Siemens stellt Bildgebungs- und Labordiagnostiklösungen für Lebererkrankungen vor

Leberfibrose, der Vernarbungsprozess nach Schädigungen der Leber wie beispielsweise durch Virushepatitis, kann langfristig zu einer Zirrhose der Leber führen. Dabei entsteht eine gestörte Gewebearchitektur mit knotigen Veränderungen, die bis zu 50 Prozent der Leber einnehmen können. Die Leberfunktion ist eingeschränkt und das Risiko des Patienten, an Leberkrebs zu erkranken, erhöht sich drastisch.

Leberzirrhose und Leberkrebs gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit, insbesondere in den Industrienationen.1 Siemens bietet moderne Bildgebungs- und Labordiagnostik-Technologien an, die dabei helfen, eine Leberfibrose frühzeitig zu erkennen und ihre Entwicklung zu überwachen. Dazu gehören routinemäßige Hepatitis- Bluttests, Viruslasttests, Leberfibrosetests und hochentwickelte Ultraschallsysteme. Im Vergleich zur Leberbiopsie (Gewebeentnahme), dem bisherigen Goldstandard in der Leberdiagnostik, schonen diese nicht-invasiven Verfahren den Patienten und ermöglichen dabei ebenfalls präzise Diagnosen. Beim EASL 2011 legt Siemens einen Schwerpunkt auf zwei seiner neuesten Lösungen in diesem Bereich:

Biomarker-Testpanel zur Bestimmung von Leberfibrose in einem frühen Stadium

Der Enhanced Liver Fibrosis (ELF) Test von Siemens ist das erste standardisierte Biomarker- Testmenü zur Beurteilung von Leberfibrose in der klinischen Routine. Der sogenannte ELF-Score, der den Grad der Gewebeversteifung ermittelt, kombiniert drei Blutserum-Biomarker, die den Grad der Leberfibrose genauso verlässlich anzeigen wie eine Biopsie. Der Test wurde durch eine internationale Multicenter-Studie mit gemischten Patientengruppen klinisch validiert und ermöglicht, geringe, moderate und schwere Fibrose präzise zu differenzieren.2

Die Studie zeigte weiterhin, dass der ELF-Score mindestens so genau wie eine Leberbiopsie den klinischen Verlauf einer chronischen Lebererkrankung prognostizieren kann.3 Gegenwärtig wird der ELF-Test für den Einsatz mit den Advia Centaur Immunoassay-Systemen von Siemens weiterentwickelt, damit Labormediziner ihn mit einem automatisierten System schneller und einfacher anwenden können.

Ultraschall-Technologie misst Gewebesteifheit mit automatisiertem Verfahren

Siemens bietet für das Ultraschall-System Acuson S2000 die Technologie Acoustic Radiation Force Imaging (ARFI), mit der Gewebesteifheit präzise beurteilt werden kann. Die ARFISoftwarelösungen „Virtual Touch Tissue Imaging“ und „Virtual Touch Tissue Quantification“ messen, wie schnell sich die sogenannten Scherwellen – das sind physikalische Wellen, die vom Ultraschall ausgelöst werden – im Gewebe ausbreiten. So erhält der Untersucher eine detaillierte, numerische Klassifizierung der Gewebesteifheit. Im Gegensatz zur herkömmlichen Elastizitätsbildgebung, bei der der Arzt mit dem Schallkopf auf das zu untersuchende Gewebe Druck ausübt, ermittelt ARFI die Gewebesteifheit also automatisch.

“ARFI ist eine neuartige Ultraschall-Technologie, die künftig Biopsien reduzieren könnte”, erklärte Dr. Norbert Gaus, Leiter der Business Unit Ultraschall bei Siemens. Beim EASL 2011 wird Siemens die zweite Generation dieser Technologie vorstellen, die eine noch höhere Sensitivität und Genauigkeit aufweist.

Der Siemens-Sektor Healthcare ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen und führend in der medizinischen Bildgebung, Labordiagnostik, Krankenhaus-Informationstechnologie und bei Hörgeräten. Siemens bietet seinen Kunden Produkte und Lösungen für die gesamte Patientenversorgung unter einem Dach – von der Prävention und Früherkennung über die Diagnose bis zur Therapie und Nachsorge. Durch eine Optimierung der klinischen Arbeitsabläufe, die sich an den wichtigsten Krankheitsbildern orientiert, sorgt Siemens zusätzlich dafür, dass das Gesundheitswesen schneller, besser und gleichzeitig kostengünstiger wird. Siemens Healthcare beschäftigt weltweit rund 48.000 Mitarbeiter und ist rund um den Globus präsent. Im Geschäftsjahr 2010 (bis 30. September) erzielte der Sektor einen Umsatz von 12,4 Milliarden Euro und ein Ergebnis von rund 750 Millionen Euro.

Nicht alle hier genannten Produkte/Funktionen sind bereits käuflich zu erwerben. Aufgrund von medizinprodukterechtlichen Vorgaben kann die zukünftige Verfügbarkeit in keinem Land zugesagt werden. Detaillierte Informationen sind bei der jeweiligen Siemens-Organisation vor Ort erhältlich.

1 Bosetti,C. et.al. (2007): Worldwide mortality from cirrhosis: An update to 2002. Journal of Hepatology 46[5]: 827-839.

2 Rosenberg et al, (2004): “Serum Markers Detect the Presence of Liver Fibrosis: A Cohort Study”. Gastroenterology 127: 1704-1703.

3 Parkes et al. (2010): “Enhanced Liver Fibrosis Test Can Predict Clinical Outcome in Patients with Chronic Liver Disease,” <http://gut.bmj.com/content/59/9/1245.abstract>, Letzter Zugriff 08.09.2011.

Media Contact

Sonja Fischer Siemens Healthcare

Weitere Informationen:

http://www.siemens.com/healthcare

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer