ZIM-gefördert: Vollautomatisiertes Tumor-Diagnosesystem

Foto: CADMEI GmbH, CADMEI-Gründer Dr. Toni Vomweg neben einem Computer, auf dem die von seiner Firma entwickelte Software läuft.<br>

Jährlich erkranken in Deutschland nach Angaben der Deutschen Krebshilfe mehr als 59.000 Frauen an Brustkrebs. Dem Kampf gegen diese tückische Krankheit ist ein Exponat auf dem Innovationstag Mittelstand am 30. Juni in Berlin gewidmet. Seine Entwicklung wurde über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert.

Das Projekt zielt auf die Entwicklung eines vollautomatisierten Tumor-Diagnosesystems, bei dem Daten der Kernspintomographie zugrunde gelegt werden. Geistige Väter der Software-Hardware-Kombination sind die CADMEI GmbH Software Entwicklung für Medizinsysteme in Bingen am Rhein und das Center for Parallel Computing der Uni Paderborn. Ziele sind eine standardisierte Auswertung der bei der Untersuchung gewonnenen MRT-Daten sowie eine raschere ärztliche Diagnose in höherer Qualität, erläutert CADMEI-Gründer Dr. Toni Vomweg. Insgesamt soll die Sicherheit der Diagnose erhöht und die Wartezeit der Patientinnen auf den Befund erheblich verkürzt werden. Auf der Softwareseite setzt das Entwicklerteam dazu auf neuartige schnellere Algorithmen, hardwareseitig kommen Multicore-Prozessoren und Hochleistungs-Grafikkarten zum Einsatz. Schließlich erhält der Radiologe so eine computergestützte Zweitmeinung, die ihn bei der Beurteilung insbesondere nicht eindeutiger Befunde unterstützt. Testläufe haben Vomweg zufolge die Richtigkeit dieses Weges bestätigt. Derzeit liegt die Vorhersageleistung mit 90 Prozent knapp unter dem Niveau eines erfahrenen Radiologen, so der Mediziner.

Erfolgsgeschichte mit 13.000 Projekten
Das ZIM-Programm des BMWi ist ein in Europa einzigartiges Förderinstrument für mittelständische Kooperationsforschung (KOOP), einzelbetriebliche Projekte (SOLO) und Unternehmensnetzwerke (NEMO). Weit über 18.000 Anträge seit Programmstart im Juli 2008 zeugen von außerordentlich starker Nachfrage im gesamten Bundesgebiet. Für fast 13.000 Projekte hat das Ministerium bisher rund 1,6 Milliarden Euro in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse zugesagt. 2010 wurden rund 6.500 Innovationsprojekte mit 800 Millionen Euro bewilligten Fördermitteln angeschoben. Allein das von der AiF Projekt GmbH als Projektträger von ZIM-KOOP verantwortete Modul brachte es auf 4.300 Vorhaben. Auf dem diesjährigen Innovationstag auf dem AiF-Freigelände in Berlin-Pankow werden sich 250 Aussteller präsentieren.

Unter den Exponaten ist auch ein Medizintechnik-Projekt der Fritz Stephan GmbH im rheinland-pfälzischen Gackenbach zur Atemunterstützung Neu- und Frühgeborener. Das System synchronisiert den Atemwunsch des Babys mit dem Angebot des Beatmungsgerätes. Am Körper angebrachte Sensoren erkennen den Willen des Kindes zu atmen; das Gerät schaltet sich ein und stellt entsprechend Atemluft zur Verfügung.

Laseroperationen am menschlichen Auge sollen durch die Verwendung eines Nanosekundenlasers zum Schneiden von Hornhaut-Flaps künftig wesentlich kostengünstiger werden. Ein entsprechendes System stellt das Medizinische Laserzentrum Lübeck im Juni in Berlin vor. Die GmbH hat gemeinsam mit SCHWIND eye-tech-solutions im bayerischen Kleinostheim Möglichkeiten geschaffen, Hornhautklappen zur Vorbereitung der eigentlichen Lasik-Behandlung nicht länger mit einem Skalpell oder Femtosekundenlaser schneiden zu müssen. Der eingesetzte Nanosekundenlaser ist im Vergleich kompakter, kostengünstiger und wartungsärmer.

Kontakt:
AiF Projekt GmbH, Tschaikowskistraße 49, 13156 Berlin.
Öffentlichkeitsarbeit: Lothar Braun,
Tel: 030 48163-3, info@aif-projekt-gmbh.de, www.aif-projekt-gmbh.de
www.zim-bmwi.de/veranstaltungen/innovationstag/18.-innovationstag
-mittelstand-des-bmwi

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Gerolf Päckert Checkpoint-Media

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