Mehr Sicherheit bei minimal-invasiven urologischen Eingriffen

Mit einer für die Urologie neuen Methodik zur radiologischen bildgebenden Darstellung von Organen des Harntraktes will die Universitätsmedizin Mannheim (UMM) minimal-invasive Eingriffe in diesem Fachgebiet künftig zuverlässiger und sicherer durchführen als bisher.

Erstmals setzt die Klinik die 3D-Bildgebung mit einem radiologischen C-Bogen-System von Siemens Healthcare direkt im endourologischen Interventionsraum ein. Diese innovative Lösung wurde im Rahmen der Initiative Agenda 2013 des Sektors Healthcare entwickelt und gemeinsam mit der UMM voran getrieben.

In Kombination mit der Software Syngo DynaCT können unmittelbar während der Behandlung Weichteil-Schnittbilder erzeugt und daraus dreidimensionale Darstellungen rekonstruiert werden. Anhand der hochauflösenden Aufnahmen lässt sich der Erfolg einer Intervention sofort überprüfen.

Zweiteingriffe, die bei der Entfernung von Harn- oder Nierensteinen mitunter notwendig sind, können so vermieden werden. Das soll nicht nur Kosten sparen, sondern kann für die Patienten eine erhebliche Entlastung darstellen. Um das C-Bogen-System im Rahmen der Anwendung in der interventionellen Radiologie für urologische Applikationen nutzen zu können, hat Siemens das Gerätedesign in enger Abstimmung mit Prof. Maurice Stephan Michel, Direktor der Urologischen Universitätsklinik Mannheim, weiterentwickelt.

„Die verbesserte dreidimensionale Darstellung von Organen des Harntraktes und ihren Erkrankungen ist für uns Urologen sehr bedeutsam“, sagte Prof. Maurice Stephan Michel von der Universitätsmedizin Mannheim. Dort wird das radiologische C-Bogen-System von Siemens erstmals für urologische Untersuchungen und Eingriffe eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein deckenmontiertes Gerät, dessen Behandlungstisch für die spezifischen Anforderungen der Urologie weiterentwickelt wurde. Die integrierte Bildgebungssoftware Syngo DynaCT liefert während der Interventionen 3D-Aufnahmen des Harntraktes in hoher Qualität.

Bei der Entfernung von Nieren- und Harnsteinen wurden bislang vor allem klassische statische Röntgenaufnahmen genutzt, um während des Eingriffs den Erfolg der Behandlung zu kontrollieren. Daher wurden Stein-Restbestände bislang mitunter erst bei einer Nachuntersuchung im Computertomografen festgestellt. Werden Restbestände diagnostiziert, macht dies einen zweiten Eingriff erforderlich. Da die mit einem C-Bogen-System erzeugten dynamischen Bilder jedoch mehr Informationen beinhalten als die klassischen statischen Röntgenaufnahmen, bieten sich mit der neuen Methodik erweiterte Möglichkeiten. „Durch den Einsatz des 3D-Bildgebungssystems während der Behandlung hoffen wir, dem Patienten eine weitere Intervention sowie einen längeren Krankenhausaufenthalt ersparen zu können“, sagte Prof. Michel. „Gleichzeitig senken wir die Behandlungskosten.“ Rund 1.000 Harnstein-Behandlungen werden in Mannheim pro Jahr durchgeführt.

Über die interventionelle Harnstein-Therapie hinaus sehen die Mannheimer Urologen Potenzial für weitere Anwendungen des Systems, etwa bei Punktionen der Niere oder der Diagnostik und Behandlung von Tumoren des oberen Harntraktes. Durch eine Darstellung der umgebenden Weichteile unterstützt die 3D-Bildgebung den behandelnden Arzt bei der Navigation zum Zielorgan. Er kann sich zudem besser auf anatomische Varianten von Harnleiter oder Niere einstellen und mithilfe des Flachdetektors in Kombination mit der C-Bogen-Technologie die beim Eingriff verwendeten Instrumente aus nahezu jedem Winkel sehen. Die Vorteile der 3D-Bildgebung sollen es dem Urologen ermöglichen, selbst komplexe Punktionen oder Tumorbehandlungen unter ständiger Bildkontrolle exakt und sicher durchzuführen. Das wiederum kann die Behandlungsqualität und die Sicherheit für den Patienten erhöhen. Die Einführung der interventionellen 3D-Bildgebung mit C-Bogen-System in der Urologie begleitet die UMM mit klinischen Studien.

Agenda 2013 ist die weltweite Initiative des Healthcare Sektors zur weiteren Steigerung seiner Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. In den vier Handlungsfeldern Innovation, Wettbewerbsfähigkeit, Regionale Präsenz und Personalentwicklung sind Maßnahmenpakete definiert, die in den kommenden beiden Jahren umgesetzt werden.

Die hier genannten Produkte/Funktionen sind in einigen Ländern noch nicht käuflich zu erwerben. Aufgrund von medizinproduktrechtlichen Vorgaben kann die zukünftige Verfügbarkeit nicht zugesagt werden. Detaillierte Informationen hierzu erhalten sie von ihrer Siemens Organisation vor Ort.

Die hierin enthaltenen Aussagen basieren auf Ergebnissen, die von Siemens-Kunden in deren jeweiligen spezifischen Nutzungsumfeld erzielt wurden. Es ist zu beachten, dass es kein „typisches“ Krankenhaus gibt und die Resultate von verschiedenen Variablen abhängen (wie z.B. der Größe des Krankenhauses, des Behandlungsspektrums, des Grads der IT Integration). Aus diesem Grunde ist nicht gewährleistet, dass andere Kunden dieselben Ergebnisse erzielen werden.

Der Siemens-Sektor Healthcare ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen und führend in der medizinischen Bildgebung, Labordiagnostik, Krankenhaus-Informationstechnologie und bei Hörgeräten. Siemens bietet seinen Kunden Produkte und Lösungen für die gesamte Patientenversorgung unter einem Dach – von der Prävention und Früherkennung über die Diagnose bis zur Therapie und Nachsorge. Durch eine Optimierung der klinischen Arbeitsabläufe, die sich an den wichtigsten Krankheitsbildern orientiert, sorgt Siemens zusätzlich dafür, dass das Gesundheitswesen schneller, besser und gleichzeitig kostengünstiger wird. Siemens Healthcare beschäftigt weltweit rund 51.000 Mitarbeiter und ist rund um den Globus präsent. Im Geschäftsjahr 2011 (bis 30. September) erzielte der Sektor einen Umsatz von 12,5 Milliarden Euro und ein Ergebnis von rund 1,3 Milliarden Euro.

Ansprechpartner für Medienanfragen
Universitätsklinikum Mannheim
Siemens Healthcare
Klaus Wingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 621 383-3184
E-Mail: klaus.wingen@umm.de
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