA Robotik + Automation, ideell-fachlicher Träger der Messe. Die Aussteller- und Besucherzahlen der AUTOMATICA sind von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer im Auftrag der Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen (FKM) geprüft und international durch UFI (Global Association of the Exhibition Industry) zertifiziert.
Über die Messe München International (MMI)
Die Messe München International ist mit rund 40 Fachmessen für Investitionsgüter, Konsumgüter und Neue Technologien allein am Standort München einer der weltweit führenden Messeveranstalter. Über 30.000 Aussteller und rund zwei Millionen Besucher nehmen jährlich an den Veranstaltungen auf dem Messegelände, im ICM – Internationales Congress Center München und im MOC Veranstaltungscenter teil. Die internationalen Leitmessen der Messe München International sind FKM-zertifiziert, d.h. dass die Aussteller- und Besucherzahlen sowie Flächenangaben nach einheitlichen Standards ermittelt und durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer testiert werden.
Darüber hinaus veranstaltet die Messe München International Fachmessen in Asien, in Russland, im Mittleren Osten und in Südamerika. Mit sechs Tochtergesellschaften in Europa und Asien sowie über 60 Auslandsvertretungen, die mehr als 90 Länder betreuen, verfügt die Messe München International über ein weltweites Netzwerk. Auch beim Thema Nachhaltigkeit übernimmt sie eine Vorreiterrolle: Als erste Messeeinrichtung wurde sie mit dem Zertifikat „Energieeffizientes Unternehmen“ vom TÜV SÜD ausgezeichnet.

Weitere Informationen unter www.messe-muenchen.de

Ansprechpartner für die Presse:
AUTOMATICA
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Tel. (+49 89) 949 – 21471
Fax (+49 89) 949 – 9721471
Email: claudia.huber@messe-muenchen.de
VDMA Robotik + Automation
Thilo Brodtmann, Geschäftsführer VDMA Robotik + Automation
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