Neues Mammographie-Gerät von Siemens senkt Strahlendosis um bis zu 30 Prozent

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Statt des bisher üblichen Streustrahlenrasters ist Mammomat Inspiration Prime Edition mit einem neuen Algorithmus zur Bildkorrektur ausgestattet. Die herkömmlichen Streustrahlenraster absorbieren zwar die störende Streustrahlung, aber auch Teile der entscheidenden Primärstrahlung, sodass eine höhere Dosis für die gewünschte Bildqualität nötig wird.

Der neue Algorithmus erkennt jedoch die für die Streustrahlung verantwortlichen Strukturen und berechnet ein korrigiertes Bild. Somit kann die Primärstrahlung vollständig genutzt werden, und eine deutlich geringere Strahlendosis reicht für hochqualitative Bilder aus.

Bei einer digitalen Röntgenaufnahme trifft Strahlung auf das zu durchleuchtende Objekt und im Anschluss auf einen Detektor. Dabei unterscheidet man zwischen der Primärstrahlung, welche die für das Röntgenbild entscheidenden Informationen liefert, und der Streustrahlung. Diese verursacht ein stärkeres Bildrauschen und verschlechtert den Bildkontrast und damit auch die Bildqualität. Um Abhilfe zu schaffen, wurden Mammographie-Geräte bisher mit Streustrahlenrastern ausgestattet. Diese sind zwischen Brust und Detektor angebracht und absorbieren zwar die Streustrahlung, gleichzeitig aber auch Teile der entscheidenden Primärstrahlung. Folglich muss die Dosis entsprechend angepasst werden, um die gewünschte Bildqualität zu erreichen. Das bedeutet eine zusätzliche Strahlenbelastung für die Patientin. Da beim Mammographie-Screening in der Brustkrebsvorsorge gesunde Frauen regelmässig geröntgt werden, gilt es, die Dosis so gering wie möglich zu halten.

Siemens Healthcare hat für das digitale Vollfeldsystem Mammomat Inspiration die Prime (Progressive Reconstruction, Intelligently Minimizing Exposure)-Technik entwickelt. Dieses neue Bildbearbeitungsverfahren macht das üblicherweise verwendete Streustrahlenraster entbehrlich. Der Algorithmus korrigiert die Streustrahlung nachträglich, indem er die Bereiche, die durch Streustrahlung entstehen, erkennt und aus dem Bild herausrechnet. Die für den Radiologen entscheidende Primärstrahlung bleibt komplett erhalten. Somit wird das Streustrahlenraster überflüssig und eine niedrigere Dosis reicht aus, um hochqualitative Bilder zu erhalten. Abhängig von der komprimierten Brustdicke der Patientin kann die Strahlendosis mit Hilfe der rasterlosen Aufnahmetechnik im Vergleich zum Vorgängermodell um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.

Mammomat Inspiration Prime Edition wird im Laufe des ersten Quartals 2013 erhältlich sein. Das System basiert auf der modularen Plattform Mammomat Inspiration für Screening, Diagnostik, Gewebeentnahme (Biopsie) und Tomosynthese, die seit 2007 in Krankenhäusern und Praxen im Einsatz ist. Je nach Bedarf kann zunächst ein Basisgerät erworben und anschliessend nachgerüstet werden.

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8047 Zürich
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