PET-Aufnahmen ohne Stopp liefern präzisere Bilder

Der Biograph mCT Flow kombiniert zwei bildgebende Verfahren, nämlich die Computertomographie und die Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Die FlowMotion-Technologie bewegt dabei den Patienten durch die Röhre des Systems und nimmt kontinuierlich PET-Messdaten auf. Bisher waren Planung und Scan von der festen Größe des Gesichtsfelds des Detektors beschränkt.

Zwar war in der Praxis eine Nachjustierung der Parameter möglich, aber deren Komplexität verhinderte einen Routineeinsatz. Mit dem Biograph mCT Flow können Ärzte nun den Scan individuell für den Patienten planen und Parameter wie Geschwindigkeit oder Auflösung den exakten Dimensionen eines Organs anpassen und in einem einzigen Scan umsetzen.

PET-Untersuchungen liefern Informationen über Stoffwechselvorgänge im Körper und erfassen so unter anderem Tumoren. Die Patienten erhalten schwach dosierte radioaktive Pharmaka (Tracer). Wenn diese mit bestimmen Körpergeweben reagieren, geben sie Strahlung ab, die von den PET-Detektoren erfasst wird.

Die Daten zeigen auch, welche Menge des Radiopharmakons umgesetzt wird und geben so Aufschluss über die Größe und Aktivität des Tumors. Im PET/CT-Scanner werden die PET-Daten mit hochgenauen, 3D Röntgenaufnahmen eines CT überlagert, um den Tumor präzise zu lokalisieren.  Der Umsatz des Tracers kann auch genauer gemessen werden.

Bisherige PET/CT leiden darunter, dass die Detektionsempfindlichkeit am Rand des Detektorgesichtsfelds abnimmt. Daher müssen nacheinander mehrere überlappende Aufnahmen gemacht werden. Durch die kontinuierliche Bewegung des Patienten durch den Detektor braucht es keine Überlappung mehr und die Bilder sind von gleichbleibender Qualität. 

Eine Voraussetzung, um PET-Daten kontinuierlich während der Fahrt des Patienten zu erfassen, sind schnellere Datenspeicher. Statt herkömmlicher Festplatten verwendet Siemens Healthcare im Biograph mCT Flow sehr schnelle Festkörper-Speicher oder Solid State Drives (SSD).

Auch die Algorithmen zur Bildrekonstruktion, die bisher statische Einzelbilder verarbeiten, mussten erneuert und durch dynamische Datenverarbeitungsprozesse ersetzt werden. Der Tisch ist mit einem Magnetantrieb ausgestattet, mit dem sich die Geschwindigkeit so präzise regeln lässt, dass der Patient auf weniger als einen Millimeter genau positioniert ist. 

Die FlowMotion-Technologie ermöglicht Medizinern, den Beginn und das Ende eines PET/CT-Scans genau festzulegen und höchste Auflösung mit einer Aufnahme zu erreichen. Weil die Scan-Länge auf einzelne Organe fokussiert werden kann, werden andere Körperregionen nicht der Röntgenstrahlung ausgesetzt.

Dadurch wird es möglich, die Strahlendosis um bis zu 32 Prozent zu senken. Der Biograph mCT Flow verfügt zudem über die TrueV-Technologie, die das Sichtfeld der PET-Detektoren erweitert. So lässt sich entweder die abgegebene Menge an radioaktiven Markern verringern oder die Scan-Dauer verkürzen. (2014.09.3)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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