2nd Protein & Antibody Engineering Summit – PEGS Europe 2010 Neue Eiweißstoffe gegen Krebs und chronische Infektionen

Proteine sind der Schlüssel zum Leben und zu Krankheiten. Sie sind Eiweißstoffe, die die Zellen nach dem Bauplan unseres Erbmaterials zusammensetzen. Bakterien und Viren docken sich über Proteinbindungen an unsere Zellen. Das Immunsystem erkennt fremde Strukturen anhand von Protein-Antigenen und reagiert mit der Bildung von Protein-Antikörpern darauf.

Der zweite „Protein & Antibody Engineering Summit – PEGS Europe“ hat die großen Fortschritte bei der Humanisierung und Herstellung von rekombinanten Antikörpern sowie medizinischen Therapie mit Proteinen im Fokus. Dahinter stehen große Erfolge im Antikörper-Engineering – also der gezielten Entwicklung von neuartigen Proteinstrukturen, die sich potenziell als Abwehrwaffe gegen Krankheitserreger oder auch Tumorzellen einsetzen lassen. Solche Moleküle gelten in der Medizin als Hoffnungsträger für die Behandlung gegen Krebs und chronische Infektionskrankheiten.

Die großen Erfolge bei der Bildung bzw. der Expression von Proteinen für Strukturuntersuchungen, Therapien und Diagnostik erfordern eine bessere, schnellere und reinere Produktion immer neuer Proteine. Die Proteine werden von maßgeschneiderten Zellen produziert, und die Forschungspipeline will mit flexiblen Expressionssystemen gefüttert werden. Das erfordert Fortschritte in der Datenanalyse, der Zelllinien-Selektion und dem Umgang mit diesen Zellsystemen. Diese Fortschritte in der „Proteinexpression und Zelllinienentwicklung“ stellt Ph.D. John-Slough Birch, CSO Biopharmaceutical der Lonza Group, als Keynote-Sprecher am ersten Kongresstag vor. Auch Ph.D. Debbie Law, CSO Research von Ablynx NV, und Ph.D. Bernhardt L. Trout, Direktor des Novartis-MIT Center for Continuous Manufacturing, setzen als Keynote-Sprecher Kongressschwerpunkte.

Neben den Erfolgen bei der Herstellung von Proteinen gibt es jedoch auch Probleme. Diese stehen unter dem Titel „Schwierige Proteinexpression und -reinigung“ auf dem Kongressprogramm. Für Proteine, die therapeutisch interessant sind, sich aber nur schwierig in Zellkulturen bilden lassen oder aus der Zellkultur nicht zu reinigen sind, müssen ganz neue Technologien und Methoden entwickelt werden.

Dies gilt auch für die Expression so genannter bispezifischer Antikörper. Das sind Proteine, die aus zwei Teilen mit zwei unterschiedlichen Funktionen aufgebaut sind. Solche Moleküle kommen in der Natur nicht vor und sind Hoffnungsträger in der Immuntherapie von Krebs. Einige dieser bispezifischen Antikörper befinden sich in klinischen Studien. In das Engineering von Proteinen und damit in den Aufbau neuer Antikörperkonstrukte und alternativer Gerüste setzt die Wissenschaft große Hoffnungen für neue Therapien gegen Krebs und chronische Infektionen. Zwischen dem Proteinkonstrukt und seinem Einsatz als Biotherapeutikum am Patienten stehen jedoch viele Fragen. Wie sehen die Bindungen des Proteins aus? Wie potent ist der Wirkstoff? Wie stabil ist er im Körper? Hinter neuen Wirkstoffklassen stehen auch immer Fragen zur klinischen Prüfung solcher Substanzen und zu ihrer Zulassung.

PEGS Europe wird von der Deutschen Messe AG in Kooperation mit dem US-Cambridge Healthtech Institute vom 5. bis 7. Oktober 2010 im Convention Center auf dem Messegelände Hannover ausgerichtet. Die Konferenz wird in englischer Sprache gehalten.

Media Contact

Katharina Siebert Deutsche Messe

Weitere Informationen:

http://www.biotechnica.de

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