Arbeitsschutz Aktuell 2014 in Frankfurt: Arbeitsschutz und Assistenzsysteme am BAuA-Stand

Wenn sich am 25. August die Pforten der großen Arbeitsschutzmesse öffnen, setzen Assistenztechnologien für die Arbeit von Morgen einen Schwerpunkt am Stand der BAuA 30C04 in Halle 3. Bis zum 28. August informieren die Experten der BAuA die Messebesucher am 150 Quadratmeter großen Stand an vier Themeninseln über neue Forschungsergebnisse und Handlungshilfen insbesondere zum Umgang mit Gefahrstoffen.

Da zeitgleich der „XX. Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ in Frankfurt stattfindet, gibt es viele Informationen auch in englischer Sprache. Zudem verlost die BAuA an jedem Messetag drei Fachbücher „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung“.

Ambient Intelligence (AmI) gewinnt vor dem Hintergrund der Entwicklung Industrie 4.0 immer mehr an Bedeutung. Hinter diesem Begriff stehen intelligente Arbeitsassistenzsysteme, die Beschäftigte situationsbezogen und individuell unterstützen.

Die sich immer rasanter entwickelnden Technologien, zu denen übrigens auch Datenbrillen (Head Mounted Displays) gehören, bieten enorme Chancen, Arbeitsplätze und -vorgänge an den Menschen anzupassen. Zugleich werfen sie zahlreiche Fragen bezüglich entstehender Belastungen und möglicher gesundheitlicher Auswirkungen auf.

Die Bundesanstalt forscht intensiv, um die Rahmenbedingungen für den sicheren Einsatz solcher Systeme zu ermitteln. Einen Überblick verschafft die Themeninsel „Ambient Intelligence“ am BAuA-Stand. Darüber hinaus geht eine zweite Themeninsel vertiefend auf das Thema Datenbrillen ein, die durch „Google-Glass“ auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden sind. Ein Forschungsprojekt der BAuA befasste sich mit den Bedingungen des sicheren und beanspruchungsoptimalen Einsatzes von Datenbrillen verschiedener Hersteller.

Die Ergebnisse werden am BAuA-Stand präsentiert und können mit den Experten diskutiert werden.
http://www.baua.de/ami

Eine weitere Themeninsel stellt das „Einfache Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe“ (EMKG) vor. 2010 von der BAuA herausgegeben und im Jahre 2012 aktualisiert, werden hier konkrete Handlungsanleitungen zur Gefährdungsbeurteilung gegeben. Sicherheitsfachkräfte und andere fachkundige Personen können so Gefährdungen durch Einatmen, Hautkontakt oder physikalisch-chemische Explosionen einfach beurteilen und Maßnahmen einleiten. Das EMKG berücksichtigt die Gefahrstoffverordnung sowie die technischen Regeln für Gefahrstoffe und wird bei Änderungen zeitnah aktualisiert. Um die Benutzerfreundlichkeit weiter zu erhöhen, hat die BAuA neben einer Software für den Betriebsrechner und einer App für Smartphones auch noch das EMKGkompakt, – bestehend aus der Taschenscheibe, mit der sich Gefährdungen durch Einatmen abschätzen lassen, und der Taschenkarte, die bei Gefährdungen durch Hautkontakt eingesetzt werden kann – im Programm. Erstmals gibt es die Taschenkarte auch in englischer Sprache. Ein englisches Poster zum EMKG macht dieses BAuA-Produkt auch dem internationalen Publikum des Weltkongresses zugänglich.
http://www.baua.de/emkg

An der Themeninsel „REACH und Arbeitsschutz“ erklären BAuA-Experten wichtige Veränderungen zum Sicherheitsdatenblatt. Seit über sechs Jahren bekommt die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) durch die Registrierungen nach der REACH-Verordnung umfangreiche Daten zu chemischen Stoffen. Sie stehen in den neuen, öffentlichen Datenbanken der ECHA bereit und fließen in die Sicherheitsdatenblätter ein. Die BAuA erklärt notwendige Änderungen und Ergänzungen in Sicherheitsdatenblättern und zeigt, wie man diese Informationen im Betrieb für den Arbeitsschutz nutzen kann. Diese Handlungshilfe liegt jetzt auch in englischer Sprache vor. Darüber hinaus informieren die Experten der BAuA über Entwicklungen im europäischen Chemikalienrecht und beantworten Fragen der Messebesucher zu REACH, CLP oder zur Biozid-Verordnung.
http://www.baua.de/reach
http://www.reach-clp-biozid-helpdesk.de

Vortragsprogramm
Auf der Bühne des BAuA-Stands laufen täglich Vorträge zu ausgewählten Themen. Die jeweils 30-minütigen Vorträge beginnen um 11.30 Uhr mit dem Thema „Assistenztechnologien von morgen“. Um 13.30 Uhr folgt ein Vortrag mit dem Titel „Das EMKG – Gefährdungsbeurteilung mit System“. Der Vortrag „Datenbrillen in der Arbeitswelt“ schließt das Programm um 15.30 Uhr ab.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben – im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 650 Beschäftigte arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.
http://www.baua.de

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Jörg Feldmann idw - Informationsdienst Wissenschaft

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