Arzneimittelproduktion: schnell und zuverlässig
Im Gegensatz zur üblichen Batch-Produktion, wo ein Medikament schrittweise hergestellt wird, ermöglicht Sipat eine kontinuierliche Produktion mit ständiger Qualitätskontrolle. Damit sind Kostenein¬sparungen von bis zu zwanzig Prozent und eine Verkürzung der Produktionszeit von bis zu zwei Monaten auf etwa zehn Tage möglich. Siemens präsentiert die neue Sipat-Version auf der Achema, der weltgrößten Chemiemesse vom 18. bis 22. Juni 2012 in Frankfurt.
Mit der Batch-Produktion ist die Herstellung von Arzneimitteln langwierig, kostenintensiv und energieaufwändig. Dabei wird immer eine Charge an Produkten wie Tabletten oder Kapseln durch den Produktionsprozess geführt. Die Ausgangsstoffe müssen granuliert, getrocknet, gemahlen, gemischt und gepresst werden. Dazwischen wird der Prozess immer wieder angehalten, um Stichproben zu nehmen.
Erst wenn klar ist, dass das Produkt in punkto Homogenität oder Wirkstoffkonzentration die erforderlichen Qualität hat, wird der Produktionsprozess fortgesetzt. So kann sich die Produktion über mehrere Wochen hinziehen. Entspricht die Qualität des Vorprodukts nicht den Anforderungen, ist die Charge sogar verloren. Zusätzlich werden die Produktionsanlagen nicht optimal ausgenutzt.
Eine kontinuierliche Produktion ist kostengünstiger, effizienter und verbraucht weniger Rohstoffe sowie Energie. Die Automatisierungsexperten von Siemens haben die Software Sipat zusammen mit großen Pharmaproduzenten und Anlagenherstellern entwickelt. Sie ist das Herzstück einer kontinuierlichen Fertigung. Sipat fragt laufend Prozessdaten wie Feuchtigkeit, Temperatur, Dichte oder Korngrößenverteilung ab. Durch eine Korrelation dieser Informationen kann Sipat jederzeit die Qualität für jede einzelne Tablette prognostizieren.
Wenn die Prozessdaten drohen, aus dem spezifizierten Bereich hinauszulaufen, kann der Prozess umgehend angepasst werden. Diese Echtzeitfreigabe ermöglicht einen Produktionszeitraum von etwa zehn Tagen. Außerdem verbessert die kontinuierliche Produktion die Anlagenausnutzung erheblich. Anlagenbauer können die neueste Version V4 von Sipat einfach integrieren. (IN 2012.06.4)
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.siemens.de/innovationAlle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…