Einer für alle: Der FOKUS MEGASTORE ermöglicht das Bereitstellen von Apps für unterschiedliche Endgeräte

Apps sind zu einem selbstverständlichen Bestandteil unseres modernen Alltags geworden. Bislang können diese Applikationen aber ausschließlich über herstellerspezifische Stores bezogen werden, die in der Regel nur bestimmte Geräteklassen und Betriebssysteme bedienen.

Auf der IFA 2010 in Berlin, TecWatch Halle 8.1, demonstriert Fraunhofer FOKUS die Funktionen des FOKUS MEGASTORE. Über ihn kann ein und dieselbe Applikation erstmals für verschiedenste Mobilfunktelefone, Fernseher, PCs und weitere Endgeräte angeboten werden.

App Stores haben eines gemeinsam: Sie unterscheiden sich so grundlegend in Aufbau, Funktion und Angebot, dass sich Nutzer in die Struktur und Funktionen einarbeiten müssen. Zudem unterstützen sie in der Regel nur Endgeräte eines Herstellers. Mit dem FOKUS MEGASTORE stellen die Forscher von Fraunhofer FOKUS (Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme) eine Technologie vor, wie Applikationen für so unterschiedliche Endgeräte darunter Smartphones, PCs, eBook Reader, Fernseher oder die Unterhaltungselektronik im Fahrzeug in einem einzigen Store bereitgestellt werden können.

„Betreiber von App-Stores und Anbieter der Applikationen müssen bislang die Programmierung und das Updaten als auch die Verwaltung und Distribution auf den jeweiligen Store beziehungsweise das zugehörige Endgerät ausrichten“, erklärt Dr. Stephan Steglich, Leiter des Kompetenzzentrums Future Applications and Media (FAME) bei Fraunhofer FOKUS. „Mit unserem Prinzip ‚Eine Plattform für alle‘ wollen wir diese Prozesse deutlich vereinfachen, so dass Anbieter, Nutzer und Programmierer von Applikationen gleichermaßen davon profitieren können.“ Den Anbietern erschließt die interoperable und standardkonforme Technologie neue Märkte, denn neben Smartphones sollen die Apps zukünftig auf allen internetfähigen Geräten laufen. In Zusammenarbeit mit den Forschern von Fraunhofer FOKUS können Programmierer Applikationen erstellen, die sich auf unterschied¬lichsten Endgeräten nutzen lassen. Und der Nutzer kann zukünftig sowohl von Mobiltelefonen als auch von Set-Top Boxen und TV-Geräten sowie PCs verschiedener Hersteller auf den FOKUS MEGASTORE zugreifen.

Plattformübergreifende Technologie
Bei der Entwicklung des FOKUS MEGASTORE setzen die Experten gezielt eine Technik ein, die auf Web-Technologien basiert und die internationalen Web-Standards erfüllt. „Wechselt ein Nutzer zum Beispiel den Smartphone-Hersteller, muss er bislang auch die Einkaufsumgebung wechseln und die bereits vorher genutzte Applikation in der Regel ein zweites Mal im App-Store des neuen Geräteherstellers kaufen“, verdeutlich Steglich. Anbieter, die ihre Applikationen über den FOKUS MEGASTORE verkaufen, sollen den Nutzern künftig die Möglichkeit bieten, die Applikation plattform¬übergreifend auf jedem seiner Endgeräte einsetzen zu können. Verbreitungsgrad und Nutzung einer Applikation werden damit deutlich gesteigert.

Zudem zeichnet sich der FOKUS MEGASTORE, im Vergleich zu gängigen Stores, durch verbesserte Funktionen aus. Zum Beispiel können Apps in Abhängigkeit vom Aufenthaltsort empfohlen werden: Bei einem Aufenthalt im Büro werden zusätzlich spezifische Office-Applikationen in der Empfehlungsliste aufgeführt, während bei einem Besuch in einer fremden Stadt beispielsweise Stadtführer oder Apps für die Suche nach empfohlenen Restaurants vorgeschlagen werden. Auch ist die Suche nach interessanten und passenden Applikationen deutlich komfortabler. Neben Ratings, Empfehlungen und Tags bietet die Lösung von Fraunhofer FOKUS den „App-Finder“. Mit dieser Funktion lassen sich relevante Applikationen auf Grundlage der Nutzungsintensität bereits installierter Apps ermitteln.

Mit dem FOKUS MEGASTORE lassen sich neue Geschäftsmodelle erproben. Unternehmen oder Institutionen können spezifische Apps gebündelt anbieten und dem Nutzer gleichzeitig den Zugang zu weiteren Applikationen anbieten.

Media Contact

Eva Sittig Fraunhofer-Institut

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